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 Terminator: Die Erlösung


Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton
Ein weiteres Videospiel zu einem Film. "Terminator Salvation" kam etwa zeitgleich mit dem gleichnamigen Science-Fiction-Actionstreifen mit Christian Bale heraus und spielt im gleichen Setting: In einer von den Maschinen beherrschten Welt kämpfen die Menschen ums Überleben. Unter ihnen ist John Connor. Und hier endet gleich auch der Bezug zum Film, denn die Handlung ist eine gänzlich andere.
Das Game spielt ein paar Jahre vor dem vierten Kinofilm und zeigt, wie sich John vom Kämpfer zu einer Art Anführer entwickelt und Verantwortung übernimmt. Nach einem Einsatz gegen die Maschinen bleibt John und einigen anderen Widerstandskämpfern nur die Flucht. Dafür müssen sie sich zu einem Evakuierungsplatz durchkämpfen, doch als sie den erreicht haben, empfängt John über Funk den Hilferuf eines Mannes, der sich mit ein paar Kameraden verschanzt hat und nicht aus eigener Kraft fliehen kann. Gegen den Befehl seines Truppführers machen sich John und eine Mitstreiterin auf die einsame und gefährliche Suche, vorbei an riesigen Vernichtungsmaschinen, durch U-Bahn-Systeme, über Trümmerfelder, Fabrikgebäude und Hochhäuser. Und überall lauern die Maschinen.

Das ist die Story, durch die man sich zu Fuß oder mittels Fahrzeugen bewegt. Letztere steuert man allerdings nicht selber, sondern man bedient nur die Geschütze. Zwischendurch begegnet man verschiedenen Gruppen, es schließen sich einige Figuren dem Spieler an, andere verlassen den Trupp - meist für immer. Der Weg ist vorgegeben, es gibt keine alternativen Lösungsmöglichkeiten für Gefechte als sie auszutragen, und auch nur einen Weg, den man gehen kann. Die Begegnungen mit den Maschinen nehmen kein Ende - sobald man eine Möglichkeit zur Deckung sieht, kann man davon ausgehen, dass es gleich einen Kampf geben wird. Das erschöpft sich mit der Zeit, zumal es kaum Abwechslung gibt. Man begegnet ständig spinnenartigen oder fliegenden Maschinen, gegen Ende vermehrt Terminatoren, wie wir sie kennen und lieben, allerdings ohne menschliches Äußeres. Einige Male schießt man ein fliegendes Ungetüm mittels Raketenwerfer vom Himmel. Das war?s, ein bisschen mehr Abwechslung hätte gut getan.
Das Waffenarsenal, das als sehr umfangreich beworben wird, besteht aus zwei Sorten Maschinengewehren, Schrotflinte, Granat- und Raketenwerfer, dazu gibt es zwei Sorten von Granaten. Das ist ebenfalls nicht viel. Jede Figur kann zwei Feuerwaffen und die beiden Granatentypen tragen. Der Waffenwechsel ist möglich durch kurzes Antippen der Kreistaste, um aber die Granaten zu wechseln, die man einsetzen möchte, muss man diese Taste gedrückt halten und kommt an eine Möglichkeit, das Gewünschte auszuwählen. Hier wäre eine andere Kurzwahltaste sinnvoll gewesen, es bleiben einige Buttons auf dem Controller ungenutzt. Die Gefechte sind dem Stil der heutigen Shooter angepasst: Laufen, in Deckung gehen oder rutschen, aus der Deckung blind oder gezielt schießen. Empfindliche Stellen an den Maschinen sind rot markiert, sobald man darauf zielt. Munition liegt überall herum, erfreulicherweise ist sie leicht zu finden, weil sie auch durch Wände hindurch angezeigt wird.
Grafisch ist das Spiel in Ordnung, aber nicht bemerkenswert, das Design fängt die Atmosphäre des postapokalyptischen Schlachtfeldes gut ein. Die Figuren bewegen sich flüssig. Allerdings kann man nur dort in Deckung gehen, wo es die Programmierer für richtig hielten. So kann es vorkommen, dass man sich nur auf einer Seite einer hüfthohen Betonwand ducken kann, aber auf der anderen Seite keinen Hinweis bekommt, mittels X-Taste Schutz zu suchen. Dann steht man da und sollte schleunigst weg. Hier wurde dem Spieler einiges an Freiheit genommen. Immerhin gibt es auch in diesem Spiel die bei "Wanted" (ebenfalls von Entwickler Grin) vorgestellte Art des Deckungswechsels durch vorheriges Anvisieren.
Das Spiel hat man, wenn man alleine auf dem leichten Modus spielt, nach vier bis fünf Stunden locker durch. Das ist viel zu wenig. Im normalen Modus braucht man ein wenig länger und der schwere ist alleine eine sehr harte Nuss. Wie gut, dass es den Koop-Modus gibt: Der zweite Spieler lenkt die weibliche Begleitung Kate. Das macht eine Weile lang Spaß, denn man kann ein wenig strategischer gegen die Maschinen vorgehen, aber auch hier wiederholen sich die Abläufe auf eine ermüdende Art und Weise. Wenn man sich schließlich durch den schweren Modus gebissen hat, hat man alles ausgereizt, was das Spiel hergibt: Es gibt keinen Online-Modus, obwohl sich das Setting für Deathmatches und andere Online-Spielereien angeboten hätte, und man kann auch keine Gimmicks freispielen. Alles sehr dürftig für den Normalkaufpreis. Die Freigabe ab 16 Jahren ist in Ordnung, denn hier fließt kein Blut - Maschinen bluten nicht.

Mit anderen Worten: Das Spiel kostet viel und bietet wenig. Ein Koop-Modus und sich ewig wiederholende Baller-Szenarien reichen trotz guter Grafik nicht für einen durchschnittlichen Shooter ohne Online-Modus, den man nach vier Stunden durchgespielt hat. Typisches Franchise-Produkt also, das man sich irgendwann mal zulegen kann, wenn es zum Schnäppchenpreis auf dem Grabbeltisch landet. Den Vollpreis sollte man dafür auf keinen Fall bezahlen.

Stefan Knopp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Mai 2009 | FSK: 16 | Originaltitel: Terminator Salvation | PS3 | Preis: 53,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Englisch

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