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 Fotografien einer Legende: Marilyn Monroe

Fotografien einer Legende


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Sie ist immer noch einer der bekanntesten Schauspielerinnen und verkörpert wie keine andere Glamour und Schattenseiten Hollywoods: Marilyn Monroe. Ihre Mischung aus unschuldigem Mädchen und verruchter Sexbombe fasziniert noch heute. Oft wird versucht, sie zu kopieren, doch selten kommt jemand überhaupt in ihre Nähe. Und immer noch begeistern Fotos vom Marilyn Monroe die Menschen. So war es geradezu eine Selbstverständlichkeit, auch diese Künstlerin in die Reihe „Fotografien einer Legende“ aus dem Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf aufzunehmen.

In fünf Kapiteln kann man in dem Buch dem Leben von Marilyn Monroe folgen. Von den ersten Lebensjahren in „Aufgewachsen in schwierigen Zeiten“ bis zu ihrem Tod in „Die Legende lebt weiter“ wird Marilyn begleitet.

Dabei sind die drei mittleren Kapitel, „Nach den Sternen greifen“, „Berufliche Triumphe und private Tragödien“ und „Halb Königin, halb Waisenkind“, die besten des ganzen Buches. Dies liegt nicht an den Bildern, sondern an den Texten. Diese sind immer dann gelungen, wenn von den Dreharbeiten kleine Zusammenfassungen oder Anekdoten geliefert werden.
Bei größeren Abschnitten aus Marilyns Leben schwächelt das Buch – ganz besonders, wenn es einige Ungereimtheiten und weiße Flecken im Lebenslauf der Monroe gibt. Das merkt man am Ende, wenn es um die mysteriösen Umstände von Marilyns Tod geht – die hier nicht ansatzweise deutlich gemacht werden können – und im ersten Kapitel, als es um die schwierige Jugend der Norma Jeane Baker geht. Hier kann Nick Yapp kein überzeugendes Portrait der späteren Filmlegende zeichnen und schafft es nicht, einen Trennstrich zwischen nachweisbarer Wahrheit und erfundenen Lebensläufen aufzuzeigen. Ob dies an der Kürze der Texte, meist nur etwas längere Bildunterschriften, oder wirklich an der schwierigen Materie liegt, ist nicht sicher. Unbestätigte Lebensläufe sind jedenfalls nicht die Sache des Autors.

Dass man dem Buch für diese schlechten Texte nicht einen Stern abzieht liegt einzig und allein an den Bildern. Sie dominieren das Buch so, dass die Texte nicht wirklich ins Gewicht fallen. So erzählen die Fotos eine ganz eigene Geschichte vom Leben und Sterben der Marilyn Monroe. Von ersten Jugendaufnahmen, die meist ein schönes, fröhliches Mädchen zeigen, über Aufnahmen von Filmen und offiziellen Shoots im Auftrag ihrer Studios bis hin zu privaten Fotos, unter anderem von einer überglücklichen Marilyn und Arthur Miller, wird hier eine sehr viel glaubhaftere und nachvollziehbare Biographie geliefert, als dies die Texte vermögen.

Die schwarzweißen Bilder dominieren dabei den Anteil an Fotos und können meist auch mehr überzeugen, sowohl in Stil wie auch Qualität, als die Farbfotos, die natürlich auch von Marilyn gemacht wurden und heute den Charme von Technicolor ausstrahlen.

Beigeisterte Anhänger von Marilyn Monroe sollten sich von den Texten nicht verändern lassen, sondern sich ganz auf die Bilder konzentrieren. Ob das Buch davon genügend neues Material liefert, um eine Neuanschaffung zu begründen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer Marilyn bisher noch nicht zu genau kennt, der kann diesen Bildband sicher nutzen, um einen ersten Eindruck dieser Frau zu gewinnen. Der Biographieteil des Buches mag zwar etwas dürftig sein, die Fotos können diese Schwäche aber durchaus ausgleichen und zeigen Marilyn sowohl als sexy Pin-up, als Lady und eine zerbrechliche, junge Frau.

Susanne Fischer



Hardcover | Erschienen: 1. Mai 2009 | ISBN: 9783896028716 | Preis: 29,90 Euro | 176 Seiten | Sprache: Deutsch

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