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 Ranulf O'Hale - Exorzist, Band 16: Bis zum letzten Biss


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Winfried O. Henry ist ein berühmter Autor - seine Werwolfgeschichten sind beliebt und eigentlich ist er ein recht einfacher Mensch. Er braucht nur seine Ruhe und möchte sich seinem neusten Roman widmen, doch sein Vermieter vermietet die Wohnung über ihm an eine Großfamilie. Vorbei ist die herrliche Ruhe und so nimmt ein Nachbarschaftsstreit, welcher nicht ganz alltäglich ist, seinen Lauf. Die neu eingezogene Familie ist dem Voodoo zugetan und legt einen Fluch auf Winfried, doch dieser lässt sich nicht einschüchtern, denn er ist Horrorautor und ganz und gar nicht erschreckt - im Gegenteil, er holt zum Vergeltungsschlag aus. Der Streit eskaliert und neben einigen Toten geben sich Vampire und Bakas die Klinke in die Hand ...

"Bis zum letzten Biss" ist der sechzehnte Band aus der Ranulf O’Hale-Reihe und erscheint als Taschenbuch mit knapp 250 Seiten. Auffallend ist auf den ersten Blick, dass eine recht große Schriftgröße gewählt wurde, so dass man - entgegen manch anderen Taschenbüchern - einen recht zügigen und störungsfreien Lesefluss erleben kann.
Die Story ist insgesamt recht oberflächlich und entsprechend dem Genre absolut unrealistisch. Das hat nicht nur damit zu tun, dass es um übernatürliche Wesen und Voodoo-Flüche geht, nein, auch der gesamte andere Inhalt ist fernab von realen Bedingungen. Mordfälle werden in zwei Sätzen abgehandelt, die Polizei ist ein Karnevalsverein ohne wirkliche Bedeutung und Kinder werden ohne das kleinste Problem getötet oder verschleppt. Das Buch hat aber auch nicht den Anspruch realistisch zu sein, sondern soll eher einen "rabenschwarzen" Humor präsentieren. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und so ist dies auch hier. Dem ein oder anderen werden die subtilen Einwürfe von Humor gefallen, den anderen eher nicht - von dem Prädikat umwerfend ist das Ergebnis allerdings weit entfernt.

Ein Wort noch zur Aufmachung des Werkes: Die Story ist zwischen zwei weiche Kartonstücke gepresst und selbst nach vorsichtigem Lesen sieht das Taschenbuch schon arg mitgenommen aus und etliche Seiten wellen sich - schwach.

Insgesamt bleibt nach der Lektüre des Buches ein schwaches Bild zurück. Für knapp zehn Euro bekommt man eine Geschichte geboten, welche zwar einen roten Faden, aber auch einige merkwürdige Umstände vorzuweisen hat. So bekommt Winfried mal eben Hilfe von einem Vampirjäger und einem Exorzisten, Morde werden mit einer Handbewegung abgetan und generell fehlt es an sinnigem Inhalt. Auch die auf dem Klappentext angepriesenen "zahlreichen Wendungen" kommen kaum zur Geltung, die Geschichte ist größtenteils vorhersehbar und wohl nur für Fans der Reihe geeignet.

Nicolas Gehling



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