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 Andrax, Band 2: Im Labyrinth der Zeit

Andrax, Band Zwei

Serie: Andrax, Band 2
Autoren: Jordi Bernet, Peter Wiechmann
Verlag: Cross Cult

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Andrax und sein Freund Holernes haben genug vom faulen Leben, auch wenn die Frauen hübsch und willig sind, die Früchte süß schmecken und im Wasser angenehm zu baden ist.
Kurz entschlossen lassen sie sich ein Schiff herrichten und stechen in See.
Anfangs genießen sie es, unterwegs zu sein. Zumal sich auch Holernes? Hofnarr an Bord geschmuggelt hat, um seinem Herrn zu dienen.
Doch noch während sie ein Gelage feiern, kommt es zur Katastrophe. Das Schiff löst sich auf, das Rettungsfloß gerät in einen Strudel.
Mit letzter Kraft gelingt es Andrax, sich zu retten. Doch damit kommt er vom Regen in die Traufe, denn die Menschen dort, wo er an Land geht, sind sehr ursprünglich. So ursprünglich, dass sie nicht einmal über Feuer verfügen. Kein Wunder, dass sie von einer deutlich zivilisierteren Kultur versklavt werden: Etwas, das Andrax nicht zulassen kann.
Aber dies ist nicht das einzige Abenteuer, welches der Held zu bestehen hat. Denn in der antiken Welt der Zukunft lauern Gefahren, die ihm nie in den Sinn gekommen wären. So bekommt er es mit falschen Göttern und religiösem Fanatismus, mutierten Wissenschaftlern und Urwesen zu tun ...

Vier Geschichten der alten Serie finden sich in diesem Band wieder. Eine davon wurde für die vorliegende Ausgabe neu getextet, ist sie doch zuvor nicht erschienen.
Der Band setzt genau dort an, wo Band Eins aufhört. Dies gilt sowohl für die Story als auch für die Zeichnungen, die nach wie vor nicht koloriert sind. Helden, schön und stark, Schurken, meist weder das eine noch das andere, sowie schwache, aber dafür üppige, junge Frauen bilden die Grundlage für die vier Episoden. Gewürzt mit Monstren entfaltet sich so eine wunderbar naive Welt vor dem Leser, in der jeder das bekommt, was er verdient. Denn so schwarz-weiß wie die Zeichnungen, so ist auch das Weltbild in Andrax. Es gibt keine Grautöne, nur Gut und Böse. So kann man sicher sein, dass Andrax am Ende die üppige Frau, pardon - die Welt, rettet.
Angenehm ist, dass auch der Humor nicht zu kurz kommt. Und damit meine ich nicht den eher unfreiwilligen Witz, den derart antiquierte Weltbilder verströmen, sondern gewollte Lacher. Sie lockern die durchaus spannenden Geschichten ein ums andere Mal auf.
Die Zeichnungen selbst sind von hoher Qualität, der Einfallsreichtum der Texter bestechend. Dieser zweite Band ist ein Spaziergang durch mittelalterliche Mythologie. So trägt ein Stammeshäuptling den Namen Wahnfried, während ein Berater Fafnir heißt. Wer sich ein wenig in den Sagen und Legenden auskennt, wird viele Parallelen finden, nicht jedoch Plagiate, denn von reinen Nacherzählungen haben die Autoren abgesehen.
Die Aufmachung des Buchs ist erneut gelungen. Neben einen Vorwort von Alexandra Kauka gibt es Notizen des Editors Peter Wiechmann. In ihnen gibt er Einblicke in die Hintergründe der Serie, erzählt etwas über seine Rolle im Kauka-Verlag und plaudert auch im Bezug auf den Zeichner Jordi Bernet aus dem Nähkästchen.
Somit ist Andrax nicht nur für Enthusiasten empfehlenswert, die mit den Serien des Kauka-Verlags aufwuchsen, sondern auch für jene, die sich für die Geschichte des deutschen Comics interessieren.

Fazit: Ein wunderbares Stück deutscher Kultur, das neben spannenden Geschichten auch herrlich skurrile Momente bietet.

Gunter Arentzen



Hardcover | Erschienen: 1. Januar 2008 | ISBN: 9783936480764 | Preis: 18 Euro | 141 Seiten | Sprache: Deutsch

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