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 Die Siedler von Catan - Das Würfelspiel

Autoren: Klaus Teuber
Illustratoren: Tanja Donner
Verlag: Kosmos

Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Zweifellos ist "Die Siedler von Catan" eines der erfolgreichsten und langlebigsten Spiele, das für die ganze Familie geeignet ist. Seit 1995 erfreut es sich wachsender Beliebtheit. Nicht zuletzt dank zahlloser Erweiterungen kann man es immer wieder neu spielen.
Seit kurzem kann man auch "Die Siedler von Catan - Das Würfelspiel" erwerben. Öffnet man die Schachtel, findet man jedoch fast nichts. Sechs Würfel und ein Block, daneben die Regel, füllen nicht mal zwanzig Prozent der Packung - das riecht ein wenig nach Betrug.
Liest man sich die Regel durch, ist man dann doch erstaunt. Man kann eine kleine Siedlung aufbauen, verschiedene Rohstoffe sammeln, Straßen bauen und Ritter anwerben sowie durch Joker recht komplexe Zusammenstellungen erzielen.

Die Regeln sind sehr einfach, man kann eigentlich nichts falsch machen. Jeder Spieler bekommt einen der Zettel und sieht dort auch gleich seine kleine Siedlung, eine Liste der jeweils benötigten Rohstoffe und fünfzehn Kästchen, in denen das Rundenergebnis sowie das Endergebnis eingetragen werden. Zu beachten ist beim Würfeln nur, dass man erst Straßen zu den jeweiligen Häusern gebaut haben muss, ehe man sie erwerben darf. Einzig die Ritter darf man immer bauen und auch noch als Rohstoffjoker verwenden. Die Würfel zeigen Gold, Holz, Getreide, Lehm, Erz oder ein Schaf. Nun muss man nur noch oben auf dem Zettel nachsehen, was man bauen kann oder will. Dreimal kann man würfeln, muss es aber nicht. Die benötigten Würfel bleiben liegen, die restlichen werden nochmals geworfen. Am Ende hat man eine Straße oder ein Gebäude gebaut, markiert es auf dem Zettel als erworben und weiter geht es.

[imgleft]images/UploadGrafiken/catanwuerfel.jpg[/imgleft]So leicht, so einfach. Leider aber merkt man schnell, dass jeder für sich spielt und nur darauf wartet, bis er an der Reihe ist. Die anderen Spielergebnisse interessieren nicht und spielen auch keine Rolle, jeder spielt einzig auf seinem Zettel. Nur das Endergebnis wird verglichen. Wer nun die meisten Punkte hat, ist Sieger dieser "Siedlerrunde".
Wo das Spaß machen oder als gemeinsamer Spieleabend durchgehen soll, ist schleierhaft. Es ist langweilig, zeitaufwändig und ohne jedes Gespräch spielbar. Dazu kommt, dass nur die Würfel entscheiden, was man baut und wie das Spiel weitergeht.

Ohne jede Taktik, Interaktion oder überhaupt ein kleines bisschen Kommunikation kann man dieses Spiel allenfalls alleine mit Erfolg spielen - gemeinsam ödet die Wartezeit zwischen den Würfen nur an, da man einzig und alleine auf seinen Plan fixiert ist. Da dieser durch seine blassen Graustufen kaum ansehnlich ist und sogar die Bilder kaum unterscheidbar sind, erfreuen einzig die Würfel das Auge. Sie sind aus gutem Material, nett anzusehen und die Bilder sind klar unterscheidbar.
Dafür aber fast sieben Euro auszugeben ist dann doch ein wenig viel. Die Stunde, die eine Spielrunde mit vier Spielern dauert, kann man wirklich besser verbringen. Vielleicht ja, indem man das Originalspiel erwirbt. Hier steht nicht nur Klaus Teuber drauf, hier ist auch Klaus Teuber drin. Und nicht eine solche Mogelpackung wie "Das Würfelspiel".

Stefan Erlemann



| Erschienen: 1. Januar 2006 | Preis: 6,79 Euro

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