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 Dynasty Warriors 6


Cover
Gesamt +++--
Action
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton


Mit der sechsten Episode der "Dynasty Warriors"-Reihe versucht Koei, sich grafisch und spielerisch überlegenen Genre-Kollegen anzunähern - was dabei heraus kam, ist ein leicht verändertes "Dynasty Warriors", das vor allem Button-Smashing erfordert und auf Dauer lahmt.

Auch im sechsten Teil der Serie spielt sich wieder alles im Asien einer früheren Dynastie ab. Der Spieler übernimmt die Kontrolle einer der siebzehn zur Auswahl stehenden Figuren, um den Krieg um die Vorherrschaft im Reich aus ihrer Sicht zu betrachten. Neben den Charakteren, deren Geschichte spielbar ist, gibt es noch vierundzwanzig Spezialfiguren, die es durch das Erfüllen bestimmter Aufgaben freizuspielen gilt.

Die Hauptelemente des Spieles sind der Musou-Modus (Geschichts-Modus) und der freie Modus; in beiden schlüpft man in die Rolle eines Kriegers oder einer Kämpferin und versucht, auf einem der neunzehn Schlachtfelder Gegner zu verprügeln und Aufgaben zu erfüllen. Der einzige Unterschied zwischen Musou und freiem Modus ist, dass bei Musou mehrere Karten nacheinander gespielt werden, aufgepeppt mit netten Zwischensequenzen vor und nach jedem Level. Im freien Modus kann man dann die Karten noch einmal spielen, die man im Musou-Modus abgeschlossen hat.

Das Spielsystem ist Charakter basiert - die Figuren gewinnen stetig Erfahrung, Waffen und Pferde hinzu, egal, in welchem Modus man mit ihnen kämpft. Um mit einem Charakter die letzten paar Karten eines Musou-Modus? zu schlagen, muss man ihn schon zuvor im freien Modus aufleveln und ihm Fähigkeiten und Waffen verschaffen, denn sonst wird er von einigen feindlichen Einheiten ganz schnell in seine Grenzen verwiesen.

Die jeweiligen Karten sind immer nach demselben Schema aufgebaut: Es gibt mehrere gegnerische Forts, die von größeren Truppenverbänden bewacht werden. Feindliche Charaktere führen dabei Armeen an, die gegen eigene Forts marschieren, während wiederum die eigenen Truppen und Generäle auf den Gegner losgehen. Systematisch flitzt man nun auf der Karte umher, erobert Forts und schaltet andere Einheiten und Charaktere aus. Dabei gilt es, stetig auf die Feindbewegungen zu achten und gegebenenfalls ans andere Ende der Karte zu preschen, um eine in Bedrängnis geratene alliierte Figur zu retten.

Für erledigte Aufgaben, getötete Feinde und bestimmte gefundene Objekte gibt es Erfahrungspunkte, die nach dem Kampf in neue Fähigkeiten umgesetzt werden dürfen. Die Aufgaben variieren leicht, bleiben sich aber in ihren Grundzügen immer gleich: Töte soundso viele Feinde in bestimmter Zeit, erobere dieses und jenes Fort innerhalb von ein paar Minuten, schaffe es, dass eine bestimmte Einheit bis zum Schluss überlebt, und so weiter.

Das Spielkonzept ist gut ausgetüftelt, bietet jedoch so gut wie keine Abwechslung. So viel Spaß es anfangs auch macht, als Einzelkämpfer ganze Armeen niederzustrecken, so öde wird es irgendwann, denn spätestens, wenn man alle Karten ein paar Mal gespielt hat, kommt Langeweile auf. Großartig zu erlernende Kombos gibt es nicht, hauptsächlich drückt man eine Art Button die ganze Zeit über: Blocken, wenn ein übermächtiger Gegner anrückt, draufsemmeln, wenn normale Truppen einen bedrängen, blockbrechende Schläge, wenn der Gegner sich nicht treffen lassen möchte, und zu guter letzt Spezialangriffe, die extremen Schaden anrichten, aber nicht ständig verfügbar sind.

Und so dümpelt das Spiel dann irgendwann dahin, während man per Button-Smashing alle Gegner aus dem Weg räumt. Schuld an der fehlenden Atmosphäre ist mitunter die Grafik, die es einfach nicht schafft, in die NextGen-Ära zu finden - die detailarmen, kargen und teils lieblos gestalteten Landschaften scheinen aus PS2-Zeiten zu stammen. Man kann zwar nun auf Leitern klettern und schwimmen, aber das war?s dann auch mit Interaktion auf dem Schlachtfeld. Die einzige Motivation bieten nur die Charaktere, deren Fähigkeiten aufzuleveln durchaus Spaß macht.

So ist das Spiel im Endeffekt nichts für den Gelegenheitsspieler, der auf spaßiges Knüppeln aus ist. Wer nicht sowieso ein Fan der Reihe ist, wird an dem Titel keine große Freude haben, selbst wenn man die Karten per Split-Screen zusammen mit einem Freund spielt.

Dirk Wonhöfer



DVD | Erschienen: 1. März 2008 | PS3 | Preis: 69,99 Euro

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