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 Make 7


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


"Vier gewinnt" hat so ziemlich jeder schon mal gespielt, oder? Ein echter Klassiker unter den Spielen für zwei Personen. Also ist es auch nicht so verwunderlich, dass andere Spielehersteller das Prinzip für ihre Verkäufe nützen wollen. Nun gibt es also "Make 7", bei dem man nicht, wie man vielleicht denken könnte, sieben Marken in eine Reihe bringen muss. Hier geht es um Summen.

In einem senkrecht aufgestellten Gitter - quasi einer 7x7-Matrix -, das von beiden Seiten einsichtig ist, werden von zwei Spielern abwechselnd rechteckige Marken eingeworfen, die mit den Ziffern Eins bis Drei bedruckt sind. Wo man das macht, ist dem Spieler fast freigestellt, denn die Dreier darf man nur in bestimmte markierte Felder werfen. Spielziel ist es, als erster in seiner Farbe (es gibt gelb und weiß) waagerecht, senkrecht oder diagonal die Summe Sieben zu erreichen.
So einfach das Spielprinzip ist, so nett darf man beim Spielen taktieren. Allerdings bringt die zusätzliche rechnerische Dimension eigentlich kaum etwas gegenüber dem Originalspiel. Natürlich ist es sehr wichtig, die mittlere Drei zu setzen, denn dort können nun mal die meisten Kombinationen erspielt werden. Allerdings ist es hier ja auch möglich, wenn die Zahlen stimmen, schon mit drei Marken in einer Reihe zu gewinnen - und das ist eine klare Abkürzung. Im Schnitt sind Partien bei "Make 7" also kürzer als bei "Vier gewinnt". Auch sonst bleibt das Original in seiner Spieltiefe unerreicht - weniger ist halt doch oft mehr.

Das gilt allerdings nicht für die Verarbeitung und Aufmachung eines Spieles, und hier hat man bei Jumbo zumindest auf die Qualität doch weitgehend verzichtet. Das fängt mit dem Karton an, der nur mit viel Geduld zu öffnen ist, geht damit weiter, dass man die Markierungen selbst aufs grobe Plastik kleben muss - erinnert dann irgendwie an den Inhalt von Überraschungseiern -, was nie so richtig schick aussehen wird. Dann ist auch die Konstruktion schlecht zusammenzubauen, schlecht wieder voneinander zu lösen und die Farben sind auch noch ziemlich scheußlich - nein, das hätte man schöner machen müssen.
Das Spielprinzip ist ja bewährt und das Spiel macht durchaus Spaß, auch wenn das Original besser ist. Der einzige Vorteil ist das Rechnen - hier kann man davon ausgehen, dass Schulanfänger ein ganz gutes Zahlenverständnis bekommen können, für Kinder zwischen fünf und sieben Jahren gibt es da sicherlich einen netten Lerneffekt - allerdings ist das Spiel für Spieler ab sieben Jahren geplant, oder vielleicht besser: verplant.
So offensichtlich abkupfern und dann nur einen schwachen Abklatsch liefern, das ist nicht gerade das Maß aller Dinge - eher im Gegenteil, auf "Make 7" sollte man im Allgemeinen eher verzichten und sich auf die Suche nach dem Original machen.

Holger Hennig



| Erschienen: 01. Januar 2008 | Preis: 15,00 Euro

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