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 Von Bücherlust und Leseglück

Kluge Köpfe und ihre Bibliotheken


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Welcher Büchernarr träumt nicht davon? Die eigene Bibliothek, ein Ort, an dem wir all das aufbewahren und präsentieren können, was wir gelesen haben und was uns irgendwie berührt hat. Ein Ort voller Bücher, von denen wir uns nicht trennen können. Doch selbst wenn man keinen großen hellen Raum voller Bücher sein Eigen nennen kann, besitzt man doch irgendwie seine eigene Bibliothek, die viel über einen aussagt. Ein Grund also, um neugierig darauf zu achten, was die anderen so in ihren Regalen stehen haben - und vielleicht auch darauf, wie die Bücher dort präsentiert werden. Bücher sagen eben auch eine Menge über ihre Leser aus. Und da die Menschen nicht nur über ihre nähere Umwelt Bescheid wissen wollen, sondern gerne auch einen kleinen Einblick in das Leben von bekannten Persönlichkeiten bekommen, haben sich die Herausgeber des Buches "Von Bücherlust und Leseglück" zum Ziel genommen, in die Bibliotheken von klugen und bekannten Köpfen zu schauen und dies für ihre Leser zu dokumentieren.

Wenn man das Buch in die Hand nimmt und durchblättert - wie man das bei Bildbänden gerne mal tut - wird man zunächst enttäuscht sein: viel Text und wenig Fotos, schon gar keine von Bibliotheken. Vielmehr scheint es, als ginge es um kluge Köpfe und ihre Bücherregale, denn von denen sieht man mehr als in so manchem Buchladen. Man bekommt also nur winzige Ausschnitte aus den Bibliotheken dieser bekannten Persönlichkeiten, darf sehen, was für Regale dort stehen und wie einige von ihnen - zumindest teilweise - gefüllt sind.
Aber als Bücherliebhaber lässt man sich davon nicht vergraulen und so kann man in den Texten doch noch einige Informationen über die angekündigten Bibliotheken erfahren. Mehr wird allerdings über die fünfzehn Personen geschrieben. Man erfährt viel darüber, was sie wie und warum lesen. Über Leseerfahrungen wird berichtet und über die Karriere und das Leben, in denen Bücher meist auch eine Rolle gespielt haben - irgendwie.

Die Texte erinnern in ihrer Aufmachung stark an Reportagen aus einem Magazin. Die Beschreibungen sind gut und genau, aber nie poetisch oder zu schwärmerisch. Solche Gefühle können höchstens die Fotos vermitteln, die zwar oft genug relativ klein gehalten sind, aber durch interessante Bildwahl und Qualität beeindrucken können.
Die Texte dagegen können gut unterhalten und einen kleinen, sachlichen Einblick zum Beispiel in das Leben von Claus Peymann, Marianne Birther, Walter Kempowski oder Basha Mika geben. Damit man diese Menschen und ihre Literatur etwas besser versteht, gibt es am Ende jedes Beitrages eine kleine Liste mit Leseempfehlungen. Die findet man auch hinter dem Gespräch mit Elke Heidenreich, das allerdings völlig ohne Bilder auskommen muss. Eigentlich schade!

Natürlich wäre es schön gewesen, in einem Band über "Kluge Köpfe und ihre Bibliotheken" auch Bilder von eben diesen zu finden. Einfach nur, um diese Räume mal als Ganzes auf sich wirken zu lassen.
So bekommt man beim Kauf dieses Buches interessante Reportagen über bekannte und sicher auch kluge Leser, die viel über ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Büchern preisgeben, aber eben nur einen winzig kleinen Blick in ihre Wohnungen und Bibliotheken.
Wenn man das weiß, kann man sehr viel Freude an dem Buch haben.


Susanne Fischer



Hardcover | Erschienen: 01. März 2008 | ISBN: 9783896605580 | Preis: 24,95 Euro | 128 Seiten | Sprache: Deutsch

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