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 Das politische Berlin

Der historische Reiseführer


Cover
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Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


In Berlin gibt es neben einem reichhaltigen Kultur- und Museenangebot auch viele Orte der aktuellen und historischen Politik.
Durch die wechselhafte Geschichte als Hauptstadt Preußens und des Deutschen Kaiserreiches, der demokratischen Weimarer Republik, des Dritten Reiches und durch die Teilung in Ost und West finden sich viele unterschiedliche Zeitzeugnisse. Viele der Gebäude haben im Laufe der Jahrzehnte eine wechselhafte Verwendung gefunden und werden heute in demokratischer Funktion genutzt.
Bei dieser Zusammenballung von Orten und Ereignissen ist es nur natürlich, dass es auch heute noch eine Menge zu entdecken gibt. Es mag zwar nicht das Standard-Touristenprogramm darstellen, auf die Spuren der deutschen Geschichte und Politik zu gehen. Aber Freunden dieser Nische gibt Oliver Boyn mit "Das politische Berlin" einen Reiseführer in die Hand.

Das Buch teilt sich in fünf farblich unterschiedlich markierte Bereiche. Beginnend mit "Machtzentren der Politik" werden Regierungsgebäude, wie der Reichstag, vorgestellt. Es folgt die Vorstellung der weniger bekannten "politischen Vertretungen", also zum Beispiel Botschaften und (Bundes-)Ländervertretungen. Der dritte Bereich widmet sich "Berlins Geschichte". Dieser Teil ist von allen Teilen der textlastigste. Der Autor berichtet mehr über historische Ereignisse bis in die Gegenwart als schwerpunktmäßig die zu besichtigenden Orte vorzustellen. Dennoch finden sich auch hier einige Besichtigungstipps, wie etwa das Rathaus Schöneberg, in dem das West-Berliner Parlament während der Teilung tagte.
Der vierte Teil widmet sich den "politischen Organisationen". Hier erfährt man etwas über die Zentralen der im Bundestag vertretenen Parteien, aber auch über politische Stiftungen und Interessenvertretungen. Abschließend werden noch "Kultur und Medien" vorgestellt. Hier findet man Museen und Ausstellungen, die sich mit der Geschichte Berlins beschäftigen, Ehrenmale, wichtige kulturelle Einrichtungen und Adressen von Fernsehsendern in der Hauptstadt.

In den Klappen des Buches findet sich ein Seiten-Register, das es unterwegs ermöglichen dürfte, den gesuchten Ort schnell im Buch zu entdecken. Auf den ausklappbaren Karten, die sich vorne und hinten im Buch finden, sind dagegen leider nicht alle Orte eingetragen, obgleich es ohne Probleme für die Übersichtlichkeit möglich gewesen wäre.
Die einzelnen Abschnitte beginnen mit einer wenige Zeilen langen Einleitung und viel Text bei den einzelnen Orten. Dabei ist der Name immer in der Farbe seines Bereiches markiert, gefolgt von der Adresse und der nächste U-Bahn- beziehungsweise S-Bahn-Station. Ergänzt werden die Texte von Kartenausschnitten und vielen Fotos.

Ein interessanter Reiseführer für alle, die sich für die jüngere politische Geschichte Berlins - und Deutschlands - interessieren. Wer sich in der Stadt allerdings gar nicht auskennt, der sollte zusätzlich noch einen weiteren Reiseführer oder eine Karte bei sich führen, denn die Beschreibungen, wie man zu den einzelnen Orten kommt, beschränken sich meist auf die Adresse. So gesehen schon fast mehr ein Sachbuch als ein Reiseführer.


Carl Sander



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2008 | ISBN: 9783861534754 | Preis: 14,90 Euro | 128 Seiten | Sprache: Deutsch

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