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Buch vs. E-Book

Seit einigen Jahren kann man sie im Internet kaufen oder teilweise sogar kostenlos herunterladen: E-Books. Es ist klar, dass in Zeiten von Handys, Computern und digitaler Fotografie auch das Medium Buch eine Wandlung erfahren musste. Nun kann man also komplette Bücher in Form von sogenannten E-Books herunterladen und hält sie dann nicht mehr als gedruckte Ausgabe in den Händen, sondern kann sie auf einem Lesegerät lesen. Dabei reichen die Variationen von den Modellen großer Konzerne, wie Beispielsweise Sony, zu kleinen Firmen wie Txtr, die ihr Lesegerät (siehe Bild) mit einer eigenen Plattform für E-Books verbinden. [PIC]

E-Books - Vorsprung durch Technik?
Doch wo liegen die Vorteile eines E-Books, ist es doch meist nur unwesentlich preiswerter als das "echte" Buch? Natürlich ist da die Tatsache, dass die Lesegeräte oft wesentlich leichter sind als schwere Wälzer. Mit nur wenigen Hundert Gramm wiegen sie kaum mehr als ein dünnes Taschenbuch und lassen sich leicht verstauen und mitnehmen. Für die Lektüre unterwegs ist das ein klarer Vorteil, denn wer schleppt schon gerne den kiloschweren Hardcover-Wälzer mit sich herum? Allerdings gibt es auch viele Leser, die das Gefühl eines Buches nicht missen wollen. Das Papier, das man in der Hand hält und das Umblättern der Seiten sind zu einem vertrauten Begleiter beim Lesen geworden.

Vorteile für Studenten und Wissenschaftler
Trotzdem gibt es Bereiche, in denen E-Books klar zu empfehlen sind: Viele Studenten werden zum Beispiel wissen, wie teuer Fachliteratur ist, wie groß und unhandlich und wie lange man braucht, um das Gesuchte nachzuschlagen. Im Sach- und Fachbuch-Bereich ist eine E-Book-Sammlung also durchaus von Interesse und wesentlich praktischer in der Handhabung als die gedruckten Originale. Dabei muss man nicht unbedingt ein Lesegerät besitzen, sondern kann sich viele Formate, die als Austauschmedien besonders beliebt sind (wie das PDF-Format) auch leicht am heimischen Rechner betrachten. Dank der Suchfunktionen kann man die aktuell interessanten Artikel so ohne großen Aufwand finden.

Der Wert des gedruckten Wortes
Die Bereiche Unterhaltungsliteratur, Belletristik, Fantasy, Krimis, Liebesromane und viele mehr, werden es aber schwer haben, sich gegenüber dem gedruckten Buch durchzusetzen. Neben dem eigentlichen Lesen darf man nämlich nicht außer Acht lassen, wie schön es sich mit Büchern im heimischen Regal lebt. Sie sorgen für eine angenehme Atmosphäre und man hat "seine Lieblinge" immer im Blick. Neben dem ideellen Wert spielt auch der reale Wert eine Rolle: Ein E-Book kauft man einmal und besitzt es dann (bestenfalls) für immer, eine Weitergabe ist schwierig. Gelesene Bücher, die man nicht mehr haben will, lassen sich weiterverkaufen oder verschenken.

iPad - Garant für Innovationen?
Erst in der sehr neuen Entwicklung von E-Books zeichnet sich auch in der Unterhaltungsliteratur etwas Neues ab. So gibt es den Kinderbuchklassiker "Alice im Wunderland" für das gerade erschienene iPad aus dem Hause Apple, der ein interaktives Lesevergnügen bietet. [PIC]Beim Schütteln des iPads fliegen schon mal Pillen, Pilze oder ähnliches über den Bildschirm, Alice wächst wirklich in die Höhe und Märzhase und Hutmacher schütteln ihre Köpfe, wenn man das Gerät bewegt.

Einen sehr guten Eindruck des Alice-E-Books kann man sich mit diesem kleinen Video auf Youtube machen: http://www.youtube.com/watch?v=gew68Qj5kxw

Das ist eine unvermeidliche Weiterentwicklung, die dafür sorgen wird, dass E-Books immer beliebter werden. Eine einfache Textversion auf einem Bildschirm kann kein schön illustriertes Bilderbuch ersetzen. Digitale Spielereien, die in einem gedruckten Buch niemals möglich wären, können es!

Ich glaube, reine Text-E-Books werden erst dann von den Lesern völlig gleichberechtigt wahrgenommen und genutzt, wenn sie deutlich preiswerter werden als die gedruckten Bücher. Eine ideale Lösung wäre es, zu jedem gedruckten Buch, das sich ein Leser kauft, die digitale Version (zum Beispiel mittels eines Codes) kostenlos abzugeben.
E-Books werden Bücher noch lange nicht ersetzen können. Aber wir befinden uns in einer Phase der Weiterentwicklung, in der das neue Medium durch fantasievolle Ideen immer origineller und eigenständiger wird. Die Zukunft birgt hier sicherlich noch manche Überraschung.

iPad Bild: courtesy of Apple; Txtr Bild: Nadine Lind

Bine Endruteit, 31.05.2010