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 Kann das alles Zufall sein?

Geheimnisvolles Universum


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Sieht man sich die Größen verschiedener Naturkonstanten an und macht Experimente mit unterschiedlichen Angaben für diese Konstanten, so stellt man fest, dass sich diese Größen in einem sehr kleinen Rahmen bewegen, falls Leben möglich sein sollte. Unser Universum erfüllt diese Rahmenvorgaben - doch warum? So ist auch die titelgebende Frage gemeint: Kann es denn Zufall sein, dass gerade unser Universum so geschaffen ist und dass gerade wir dies auch noch erkennen können?

Oberhummer beginnt mit einem Kapitel namens "Von der Erde zum Multiversum". Nach und nach erklärt er die verschiedenen Himmelskörper, angefangen bei der Erde und unserem Sonnensystem bis hin zu den Galaxienhaufen und schlussendlich zum Multiversum. Demnach gibt es nicht nur unser Universum, sondern noch unendlich viele weitere Universen, die aber von unserem abgekapselt sind.
Darauf folgt "Von Ewigkeit zu Ewigkeit". Die Anfänge des Universums werden ebenso besprochen wie die Zeugnisse des Urknalls wie die kosmische Hintergrundstrahlung.
Weiterhin haben auch die Sterne ihr eigenes Kapitel zugesprochen bekommen. Es geht um ihre Entstehung, Klassifizierung, aber auch um ihr Ende.
Das vorletzte Kapitel beschäftigt sich dann mit der Frage, ob es außerhalb der Erde noch Leben gibt, und es stellt auch die sogenannte "Ungeziefertheorie" auf, die erklärt, warum außerirdische Lebensformen (wenn sie denn intelligenter als wir sind) keinen Kontakt zu uns haben wollen.
Zuletzt widmet sich Oberhummer natürlich der titelgebenden Frage: Kann denn all dies wirklich Zufall sein?

Am Ende eines jeden Kapitels findet man eine handschriftliche Zusammenfassung mit Illustrationen, die auf ein bis zwei Seiten das Wesentliche schildern. Zudem gibt es eine Reihe von farbigen Abbildungen unter dem Namen "Eine kurze illustrierte Reise durch das Universum".

Oberhummer vermag den Aufbau des Universums beziehungsweise des vermuteten Multiversums gut zu erklären. Die ersten drei der fünf Kapitel sind auch die stärksten des Buches. Wenn er dann aber dazu übergeht, die Menschheit als Besatzung des Raumschiffs Erde zu beschreiben, wird dem Leser mulmig zumute. Es liest sich beinahe wie eine Untergangsprophezeiung, wie er da Katastrophen und Vorhersagen aneinander reiht. Das passt nicht recht zum Beginn des Buches.
Hier offenbart sich dann allerdings leider auch die Schwäche des Buches: Oberhummer gelingt es nicht, die Brücke vom (populär-)wissenschaftlichen Teil zum eigentlichen Thema zu schlagen. Denn wenn er beginnt, sich damit auseinanderzusetzen, ob unsere Existenz nur dem Zufall zugrunde liegt, oder ob doch ein intelligenter Schöpfer unser Universum gerade so geschaffen hat, vermag man kaum zu folgen. Zu unzusammenhängend erscheinen seine Erläuterungen, und die letztendliche Antwort bleibt er dann doch schuldig. Diese Ansätze hat man sich selber auch schon mal überlegt, aber wirklich neue Erkenntnisse liefert Oberhummer nicht.

So muss dann auch das Urteil lauten: Die astrophysikalischen Zusammenhänge von Erde, Universum und Sternen findet man auch anderswo. Und die Frage, ob es nun einen Schöpfer gibt oder nicht, muss man sich eh selbst beantworten - und Oberhummers Argumente überzeugen nicht. Es gibt bessere populärwissenschaftliche Bücher.

Sabine Hunsicker



Hardcover | Erschienen: 1. Februar 2008 | ISBN: 9783902404541 | Preis: 22 Euro | 169 Seiten | Sprache: Deutsch

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