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Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Kevin ist zunächst nur einer unter den vielen begabten Studenten der angesehenen Universität MIT. Doch von seinen Freunden wird er in eine andere Welt eingeführt, eine Welt des Glitzers, des Glamours - und vor allem des Gelds.
Diese Freunde sind Teil einer Gruppe professioneller Kartenzähler. Dabei ist es möglich, auf legale Weise bei Blackjack gegen das Haus zu gewinnen. Dies ist der Beginn eines rasanten Abenteuers für Kevin.
Unter der Woche ist er ein normaler Student, an den Wochenenden schlüpft er in erdachte Persönlichkeiten, feiert mit Prominenten, wohnt in Luxus-Suiten und vor allem: Er macht Gewinne im Blackjack. Die Verdienste des Wochenendes befinden sich regelmäßig in den Zehn- bis Hunderttausendern. Durch das ausgefeilte System der Studenten fallen sie den Kasinos, die natürlich nicht gut auf Kartenzähler zu sprechen sind, lange nicht auf.
Doch dieses Doppelleben und die Erfolge können nicht ewig weitergehen …

Diese Geschichte fasziniert vor allem dadurch, dass sie wahr ist. Das scheint einfach zu gut zu sein, dass eine Gruppe Studenten regelmäßig die Kasinos in ganz Amerika ausnehmen können, ohne aufzufallen. Doch auch die schönste Hochphase hat mal ein Ende, das erleben auch Kevin und seine Gruppe.

Das Buch ist mal aus Kevins Sicht auf die Geschehnisse geschrieben, mal ergreift der Autor selbst das Wort und lässt den Leser an seinen Recherchen in der glitzernden Welt von Las Vegas teilhaben.
Dabei sind natürlich vor allem die Teile aus Kevins Sicht interessant, nicht nur, weil er wirklich das große Geld an den Tischen macht, sondern vor allem, weil man als Leser erfährt, wie das Wochenendleben in den Kasinos Kevins Alltagsleben verändert. Er macht mit seiner Freundin, einem netten, normalen amerikanischen Mädchen, Schluss, da sie zu langweilig für ihn wird. Stattdessen trifft er sich in Vegas mit einer hübschen Cheerleaderin, die sich vor allem in sein Geld verliebt hat. Auch von seiner Familie entfremdet er sich, da er ihnen nicht die Wahrheit über sein Leben erzählen kann. Die anderen Gruppenmitglieder hingegen gehen völlig im Kartenzählen auf, haben auch keinen anderen Beruf. So wird Kevin in beiden Welten mehr und mehr zum Außenseiter.
Doch dies ist nicht die einzige Gefahr, Kartenzähler sind bei den Kasinos alles andere als beliebt, auch wenn ihr Handeln nicht illegal ist. Dennoch soll es Kartenzähler gegeben haben, die grün und blau geschlagen aus Hinterzimmern fielen oder die auf der Fahrt durch die Wüste einfach verschwanden …

Die psychologischen Auswirkungen, die das professionelle Spielen auf Kevin haben, und die Erläuterungen zu den Hintergründen Las Vegas’ und der Kasinos allgemein, sind äußerst interessant und packend geschrieben. Das einzige, was an diesem Buch stellenweise etwas langatmig wirkt, sind die Erklärungen dazu, wie Kartenzählen denn genau funktioniert und wer welche Technik geprägt hat. Doch auch das gehört dazu, nur, wenn man auch diesen Teil liest, kann man den Rest des Buches richtig verstehen.

"21" ist ein spannender Roman, ein Thriller, der den Leser mitnimmt in eine Welt, die die wenigsten wohl schon einmal kennen gelernt haben, die aber einen großen Reiz auf viele ausübt. Doch nicht alles was glitzert, ist auch Gold, diese Erfahrung hat Kevin gemacht, diese Erfahrung lässt Ben Mezrich auch den Leser machen.

Anja Thiemé



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2008 | ISBN: 9783453405837 | Originaltitel: Bringing Down The House | Preis: 7,95 Euro | 351 Seiten | Sprache: Deutsch

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