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 Dante's Cove, Staffel 1: Dante's Cove


Cover
Gesamt +++--
Action
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Eine Mischung aus "O.C. California", "Charmed" und "Queer As Folk" - so könnte man "Dante's Cove? beschreiben:
Kevin hält es zu Hause einfach nicht mehr aus. Seine Mutter lässt sich viel zu sehr von ihrem neuen Mann um den Finger wickeln, dem der schwule Stiefsohn ein Dorn im Auge ist. Nach einem bösen Streit hat Kevin endgültig die Schnauze voll. Er packt seine Sachen und macht sich auf den Weg nach Dante?s Cove, einem malerischen Küstenörtchen, wo seine Urlaubsliebe Toby lebt. An dessen Seite will Kevin ein neues, selbstbestimmtes Leben beginnen. Bereits auf der Busfahrt suchen ihn unheimliche Visionen heim. Die sind jedoch schnell vergessen, als er in Dante's Cove ankommt. Zusammen mit einer Handvoll anderer junger Leute lebt Toby nämlich in einem Hotel, das eher einer WG als einer Urlaubsabsteige gleicht, und die neuen Mitbewohner sind herrlich exzentrisch: Da gibt es unter anderem den lebensfrohen Cory, die freizügige Amber, Tobys Kumpel aus Schulzeiten, in den dieser lange verliebt war, der aber hetero ist - und Vanessa, eine medial veranlagte Künstlerin und Tobys beste Freundin.
Das locker-turbulente Leben dieser Clique wird gehörig durcheinander gewirbelt, als Kevin im Keller des Hotels dem unsterblichen Ambrosius Vallin begegnet. Dieser ist durch den Fluch einer Hexe nämlich dort in der Gestalt eines alten Greises gefangen und kann nur durch den Kuss eines Jünglings erlöst werden.

Die US-Mysteryserie erweist sich als unterhaltsamer Genre-Mix und wurde für here.tv produziert, einen amerikanischen Sender, der sich speziell an ein schwul-lesbisches Zielpublikum richtet. Auf den DVDs findet sich übrigens nur die amerikanische Originaltonspur, da die Serie nicht synchronisiert wurde. Wer damit Schwierigkeiten hat, kann allerdings auf deutsche Untertitel zurückgreifen. Ein offenbar überschaubares Budget mag dafür verantwortlich sein, dass zwar die Schauspieler ganz passable Leistungen abgeben (sieht man von der einen oder anderen Anlaufschwierigkeit mal ab), Soundtrack und Special Effects wirken aber mitunter recht billig und können sich mit denen von Mystery-Serien wie "Angel" oder "Charmed" nicht messen.

Der Mysteryplot um einen kompromisslosen Hexenzirkel, der vor Jahrhunderten in Dante's Cove Angst und Schrecken verbreitete und der auch in der Gegenwart seine Intrigen im Küstenörtchen spinnt, weist Potential auf, wird aber nicht ganz greifbar, weil er von der romantischen Liebesgeschichte zwischen zwei gut gebauten Jungs - und jeder Menge nackter Haut sowie sowohl schwulem als auch lesbischem Sex - in den Hintergrund gedrängt wird. Immerhin: Die Sexszenen sind ästhetisch gelungen und nicht so billig wie die Special Effects.

Noch ein Wort zur Produktbezeichnung "Season One": Die ist zwar richtig, aber irreführend. "Dante's Cove" besteht aus gerade mal zwei Episoden in Spielfilmlänge. Da scheint der Begriff Mini-Serie angebrachter. Dafür entschädigt das Bonusmaterial etwas: Neben einem interessanten Making-of, in dem sowohl Produzenten als auch Schauspieler zu Wort kommen, und einigen anderen kleinen Gimmicks findet sich auf den DVDs außerdem noch der "verschollene Pilotfilm". Dabei handelt es sich wahrscheinlich um einen Teaser-Film, mit dem die Produktionsgesellschaft bei den Sendern vorstellig geworden ist, um um grünes Licht zu bitten. Interessant ist daran vor allem, weil man durch diesen, teilweise mit anderen Schaupielern besetzten Film sehr gut erkennen kann, wie sich die Serie im Verlauf der tatsächlichen Produktion noch verändert hat, gegebenenfalls auch, um Sendervorgaben Rechnung zu tragen.

Nach zwei Mal rund neunzig Minuten der eigentlichen Staffel bleiben zwar noch einige Fragen offen. Da der Zweiteiler aber ohnehin mit einem fetten Cliffhanger endet, bleibt die Hoffnung, dass in der zweiten Staffel alle Handlungsfäden zu Ende gesponnen werden.

Es ist ganz klar, dass "Dante's Cove" keine Produktion für die breite Masse, sondern sehr bewusst auf ein Zielpublikum zugeschnitten ist, das Homo-Sex und Mystery-Geschichten etwas abgewinnen kann. In entsprechenden Kreisen dürfte sich die Serie aber sehr schnell zu einer Kult-Show entwickeln. Das Potential dazu hat sie jedenfalls!

Christian Handel



DVD | Disc-Anzahl: 2 | Erschienen: 1. April 2009 | FSK: 16 | Laufzeit: 273 Minuten | Preis: 22,95 Euro | Sprache: Englisch | Untertitel verfügbar in: Deutsch

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