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Harry Potter - Vom Buch auf die Leinwand

Die Bücher um Jungzauberer Harry Potter hatten längst weltweiten Kultstatus erreicht, als Hollywood damit begann, Interesse an dem Stoff zu entwickeln. 2001 entstand, unter der Regie von Chris Columbus (Kevin - Allein zu Haus, Mrs. Doubtfire), die Verfilmung des ersten Buches der Reihe.

[PIC]"Harry Potter und der Stein der Weisen" (in Amerika unter dem leicht veränderten Titel: "Harry Potter and the Sorcerer's Stone" in die Kinos gebracht) feierte 2001 seine Weltpremiere und erreichte die deutschen Lichtspielhäuser nur wenige Wochen später. Für die Hauptrollen der drei Protagonisten wurden neue, unverbrauchte (und vor allem britische) Gesichter gecastet. Daniel Radcliffe (Harry Potter), Emma Watson (Hermine Granger) und Rupert Grint (Ron Weasly) zogen die begehrten Rollen an Land. Chris Columbus behandelte die Umsetzung des Stoffes mit Fingerspitzengefühl und die Kürzungen hielten sich noch stark in Grenzen. Dem Film war nicht nur ein großer finanzieller Erfolg beschieden, er schaffte es auch auf insgesamt drei Oscar-Nominierungen in den Kategorien "Beste Filmmusik", "Bestes Kostümdesign" und "Bestes Szenenbild".

[PIC]Bereits ein Jahr später kam "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" in die Kinos. Regisseur war erneut Chris Columbus. Auch hier war das Buch, ob des noch geringeren Umfangs als seine Nachfolger, leicht zu verfilmen und es musste nur wenig gekürzt werden. Der Kampf Harrys gegen den Obelisken hatte jedoch bereits einen düstereren Touch als sein Vorgänger. Mit einem Einspielergebnis von 860 Millionen US-Dollar weltweit, schaffte der Film es auf die Liste der erfolgreichsten Filme und belegte dort Platz 17.

[PIC]Mit dem dritten Film änderte sich nun jedoch eine Menge. 2004 kam dieser mit dem Titel "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" in die Kinos. Regisseur war nun Alfonso Cuarón, der dem Universum des Jungzauberers eine ganz eigene Handschrift verpasste. So wurde das Abenteuer um den ausgebrochenen Flüchtling aus dem Zauberergefängnis deutlich düsterer, das Set veränderte sich durch eine Verlegung des Drehortes, die Schüler trugen nicht mehr durchgängig Schuluniformen und ein beträchtlicher Teil des Buches wurde gekürzt. Harry und seine Freunde wirkten deutlich erwachsener und ihr Kampf war brutaler als bisher. Der Darsteller des Professor Dumbledor, Richard Harris, verstarb nach der Fertigstellung des zweiten Films und wurde durch Michael Gambon ersetzt.

[PIC]2005 wurde, unter der Regie von Mike Newell, der vierte Teil der Reihe "Harry Potter und der Feuerkelch" fertiggestellt. Unter den Fans verursachte die Umsetzung große Aufregung, wurde hier doch nicht nur deutlich gekürzt, sondern auch Szenen ergänzt, die es im Buch nicht gab. So bestand Harry Potter die erste Aufgabe des Turniers im Buch durch Geschwindigkeit, während im Film ein langer Kampf zwischen ihm und dem Drachen entbrannte. Die Änderungen waren dem Ziel des Regisseurs geschuldet, der weg vom Märchen-Touch der Vorgänger, hin zu einer Thriller-Handlung wollte. Platz 14 der erfolgreichsten Filme weltweit konnte sich jedoch sehen lassen.

[PIC]"Harry Potter und der Orden des Phönix" erschien unter der Regie von David Yates im Jahre 2007. Dumbledore versammelt mächtige Mittstreiter um sich, die bereits im ersten Krieg gegen Voldemort kämpften - der dunkle Lord soll aufgehalten werden. Wie auch zuvor kam es zu etlichen Kürzungen. So gelang es den Freunden im Film die Prophezeiung aus der Kugel anzuhören, während dies im Film durch Dumbledore und seine Aufzeichnung im "Kühlen Krug" ermöglicht wurde. Nach "Harry Potter und der Stein der Weisen", war der fünfte Teil der Reihe der erfolgreichste Film und sicherte sich ebenfalls einen Platz, auf der Liste der erfolgreichsten Filme der Welt.

David Yates zeichnete auch verantwortlich für "Harry Potter und der Halbblutprinz", der 2009 in die Kinos kam. Hier kam es bei der Umsetzung zu eklatanten Kürzungen und sogar das Ende wurde umgeschrieben. So fand die abschließende Schlacht auf Hogwarts nicht statt und es wurden andere, ergänzende Szenen, die es im Buch nicht gibt, eingearbeitet. Erneut bekam der Film einen düstereren Touch, um dem Krieg in der Zaubererwelt und den damit einhergehenden Opfern Rechnung zu tragen. [PIC] Längst richtete sich auch der Film an ein erwachsenes Publikum und von der kindlichen, märchenhaften Welt war kaum noch etwas übrig.

Im November 2010 ist es nun soweit. Mit "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" kommt der abschließende Teil der Buchreihe, zumindest die erste Hälfte, ins Kino. Längst läuft die Vorschau und allerorts sind Plakate zu sehen. Der letzte Kampf des Jungzauberers steht bevor. Im Juli 2011 soll es dann weitergehen und die Saga im zweiten Teil des Abschlussfilms ihren Höhepunkt finden.

Andreas Suchanek, 30.10.2010