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 Das neue Elfen Tarot

Autoren: Lo Scarabeo
Illustratoren: Davide Corsi
Verlag: Königsfurt-Urania Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Das Geschäft mit der Esoterik boomt und viele junge und alte Menschen interessieren sich für alles, was mystisch und spirituell ist und jenseits des Erklärbaren liegt. Ein besonders beliebter Zweig der Esoterik ist das Kartenlegen, auch Tarot genannt.
Sucht man nun nach Tarotkarten, stößt man meist auf drei sehr traditionelle Decks: das Tarot von Aleister Crowley aus den 1940er Jahren, das Rider-Waite Tarot, das 1910 veröffentlicht wurde und das Marseille-Tarot sowie das Viskonti-Tarot, die bereits im 15. Jahrhundert entstanden.
Doch neben den konventionellen Decks gibt es auch noch eine Fülle von individuell gestalteten Karten, die ihren ganz eigenen Zauber entwickeln.

Eines dieser besonderen Tarotdecks ist "Das neue Elfen Tarot" von Lo Scarabeo, das im Königsfurt-Verlag erschienen ist. Aufgebaut ist es wie ein normales Tarot: 78 Karten, bestehend aus den 22 Trumpfkarten der Großen Arkana und den vier mal vierzehn Farbkarten der Kleinen Arkana. Dazu gibt es ein mehrsprachiges kleines Heft, in dem der Autor einige Erklärungen zur Entstehung und Beeinflussung dieses von ihm konzipierten Tarots gibt, eine Legemethode beschreibt und Stichworte zur allgemeinen und vom Autor individuell ersonnenen Bedeutung jeder einzelnen Karte auflistet.

Dieses Tarot bietet nicht nur ein paar hübsch anzusehende Karten, es erzählt auch märchenhafte Geschichten, ganz ohne Worte. In der Großen Arkana ist dies die Geschichte des Elfenprinzen Alberich, der auszieht, um dunkle Bedrohungen zu bekämpfen, sich selbst zu finden und das Leben seiner Lieben und seiner Geliebten zu schützen. In den Farbenkarten der Kleinen Arkana finden sich ebenfalls unterschiedliche Geschichten, allesamt in den sehr ansprechenden Bildern des Künstlers Davide Corsi festgehalten.
Zwar ist diese Idee - ebenso wie die Aufmachung - schön, aber gerade bei den Karten der Großen Arkana sorgt sie manchmal für Verwirrung, denn auf diesen stehen nicht die Namen der Karten (wie "Der Narr" oder "Die Hohepriesterin"), sondern nur die Zahlen 0 bis XXI. Im Gegensatz zu konventionellen Decks erschließt sich hier beim Betrachten des Bildes aber nicht immer auch die Zugehörigkeit der Karte. So müssen Laien immer wieder in dem kleinen Heftchen nachschlagen, welche Ziffer für welche Karte beziehungsweise Bedeutung steht, bis sie sich eingearbeitet haben.

Das beschriebene Legemuster ist recht einfach und für Anfänger genauso geeignet wie für Fortgeschrittene.
Die Bedeutung der einzelnen Karten wird zwar manchmal nur mit einem Wort abgetan, jedoch spielt im Tarot Intuition ohnehin die größte Rolle und der Autor versucht nicht, irgendjemanden glauben zu lassen, dass die Karten einen allgemein gültigen Blick auf die Zukunft gewähren könnten. Wer sich sehr intensiv mit dem Thema auseinander setzen möchte, sollte sich vielleicht noch ergänzende Literatur beschaffen, die Grundlagen des Tarots werden aber nachvollziehbar geschildert.

Alles in allem ist "Das neue Elfen Tarot" ein sehr hübsch und liebevoll gestaltetes Deck, in dessen Betrachtung man sich verlieren kann, weil es zauberhafte Geschichten erzählt. Man merkt schnell, dass der Autor sich nicht nur mit dem Tarot beschäftigt hat, sondern auch mit den Mythen und Legenden, die sich um Elfen ranken. Besonders für Fantasyfans - die ein bisschen Kitsch vertragen - dürfte dies eine interessante Alternative zu den konventionellen Karten sein.

Linda Dannenberg



Kartenspiel | Erschienen: 01. März 2007 | ISBN: 9783898758420 | Preis: 18,90 Euro

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