Media-Mania.de

 Dragonball: Dragonball Z - Budokai Tenkaichi 3

Serie: Dragonball
Verlag: Atari

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


Wer kennt nicht die Abenteuer um Son-Goku und seine Freunde, welche die Erde und nicht selten das ganze Universum gleich mit vor finsteren Kriegern, außerirdischen Despoten und ungemütlichen Dämonen beschützen müssen? Der Manga von Akira Toriyama und die darauf beruhenden Animeserien haben längst Kultstatus erreicht, der sich in zahlreichen Ablegern des japanischen Kultcomics wie Kinofilmen und Spielen für alle gängigen Konsolen von der PlayStation One bis zum Nintendo Wii widerspiegelt. Zahlreiche Besitzer der zuletzt genannten Konsole mussten über Monate hinweg ein Leben der Unsicherheit führen - unwissend, ob Atari sein aktuelles DBZ-Game auch für Nintendos Next-Generation-Konsole umsetzt. Gottlob hat sich Atari der Dragonball-Fans mit einem Wii zu Hause erbarmt und "Dragonball Z - Budokai Tenkaichi 3" nun auch für die Konsole mit den Schüttelcontrollern herausgebracht.

Das fetzige Intro, welches nach Spielstart zu bewundern ist, stimmt den Spieler auf die Welt der Gruppe Z ein und bereitet ihn geistig auf die rasante Geschwindigkeit vor, welche in den Kampfarenen von "Dragonball Z - Budokai Tenkaichi 3" zu Hause ist. Über ein nett animiertes Menü hat der DBZ-Fan Zugriff auf eine breite Palette an diversen Spielmodi, deren Bewältigung den Spieler für längere Zeit vor den Fernseher fesseln wird.

Da wäre etwa der Story-Modus, wo die wichtigsten Kämpfe der TV-Animeserie "Dragonball Z" nachgespielt werden können. In mehreren Kapiteln müssen nun Radditz, Nappa und Vegeta, aber auch Freezer, Cell und der Dämon Boo besiegt werden. Doch nicht nur die Fernsehserie, auch die darauf basierenden Kinofilme kommen zum Handkuss: So dürfen in einem eigens dafür zusammengestellten Kapitel auch Bösewichte wie Broly, Cooler und Son-Gokus finsterer Zwillingsbruder Turles ordentlich vermöbelt werden. Unter "Dragonball-Welttour" kann der Spieler an diversen Kampfturnieren - vom Budokai Tenkaichi bis zu den Cell-Spielen - teilnehmen und sich mit dem Computer messen. Nach dem "Loser-out"-Prinzip steigt der Spieler mit jedem Sieg weiter in Richtung Finale auf. Interessant werden die Turniere vor allem durch ihre Auflagen: Der Schwierigkeitsgrad variiert je nach ausgewähltem Turnier und in manchen Wettkämpfen wird dem Spieler per Zufallsgenerator ein Charakter zugewiesen, mit welchem er sich nun behaupten darf.

Juckt es den Spieler in Fingern und Wii-Fernbedienung, kann er sich auch noch größeren Herausforderungen stellen: "Ultimativer Kampf" beherbergt drei Modi, welche dem Spieler alles abverlangen. So muss er in einer Abfolge von Trainingseinheiten und Wettkämpfen immer stärker werden, um die folgenden Konfrontationen heil bestehen zu können, oder eine Liste von Missionen abarbeiten. Auch einen Survival-Modus haben die Entwickler dem Hobbykrieger der Wohnzimmercouch nicht vorenthalten. Will man fernab der Fülle an Modi seine Kampffertigkeiten in einem Kampf mit einem KI-Kontrahenten verbessern oder einem Freund zeigen, wo Gott respektive Dende wohnt, kann auf den "Duell"-Modus zurückgegriffen werden. Und wer seinen Handgelenken eine kleine Pause gönnen will, lässt einfach zwei computergesteuerte Charaktere gegeneinander antreten und kann das Geplänkel als unbeteiligter Dritter verfolgen.

Das augenfälligste Merkmal von "Dragonball Z - Budokai Tenkaichi 3" ist zweifelsohne sein Umfang. Atari bedient sich der Redensart "Nicht kleckern, sondern klotzen" mit einer erstaunlichen Vehemenz. Nicht nur die zahlreichen Modi sorgen dafür, dass Nunchuk und Wii-Fernbedienung noch öfters den Schweiß von Spielerhänden kosten dürfen, auch die überragende Zahl von rund 160 Charakteren und Dutzende von Kampfarenen sorgen für einen enormen Motivationsnachschub. Beide Bereiche speisen sich aus allen Animeablegern von Toriyamas Kultmanga, also neben "Dragonball" und "Dragonball Z" auch aus "Dragonball GT" sowie den schon erwähnten Kinofilmen. Von Mr. Satan bis Radditz, von General Blue bis Pan, von C 13 bis Kid Boo - jeder dieser Charaktere verfügt über einen eigenen Fundus an Spezialattacken, mit denen der Gegner Bekanntschaft schließen darf, sei es nun das "normale" Kamehame-Ha, Vegetas Urknall-Attacke oder Boos Schokoladenstrahl. Und wo hinsichtlich der Fähigkeiten wenig aus Manga und Anime bekannt ist, wurden die Lücken von den Entwicklern gelungen geschlossen. Um keine emotionale Euphorie aufkommen zu lassen: Die auf der Verpackung gepredigte Zahl von über 160 Charakteren muss an dieser Stelle etwas relativiert werden. So zählen dazu etwa Son-Goku sowie all seine verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen, also neben dem kleinen Goku aus "Dragonball" und jenem aus "Dragonball GT" all seine verschiedenen Super-Saiyajin-Levels und Fusionen. Ähnlich verhält es sich mit den Maps: So existiert nicht selten ein- und dieselbe Kampfarena in mehrfacher, sich lediglich in der Tageszeit unterscheidender Ausführung. Dennoch: Die Zahl an (frei-)spielbaren Extras ist bemerkenswert.

Interessant ist auch das so genannte "Evolution Z". Im Story-Modus und in den Kampfturnieren können diverse Ausrüstungsgegenstände wie die Potara-Ohrringe freigespielt oder mit so genannten Z-Punkten im Shop erworben und danach mit einem Kämpfer nach Wahl kombiniert werden. Die dadurch erzielten Effekte variieren je nach eingesetztem Objekt, Angriffs- und Verteidigungskraft können ebenso erhöht werden wie die Lebenspunkte oder die Wendigkeit.

Technisch spielt "Dragonball Z - Budokai Tenkaichi 3" im Vergleich zu anderen Animeumsetzungen auf den Next-Gen-Konsolen in der besseren Liga. Die Darstellung der Charaktere mittels Cel-Shading erinnert den Spieler an die Manga- bzw. Anime-Vorlage und verleiht dem Spiel einen gewissen Reiz. Der Soundtrack ist gelungen, viele DBZ-spezifische Geräusche etwa der Teleportation oder dem Konzentrieren von Energie wurden aus der Fernsehserie ins Spiel übertragen. Die Steuerung ist gut durchdacht und durchaus gelungen an das jeweils gewünschte Steuerungsmedium - Nunchuk und Wii-Fernbedienung, Classic- oder Gamecube-Controller - angepasst. Das Gameplay funktioniert, zeitweise - wenn auch selten - entwickelt sich die Geschwindigkeit im Kampf allerdings dergestalt, dass der Spieler alle Hände voll damit zu tun hat, den Überblick nicht zu verlieren. Zu beanstanden ist auch das Training, wo der Anfänger seine ersten Schritte und Kinnhaken machen kann, denn dieses ist zu theoretisch gehalten, nur zeitweise werden die trockenen Lektionen unterbrochen und die Theorie in der Praxis getestet; ein durchgehendes Training in der Arena wäre gleichermaßen sinnvoller und effektiver gewesen. Auch die deutsche Übersetzung mancher Angriffsfähigkeiten kann nicht gerade als bewundernswert angepriesen werden. Gottlob blieb dafür die englische Synchronisation unangetastet, die nicht immer vollständig zu überzeugen weiß, aber trotzdem irgendwie immer passt.

Wie schon erwähnt mussten die DBZ-Fans lange Zeit darum bangen, ob das Game auch für Nintendo Wii erscheint, und das Warten hat sich gelohnt. "Dragonball Z - Budokai Tenkaichi 3" ist ein vorzügliches Beat?em Up, das mit seiner breiten Palette an Spielmodi und dem enormen freispielbaren Umfang ebenso zu punkten weiß wie mit seiner Nähe zur Animevorlage und seiner Essenz, nämlich dem Kämpfen. Atari hat des Weiteren die Zeichen der Zeit zugunsten der Spieler gedeutet und dem Spiel einen WiFi-Battle-Mode spendiert. Liebhaber flotter Prügelspiele und Fans des Kultanimes, die schon mit den Vorgängerspielen etwas anzufangen wussten, seien nachdrücklich dazu aufgefordert, sich dieses Game vorzumerken. Wer allerdings mit Beat?em Ups nichts anzufangen weiß, der kann sein Geld besser anlegen.

Michael Höfel



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Februar 2008 | Wii | Preis: 49,95 Euro

Bei Amazon kaufen


Ähnliche Titel
Trauma Center: New BloodSoul Calibur LegendsToy Story 3Star Wars: The Clone WarsDragonball: Raging Blast 2