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 Eingewanderte Wörter

Herausgeber: Jutta Limbach
Illustratoren: Marie Marcks
Verlag: Hueber

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Bereits mit dem Buch "Ausgewanderte Wörter" konnten Prof. Dr. Jutta Limbach, Vorsitzende des Deutschen Sprachrats und Präsidentin des Goethe-Instituts, und der Hueber Verlag die sprachinteressierten Leser begeistern. Als Gegenpol erschien nun im April 2008 "Eingewanderte Wörter" ebenfalls bei Hueber.

Statt sich also den deutschen Wörtern zu widmen, die den Weg in fremde Sprachen gefunden haben, geht Limbach diesmal den umgekehrten Weg und stellt Einsendungen zum internationalen Wettbewerb "Wörter mit Migrationshintergrund - das beste eingewanderte Wort" vor. Rund 150 Seiten sind so mit Wörtern aus aller Herren Länder gefüllt, die sich schon lange oder erst seit Kurzem in der deutschen Sprache eingenistet und es sich bequem gemacht haben.
Da wird beispielsweise erklärt, dass das Wort "Tollpatsch" aus dem Ungarischen stammt und seinen Ursprung in dem Begriff für Fußsoldaten hat. Oder dass die "Schokolade" ein lautlich dem Deutschen angepasstes aztekisches Wort ist. Auch das "Hals- und Beinbruch" findet seine Abstammung aus einer Fremdsprache, ebenso wie das "Zebra", der "Alarm" und das "Paradies". Und wer hätte gedacht, dass die "Hängematte" ihre Herkunft aus dem Haitianischen so geschickt verbergen kann?
Auch aus dem Englischen und Französischen gibt es zahlreiche Vokabel-Anleihen, deren Herkunft allerdings zumeist bekannt ist. Ob es um die E-Mail oder das Pokerface, den Sex oder den Gentleman geht, lässt sich mit etwas Sprachgefühl ebenso schnell zuordnen wie Wörter à la Boutique, Rendezvous, Fauxpas oder Trottoir.
Zwischendurch gibt es immer wieder zum Thema passende Essays, deren Verfasser beruflich mit der deutschen Sprache zu tun haben, so etwa Matthias Wermke aus der Duden-Redaktion. Aber das wirklich Unterhaltsame an diesem Buch sind definitiv die eingewanderten Wörter; da können die interessanten Essays nur wenig entgegensetzen.
Der schicke Hardcoverband ist mit Illustrationen von Marie Marcks verschönert worden und lockert die Textbeiträge angenehm auf.

Während viele eingewanderte Wörter aus dem Englischen und Französischen sowie anderen europäischen Sprachen vielen Lesern bekannt sein dürften und daher wenig Überraschendes bieten, sieht es bei einer ganzen Reihe von Beiträgen ganz anders aus. Und so lernt der Leser nicht nur viel Neues über die deutsche Sprache, sondern wird von den Texten, die normalerweise eine Seite nicht überschreiten, zugleich unterhalten.
Das einzige, das man bei der Lektüre vermissen könnte, wären weiterführende Informationen neben denen, die von den Verfassern der Beiträge gegeben wurden, beispielsweise die ungefähre Zeit, als ein Wort seinen Weg in die deutsche Sprache fand, oder welche deutschen Wörter man für eine bestimmte Sache verwendete, ehe sie von immigrierten Wörtern abgelöst wurden.

Freunde der deutschen Sprache werden ihren Spaß mit diesem Buch haben und sicherlich das eine oder andere Mal überrascht sein, was man bisher für ein urdeutsches Wort hielt und was sich tatsächlich als Immigrant entpuppt.

Tina Klinkner



Hardcover | Erschienen: 01. April 2008 | ISBN: 9783192078910 | Preis: 19,95 Euro | 151 Seiten | Sprache: Deutsch

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