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 Detektiv Conan: Detektiv Conan Band 10


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Conan ist fürchterlich erkältet. Eigentlich hat er gar keine Lust, der neuen Klientin von Kogoro Mori zu ihrem Anwesen zu folgen. Doch ein Besucher ärgert ihn. Es ist Heiji Hatsutori, der "Meisterdetektiv des Westens". Er will ein Duell mit Shinichi. Seiner Meinung nach ist dieser selbsternannte "Meisterdetektiv des Ostens" nichts gegen ihn. Doch aus dem Duell wird nichts, denn Shinichi ist verschwunden. In Wirklichkeit ist er durch ein Gift geschrumpft und im Körper von Conan gefangen.
Der aber will nicht, dass Heiji den bevorstehenden Fall löst und triumphiert. Also geht er mit. Heiji gibt ihm etwas chinesischen Knollenwurzelschnaps zu trinken, um seinen Zustand etwas zu bessern.
Im Haus des Diplomaten geht seine Frau direkt zu seinem Zimmer, doch die Tür ist von innen versperrt. Die Frau öffnet, tritt zu ihrem vermeintlich schlafenden Gatten, doch der sackt tot vom Stuhl. Ein Mord in einem verschlossenen Raum gilt es aufzuklären. In bewundernswerter Manier erläutert Heiji den Tathergang und ist zufrieden. Da steht plötzlich Shinichi im Raum. Der Schnaps, den Heiji ihm gegeben hatte, hat seinen Körper kurzzeitig gegen das Gift immun gemacht und ihm seine alte Gestalt wiedergegeben. Er verneint Heijis Lösung "in Bausch und Bogen". Sie ist völlig falsch und vom Täter bewusst so arrangiert worden, um den "Meisterdetektiv Kogoro Mori" zu täuschen.
Dann löst Shinichi diesen äußerst komplizierten und raffinierten Fall. Heiji muss eingestehen, das er falsch lag. Danach verschwindet Shinichi plötzlich. Leider merkt er, dass das Gift in seinem Körper ihn wieder schrumpfen lässt. Er kann gerade noch verhindern, dass Ran dabei Zeugin wird.
Im zweiten Fall besuchen Conan und seine Freunde aus der Grundschule die Baker-Bücherei. Während sie sich Bücher aussuchen, erscheint die Polizei und sucht nach einem verschwundenen Mitarbeiter der Bibliothek. Da sie nichts finden, ziehen sie unverrichteter Dinge wieder ab.
Conan belauscht den Chef der Bibliothek und lässt sich in der Bücherei einschließen, um den Toten zu suchen. Zu seinem Leidwesen bleiben seine Freunde auch dort. Sie wollen Conan helfen. Doch der Institutsleiter bemerkt, dass jemand in der Bibliothek ist und lauert den Kindern auf. Durch Conans Scharfsinn finden sie nicht nur die Leiche, sondern auch Rauschgift, das in Büchern ins Land geschmuggelt wurde. Das hatte der Tote herausgefunden. Doch diese Entdeckung bringt das Ermittlungs-Quartett in Lebensgefahr.
Der letzte Fall spielt in den verschneiten Bergen Japans. Ran, Kogoro und Conan sind im Skiurlaub und wollen gerade ihre Hütte aufschließen, als sie bemerken, dass sie den Schlüssel verloren haben. Ein zufällig vorbeikommender Mann lädt sie in seine Hütte ein. Die "Hütte" entpuppt sich als prachtvolle Bergvilla. Der Mann ist ein berühmter Professor der medizinischen Fakultät der "Tokyoter Chirurgischen Klinik". Er ist mit vier jungen Arztkollegen auf einem Kurzurlaub in die Berge gefahren.
Am nächsten Morgen findet ihn einer der Kollegen bestialisch ermordet in seinem Zimmer auf. Der Professor hat im letzten Momenten vor seinem Tod eine Sterbenachricht hinterlassen. Doch der Täter hat dies bemerkt und nur Conan kommt hinter den genialen Trick des Täters, sich ein Alibi zu verschaffen.

Fall Eins mag als Duell interessant sein und die komplizierte Konstruktion des Tathergangs ist nicht leicht herauszufinden, aber die Logik bleibt leider auf der Strecke. Derart unwahrscheinlich ist die Vortäuschung dieses Mordes durch den Täter, dass es schmerzt. Einzig das psychologisch stimmige Duell der beiden Superdetektive ist spannend erzählt und in Szene gesetzt.
Fall Zwei ist noch fantastischer. Drogen in Büchern zu schmuggeln, eine Leiche auf einem Liftdach zu verstecken und davon auszugehen, dass die Polizei nichts finden wird - auch das Drogenversteck nicht - und eine Gruppe Kinder ermorden zu wollen, ist starker Tobak.
Fall Drei glänzt ebenso mit einem arg unlogischen Tathergang.
Es fällt in diesem Band auf, dass Aoyama Zeichnungen, überkomplizierte Konstruktion und geniale Ermittelung höher schätzt, als Logik und Täterpsychologie. Doch den Fans ist das vermutlich egal, sie lieben den ermittelnden Grundschüler Conan und die abstrusen Einfälle des Autoren. In meinen Augen beherrscht Aoyama allerdings auch die stimmige Psychologie der Täter und Opfer. Schade, dass das in dieser Folge wenig zur Geltung kam.

Im Anhang finden sich zwei Folgen des Lexikons der Meisterdetektive. Folge neun beschäftigt sich mit Philip Marlowe, ersonnen von Raymond Chandler und Folge zehn mit Auguste Dupin von Edgar Allen Poe. Sie sind sehr lesenswert.

Stefan Erlemann



Taschenbuch | Erschienen: 01. Februar 2003 | ISBN: 3898853918 | Preis: 5 Euro | 176 Seiten

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