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 Germanische Mythologie

Geschichte, Religionssystem und Mythen des Altdeutschen Heiden- und Christentums


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Der Bohmeier Verlag hat sich auf Bücher zu Esoterik und Magie spezialisiert. In seiner Reprint-Reihe ist nun "Germanische Mythologie" von Wilhelm Müller neu aufgelegt worden.
Ursprünglich erschien "Germanische Mythologie" 1844, die Rechtschreibung wurde in der Reprint-Ausgabe jedoch an moderne Maßstäbe angepasst, der Inhalt blieb der gleiche.

Eingeteilt ist der Band in zwei Bücher, zum einen die Geschichte der altdeutschen Religion, zum anderen das System derselben.
Die Geschichte wiederum besteht aus drei Kapiteln: Die Völkerwanderung und die Einführung des Christentums sind dabei Wendepunkte der Geschichte. Kapitel Eins beschäftigt sich mit dem wenigen Wissen, das man von den Gewohnheiten der Germanen vor der Völkerwanderung hatte. Dieses Wissen ist zumeist von den Römern übermittelt worden. Kapitel Zwei handelt vom Zeitraum zwischen der Völkerwanderung und der Einführung des Christentums, Kapitel Drei von der Zeit danach.

Das System der altdeutschen Religion wiederum ist in sieben Kapitel eingeteilt. Nach dem allgemeinen Verhältnis zwischen Göttern und den Menschen folgt eine genaue Beschreibung der einzelnen Gottheiten, begonnen mit Odin. Weiterhin wird den Helden ein Kapitel gewidmet ebenso wie den übernatürlichen Wesen wie Riesen und Zwergen sowie Nornen und Walküren. Den Abschluss bilden sonstige Wesen sowie die Ansichten über die Unterwelt und das Leben nach dem Tode.

Müller schreibt für einen Mann seiner Zeit recht vernünftig. Hier und da mäandert er ein wenig, vor allem im geschichtlichen Bereich ist kein roter Faden zu erkennen. Doch hier muss man dem Alter des Buches zugestehen, dass es in einer Zeit verfasst wurde, in der man auch anders geschrieben hat.
Das Buch bietet einen interessanten Ausblick auf die religiösen Gewohnheiten der Germanen - besonders auf solche, die christianisiert wurden und sich im Aberglauben und Ähnlichem erhalten haben.

Es finden sich zweierlei Bemerkungen im Buch: zum einen die des eigentlichen Autors Müller und zum anderen solche, die vom Verlag hinzugefügt wurden. Müllers Anmerkungen sind zumeist Literaturverweise und Ähnliches; der Bohmeier Verlag versucht hingegen, heute unbekannte Wörter oder Ereignisse zu erklären. Dass sich da auch Fußnoten von Wikipedia finden, mutet amüsant bis seltsam an - auch wenn die Qualität von Wikipedia bei weitem nicht so schlecht ist, wie es verschrieen ist, ob es trotzdem als glaubwürdige Quelle zitiert werden sollte, ist fragwürdig.

Es ist kein herausragendes Buch. Dem heutigen Leser kommen die Satzungeheuer - die meisten Sätze ziehen sich über vier oder mehr Zeilen hin, mit so vielen Nebensätzen, dass einem der Kopf schwirrt - seltsam vor, häufig muss man einen Satz nochmals lesen, um den Sinn zu verstehen. Es ist kein einfaches Buch, aber dennoch interessant. Aber man muss sich darauf einlassen können, auf das doch altertümlich anmutende Deutsch, auf die Schreibweise, die zwar viel Informationen bietet, aber auch manchmal angestrengtes Nachdenken des Lesers erfordert. Für Interessierte unbedingt zu empfehlen, doch wenn möglich, sollte man vorher kurz reinlesen, um für sich selbst zu erfahren, ob man mit diesem Stil umgehen kann.

Sabine Hunsicker



Softcover | Erschienen: 01. April 2008 | ISBN: 9783890945545 | Preis: 19,95 Euro | 216 Seiten | Sprache: Deutsch

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