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 Alice im Wunderland Band 1

Autoren: Lewis Carroll, Rod Espinosa
Illustratoren: Rod Espinosa
Verlag: eidalon

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


"Alice im Wunderland" von Lewis Carroll wurde bereits vielfach adaptiert und in verschiedenen Medien verarbeitet. So gibt es Realverfilmungen, einen Zeichentrickfilm, eine Fernsehserie, diverse Romanausgaben und natürlich Comics über das Mädchen, das einen Hasen in ein bizarres Wunderland verfolgt.
Der Eidalon Verlag brachte Ende 2007 den ersten Teil einer "Alice im Wunderland"-Version heraus, die von dem US-Amerikaner Rod Espinosa kreiert wurde.

Alice hat keine Lust, englische Geschichte zu lernen. Bücher ohne Bilder sind sowieso langweilig, und so lässt sich das Mädchen nur allzu gern von einem weißen Kaninchen ablenken, das es offenbar eilig hat. Alice verfolgt das Kaninchen bis in seinen Bau hinein, stellt aber schnell fest, dass sie unversehens in ein fantastisches Abenteuer geraten ist. Von nun an kreuzen seltsame Gestalten ihren Weg: sprechende Türschlösser, Ringelreihen tanzende Tiere, eine Schornsteinfeger-Eidechse und sogar eine rauchende Raupe! Wenn Alice doch wenigstens wüsste, welche Lebensmittel sie wachsen und welche sie schrumpfen lassen …

Die Geschichte von "Alice im Wunderland" kennt fast jedes Kind; so kommt der vorliegende Comic, der Alice bis zur Raupe begleitet - Band zwei folgte Anfang 2008 -, mit wenig Text aus. Der Geschichte lässt sich mit entsprechenden Vorkenntnissen ohne Probleme folgen, und selbst Leser, die mit Lewis Carrolls Roman noch nie in Berührung gekommen sind, werden keine Schwierigkeiten haben, die Geschichte zu verstehen.
Leider aber gibt es ein großes Manko, das bei einem Comic nahezu unverzeihlich ist: die Illustration. Zugegeben, Rod Espinosas Alice ist süß und ansprechend gezeichnet, der Leser folgt gerne ihren Abenteuern und beobachtet ihre Emotionen wie auch ihre Bewegungen. Doch abgesehen von Alice bleibt kaum etwas von den Bildern im Gedächtnis hängen; die übrigen Figuren sehen nichtssagend aus und bleiben durchgängig blass, die Hintergründe sind regelrecht kahl und häufig in düsteren Farben gehalten. Nur selten hat ein Bild Detailreichtum und viel Farbe zu bieten. Das ist einfach zu wenig für Carrolls absurde und seltsame Welt.

Da bis zum Ende des ersten Bandes abgesehen von Alice’ Eintritt ins Wunderland noch nicht viel passiert ist, hält sich die Spannung in Grenzen; hier wird der nächste Band sicher interessanter, wird Alice doch Gast bei einer unheimlichen Teegesellschaft sein und auf die Herzkönigin treffen. Da liest man am besten gleich weiter.

Der Comic aus dem Eidalon Verlag wird der im neunzehnten Jahrhundert veröffentlichten Geschichte um Alice und ihre seltsame Reise ins Wunderland leider nur bedingt gerecht. Die eigentlich schönen Zeichnungen sind viel zu detailarm, düstere, leere Hintergründe und wenig Text lassen nicht die richtige Stimmung aufkommen. Da ist noch viel Luft nach oben.

Tina Klinkner



Hardcover | Erschienen: 01. November 2007 | ISBN: 9783939585800 | Originaltitel: New Alice in Wonderland | Preis: 12,50 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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