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 Detektiv Conan, Band 55: Detektiv Conan Band 55


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im ersten Fall (der im letzten Band seinen Anfang genommen hat) sind Conan und Heiji auf eine abgelegene Insel eingeladen worden, um an einem Wettstreit teilzunehmen. Doch irgendjemand spielt falsch. Das TV-Team ist kein solches, einer der Jung-Detektive wird ermordet und der Täter kann nur einer der anderen Teilnehmer sein.

Conan und seine Freunde sind deprimiert. Ihr angehimmelter Fußballstar Hideo versagt beim Elfmeterschießen eines wichtigen Halbfinalspiels. Als Genta im Parkhaus voller Wut gegen den mitgenommenen Ball tritt, machen sie die Bekanntschaft von Rutger Heinen. Der Deutsche, der ausgezeichnet japanisch spricht, bittet sie darum, ihm einen Käsekuchen aus dem Restaurant mitzubringen. Gerne kommen Professor Agasa, Conan und die "Detective Boys" diesem Wunsch nach. Nur Genta ist der Appetit vergangen, er bleibt im Parkhaus zurück. Als Agasa und die Kinder wieder das Parkhaus betreten, finden sie einen völlig verzweifelten Genta. Er hat gerade den Deutschen gefunden. Der Mann wurde übel niedergeschlagen und blutet stark aus einer Kopfwunde. Kurz bevor er ohnmächtig wird, zeigt er auf Genta und bezeichnet ihn als den Täter.

Conan langweilt sich. Er, Mitsuhiko, Genta, Ai und Ayumi haben in der fünften Stunde "freies Lesen". Da fällt der Lehrerin, die ein neues Buch aus dem Regal nehmen will, zufällig ein ledernes Etui vor die Füße. Conan erbleicht und gibt zu, dass ihn dieses Etui an einen Fall erinnert. Gerade noch bemerkt er, dass er kaum davon erzählen kann, wie er und Ran vor zehn Jahren einem geheimnisvollen Mann begegnet sind, der sie vor eine gefährliche Wahl stellte. Denn Conan, geschrumpft durch ein Gift einer Verbrecherorganisation, ist in Wirklichkeit der Oberstufenschüler Shinichi Kudo. Das aber dürfen seine kleinen Freunde nicht wissen. Schnell also schildert er den Fall so, als hätte ihm Ran davon erzählt. Und kaum hat er begonnen, hängen alle an seinen Lippen, denn die Schnitzeljagd, die Ran und Shinichi damals von dem Unbekannten aufgenötigt bekamen, erweist sich als äußerst spannend.

Ran und Conan besuchen Eri Kisaki. Rans Mutter lebt seit einigen Monaten von Kogoro getrennt. Sie war seine Alkoholeskapaden satt. Doch Eri ist nervös, schimpft mit Ran und verschwindet plötzlich nach einem Telefonat. Ran befürchtet, dass ihre Mutter eine Affäre hat und folgt ihr wutentbrannt.

Höhepunkt dieses fünfundfünfzigsten Bandes der Endlosserie "Detektiv Conan" ist zweifellos der erste Fall. Der aber ist eine Fortsetzung des vorangegangenen Comics und ohne diesen kaum genießbar. Hat man aber die langwierige Vorgeschichte gelesen, kann man nur den Hut vor Gosho Aoyama ziehen. Hier stimmt alles und der Fan wie der Gelegenheitsleser klatschen begeistert Beifall.

Das war es aber aber auch schon. Denn der zweite Fall ist so unlogisch, an den Haaren herbeigezogen und dummdreist in seiner Auflösung, dass man nur den Kopf schütteln kann. Hier ist Aoyama wirklich weder Spannendes noch Lustiges, nicht mal Unterhaltsames gelungen. Langeweile, Unmut und Ärger sind schon eher die Gefühle der Leser bei diesem "Kriminalfall" empfindet.

Der dritte Fall entpuppt sich als alberne, höchst unlogische und äußerst unmotivierte Schnitzeljagd. Zudem wird die Geschichte aus der Vergangenheit quasi nur nacherzählt und bezieht seine Spannung einzig aus der Tatsache, das man hier Shinichi und Ran in ihrer Kindheit erlebt.
Fast noch schlimmer ist de abschließende Fall. Er ist schlicht dämlich. Nur der Humor, der in der Beziehung von Eri und Kogoro lauert, hält den Leser bei der Stange. Doch zufrieden ist man nach der enttäuschenden Schlusspointe nicht. Im Gegenteil, einen so schlechten Band hat es lange nicht mehr gegeben. Vor allem nach der sehr gelungenen Folge Vierundfünfzig und dem erstklassigen Fall der sich über beide Comics erstreckt, ist dies zutiefst enttäuschend.

Dies ist ein neuer Tiefpunkt der Serie, der nur durch das erste Viertel ein wenig an Glanz gewinnt. Der Kauf lohnt sich allenfalls, wenn man unbedingt wissen will, wie der Kriminalfall auf der einsamen Insel ausgeht, ansonsten aber ist diese Folge verzichtbar.

Stefan Erlemann



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2008 | ISBN: 9783770468577 | Originaltitel: Meitantei Conan, Vol. 55 | Preis: 5 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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