Anton Bär hängt sehr an seinem Lieblingspullover. Der ist nicht nur warm und weich, sondern hat auch noch tolle Streifen. Außerdem passt er wie angegossen, findet Anton Bär. Mama Bär und sein kleiner Bruder sind allerdings der Meinung, dass Anton der Pullover viel zu klein geworden ist. Schweren Herzens gibt Anton den Pullover weiter an Benni, seinen kleinen Bruder. Doch so richtig trennen kann Anton sich noch nicht und so ermahnt er seinen Bruder ein ums andere Mal über den richtigen Umgang mit "seinem" Pullover. Dann passiert Benni ein Missgeschick mit dem Pullover und die Brüder geraten in einen großen Streit.

Autor David Bedford und Illustratorin Caroline Pedler haben ein Buch geschaffen, das die Sinne anspricht. "Der kleine Bär und der viel zu große Pullover" ist nämlich eines von mehreren "Fühl doch mal!" Büchern des Brunnen Verlages. Bereits auf dem Umschlag können die Kinder die Textur des Pullovers ertasten. Jeder Pullover im Bilderbuch ist samtartig beflockt und bietet so ein ganz besonderes Tasterlebnis. Neben diesem schönen Einfall, um auch den Tastsinn der Kinder anzusprechen, sind die Illustrationen sehr liebevoll gestaltet. Auf jeder Doppelseite tummeln sich Schmetterlinge, Hummeln, Blüten, Libellen und Blätter, die es zu entdecken gilt. Jeder Textabschnitt ist anschaulich mit einer Illustration versehen, so dass auch kleinere Kinder der Geschichte folgen können. David Bedford gelingt es, mit gut gewählten Worten nicht nur die Erlebnisse der beiden Brüder flott zu erzählen, er lässt auch Anton und Benni ihre Gefühle äußern, so dass eine nachvollziehbare Situation im oft schwierigen Geschwisterleben geschildert wird.

Teilen und Abgeben sind schwierige Themen für Kinder. Besonders unter Geschwistern erleben sie häufig den Zwiespalt, etwas nicht mehr zu benötigen, aber trotzdem nicht abgeben zu wollen. Anton und Benni Bär erleben eine solche Situation und gehen, wie Geschwister eben so sind, nicht besonders sanft miteinander um. Sie erleben hier Neid, Eifersucht, aber auch Versöhnung und ein aufeinander Zugehen.

Mit Anton als Identifikationsfigur für das große und Benni für das kleine Geschwisterkind zeigt dieses Bilderbuch eine realistische Situation unter Geschwistern mit einer schönen Moral und einem versöhnlichen Ende.