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 And God created Woman

Weiche Schale, harter Kern


Cover
Gesamt +----
Robin Shay (Rebecca de Mornay) will so schnell wie möglich aus dem Gefängnis raus, in dem sie wegen einer Jugendsünde sitzt. Daher wartet sie nicht ab, bis ihre Zeit um ist, sondern wagt den Ausbruch, der überraschenderweise gelingt. Doch als sie auf der Landstraße einen Wagen anhält, wird sie durch einen unglücklichen Zufall wieder zurück ins Gefängnis gefahren. Der Wagen gehört Senator Tiernan (Frank Langella). Dieser war soeben zu Besuch im Gefängnis, hat dort die Tasche vergessen und fährt daher wieder zurück. [PIC]Als Robin ihm ihr Dilemma gesteht, gibt er ihr die Möglichkeit, sich unbemerkt wieder einzuschleichen, um wenigstens keine Konsequenzen für ihren Ausbruch tragen zu müssen. Das geht beinahe in die Hose: Robin zieht sich gerade in der Turnhalle um, als ein paar Leute auf der Suche nach einem Arbeiter hereinkommen. Ausgerechnet dieser Mann, Billie Moran (Vincent Spano), versteckt Robin, wofür sie sich mit einem äußerst rasanten Quickie bedankt. Als sie erfährt, dass sie auf Bewährung frei gelassen werden würde, wenn sie einen Ehemann vorweisen könnte, überredet sie kurzerhand Billie dazu, ihr Mann zu werden. Der erhofft sich natürlich einiges mehr als die 5.000 Dollar, die sie ihm verspricht. Frisch verheiratet zieht Robin zu ihm und seinem Sohn und Bruder. Doch damit beginnen die Probleme erst wirklich. Sex kann Billie sich abschminken, den hat Robin lieber mit jemand anderem und auch sonst scheinen die beiden nicht wirklich zur Ehe geschaffen ...

[PIC]Was soll man davon halten … Eine Frau bricht aus dem Gefängnis aus, trifft einen Mann, landet wieder im Gefängnis, trifft einen zweiten Mann, mit dem sie circa zehn Sekunden nach erstem Treffen bereits Sex hat, sich ihm aber dann später wegen der Ehe (!) entzieht. Logik darf man da keine suchen.

Die Neckereien des jungen Ehepaares sind durchaus amüsant, wenn sie nicht gerade in häuslicher Gewalt gipfeln. Das kann man von den Gesangseinlagen leider nicht behaupten, hier würde man sich sogar ein bisschen Gewalt wünschen, der die Musik abstellt. Eine wirkliche Handlung sucht man leider im gesamten Film ebenso vergeblich wie den tieferen Sinn der Geschichte. Blondine lässt sich mit zwei Männern ein, singt nebenher, will nicht ins Gefängnis. Und weiter?

[PIC]Man kann noch nicht einmal argumentieren, dass der Film halt ein Männerfilm – viel Sex, wenig Handlung – wäre, denn auch Sex bietet er nicht gerade viel. Außerdem spricht gegen „Adams kesse Rippe“ - so der ursprüngliche deutsche Titel des Films - als Männerfilm die aus heutiger Sicht übertrieben emanzenhafte Art, die Robin hin und wieder an den Tag legt. Zum Beispiel, als sie eine Grapefruit in eine Vitrine schleudert, nur weil ein paar Männer ihr bescheinigen, zwar einen netten Hintern, aber kein Gesangstalent zu besitzen. Dabei haben sie Recht!

Gemessen am Alter des Filmes ist die DVD durchaus von guter Qualität. Das Bild ist gut, lediglich an manchen Stellen hat man den Eindruck, Bewegungen wären unscharf oder aber man entdeckt ein leichtes Rauschen. Auch der Ton ist gut, auch wenn die Synchronfassung leider nicht immer natürlich wirkt. Besser ist es, den Film mit der englischen Orginaltonspur anzusehen, dann ist die hin und wieder auftretende Unnatürlichkeit zumindest nicht dem dumpfen Ton geschuldet.

Warum dieser Film, der ursprünglich aus dem Jahre 1988 stammt, jetzt, elf Jahre später, auf DVD erscheint, bleibt ein Rätsel. Falls ihn jemand aus nostalgischen Gründen im Regal haben möchte, soll er ruhig zugreifen. Alle anderen haben nichts verpasst, wenn sie diesen Film nicht zu sehen bekommen.

Anja Thiemé



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4047879400872 | Erschienen: 13. November 2009 | FSK: 16 | Laufzeit: 100 Minuten | Originaltitel: And God created Woman | Preis: 7,95 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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