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 Chronik der dunklen Wälder, Band 5: Blutsbruder


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Im Gebiet des Robbenclans geschehen mysteriöse Dinge. Dinge, die nur von einer dunklen Macht ausgehen können. Also wird regelmäßig Wache gehalten, so auch von Torak und seinem Blutsbruder Bale. Doch was für beide sehr lustig beginnt, wird bald zum Albtraum. Und schließlich geschieht ein Unglück, das zur Folge hat, dass man Bale im ganzen Clan nicht mehr erwähnen darf. Torak will sich dem nicht beugen. Also ruft er den Namen seines Blutsbruders immer wieder und macht sich damit die finsteren Mächte erst recht zum Feind.

Von Reue und Wut getrieben, begibt er sich auf die Suche nach Thiazzi, der an allem die Schuld tragen muss. Doch auch Torak fühlt sich schuldig. Renn und Fin-Kedinn begleiten ihn auf seiner Reise in den Großen Wald. Aber auch hier reißt die Pechsträhne, die die Gefährten verfolgt, scheinbar nicht ab. Durch viele glückliche Umstände erfährt Torak schließlich, wo sich Thiazzi aufhält. Bei diesem angekommen erfährt er aber, dass es kein Glück war, was ihn zu Thiazzi führte, sondern dass alles von diesem geplant war. Torak ist offensichtlich in die Falle gegangen, die sein Gegner für ihn ausgelegt hat. Wieder einmal ist Thiazzi ihm überlegen.
Auch wenn seine Lage ausweglos ist, Torak darf nicht aufgeben. Ein kleiner Funke Hoffnung kann einen ganzen Brand auslösen. Und ein einzelner Wolf kann die ganze Erde beben lassen ...

Die Geschichte des clanlosen Seelenwanderers Torak geht mit dem fünften Band "Blutsbruder" weiter. Zentraler Punkt des Buches ist das Zusammentreffen der beiden Kontrahenten Thiazzi und Torak. Bevor es dazu kommt, muss Torak zunächst einen tragischen Verlust verarbeiten. Von Rache getrieben begibt er sich dann auf die Suche. Seine tierischen Begleiter Rip, Rek und natürlich Wolf stehen ihm dabei hilfreich zur Seite. Doch auch Renn und Fin-Kedinn erweisen sich als treue Freunde und wichtige Unterstützung. Jedoch ist Rache ein schlechter Ratgeber. Torak handelt mitunter unbedacht und impulsiv. Dadurch bringt er seine Helfer immer wieder in Gefahr, obwohl er es hätte besser wissen müssen. Schließlich dringen sie in den Großen Wald ein und machen bald Bekanntschaft mit den dort lebenden Clans, welche sich gerade untereinander im Krieg befinden. Jeder hat seine eigenen Beweggründe und Sichtweisen und beansprucht einen gerechten Krieg zu führen. Zwischen den Fronten merken die Gefährten aber recht schnell, dass es keine gerechten Kriege geben kann.

Obwohl die Autorin meist aus der Sicht Toraks erzählt, springt sie doch erzählerisch auch öfter zu Renn. An die Passagen, in denen aus der Sicht Wolfs berichtet wird, hat sich der Leser nach fünf Bänden der Reihe bereits gewöhnt. Es ist doch aber immer wieder lehrreich, die Dinge mit den Augen eines Wolfs zu sehen, dem zum Beispiel die Kriegsführung der Menschen völlig unerklärlich ist. Trotz aller Kämpfe vermisst man bis zur Hälfte des Buches ein wenig Dramatik. Bis auf einige Zwischenfälle fühlt sich die Reise in den Großen Wald wie ein Frühlingsspaziergang an. Als Torak auf Thiazzi trifft, nimmt die Geschichte dann aber eine Wendung, die die Handlung bedeutend beschleunigt. Allerdings wird Torak einerseits immer mehr wie Thiazzi, wenn er auf niemanden Rücksicht nimmt, um seine Ziele zu erreichen. Andererseits entwickelt er sich immer mehr zum Alleskönner. Nachdem er schon so viele Tiere zu seinen Freunden zählt, kommt nun eine weitere Art hinzu, die er sich gleich dienstbar macht. Und er meistert diese Herausforderung mit Bravour. Diese Perfektion ist eher störend und macht den Charakter eintöniger, als er eigentlich mit allen seinen Schwächen ist.

Fazit: Wundervolle Naturschilderungen und eine zum Ende hin packende Geschichte. Ein lebendiges Bildwerk unserer jahrtausendealten Geschichte.

Lars Perner



| Erschienen: 23. Februar 2009 | Originaltitel: Oath Breaker | Preis: 14,95 Euro

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