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 The Graveyard


Cover
Gesamt +----
Action
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Schlitzerfilm-Helden wie Jason ("Freitag 13.") und Freddy ("Nightmare") sollen neben diesem Film leichenblass aussehen, verspricht die DVD-Hülle von "The Graveyard". Kann diese "neue Generation der Horrorthriller" dieses wagemutige Versprechen einhalten?

Sechs Teenager spielen auf einem Friedhof Verstecken. Eric muss suchen, die anderen aber, allen voran Robert, treiben einen üblen Scherz mit ihm, der Eric dummerweise das Leben kostet. Alle sind entsetzt, Robert kommt ins Gefängnis.
Fünf Jahre später ist er auf Bewährung wieder draußen und trifft sich mit den anderen erneut in der Nähe des Friedhofs, um sich seinen Dämonen zu stellen. Doch schon in der ersten Nacht beginnt das Morden: Ein Killer hat es auf die Truppe abgesehen, sorgt dafür, dass keiner fliehen kann, und dezimiert sie nach und nach. Die Angst, dass sie jemand für den Scherz von damals büßen lassen will, wächst. Und auf dem Friedhof stellen sie fest: Erics Grab ist leer ...

Na ja. Jason und Freddy werden sicherlich leichenblass darüber werden, dass man ihre Namen überhaupt mit diesem langweiligen Schlitzerfilmchen in Verbindung bringt. Nichts an "The Graveyard" ist kreativ, nichts geht unter die Haut, man kann sogar nebenher bügeln, ohne bügeleisenförmige Brandflecken auf der Wäsche riskieren zu müssen: Der Streifen packt nicht, die Filmemacher haben's vermasselt. Die Nacht ist viel zu hell, der Tag viel zu bunt, Atmosphäre kommt nicht auf, da hilft auch die uninspirierte Schauermusik von Bill Rogers nicht. Der Handlungsverlauf ist alter Brei, der Film hätte besser "Ich weiß, was du vor fünf Jahren auf dem Friedhof gemacht hast" geheißen, es gibt keinen überraschenden Clou. Nein, das stimmt nicht ganz: Es gibt einen Clou, aber der überrascht nicht.
Nicht einmal der Killer hat System: Wahllos mordet er nicht nur aus Rache für den tödlichen Scherz, frohgemut lässt er auch Figuren ableben, die mit all dem nichts zu tun haben. Wirklich lahm ist das Drehbuch an der Stelle, wo die eifersüchtige Geliebte einer Figur mitten aus dem Nichts auftaucht, nur um kurz darauf das Zeitliche zu segnen. Sollten wir sie etwa kurzzeitig für die Schlitzerin halten? Aber auch die anderen Figuren sind plump konstruiert: Die Frauen sind dumm und schreien viel, die Männer sind allesamt auf ihre Weise durchgeknallt. Rollenklischees, die vielleicht dieses Filmgenre auch ein wenig mitdefinieren, aber trotzdem derbe auf die Nerven gehen. Der Film erreicht mit diesen Charakteren nur, dass man sich wünscht, der Killer möge sie sich alle holen.

Es gibt keine Extras auf der DVD, die einen zweiten Satz zu diesem Thema wert wären, da sind nur zwei Trailer zu sehen.

Dumme junge Leute, für die der Zuschauer zu keiner Zeit Mitgefühl aufbringen kann, tölpeln durch eine lahme, altbackene Schlitzerstory mit einigen abwegigen Auswüchsen. Schlechte Schauspieler, schlechte Regie, schlechtes Drehbuch und dann auch noch eine blasphemische Aussage zu Freddy und Jason - wann sehen wir endlich einen Film über einen Psychokiller, der Filmemacher für derart schlechte Machwerke bestraft?

Stefan Knopp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. April 2008 | FSK: 18 | Laufzeit: 84 Minuten | Preis: 15,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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