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 Detektiv Conan: Detektiv Conan Band 17


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Kogoro, Ran und Conan sind beim Kunsttöpfermeister Kikuemon eingeladen. Der japanweit bekannte Töpfer ist ein Fan des "Meisterdetektivs" Kogoro Mori.
Am nächsten Tag finden sie die Schwiegertochter des Meisters, die 42-jährige Masuko Tsuchiya, erhängt in der Töpferstube. Die Polizei und Kogoro gehen davon aus, dass sich die Frau erhängt hat. Nur Conan fallen einige Ungereimtheiten auf und er glaubt an einen kaltblütigen, grausamen Mord.
Im zweiten Fall arrangiert Ran ein "zufälliges" Zusammentreffen ihres Vaters Kogoro mit seiner von ihm getrennt lebenden Frau. Ran möchte die beiden wieder versöhnen. Das scheint jedoch gründlich daneben zu gehen. Kogoro bandelt mit zwei Strandschönheiten an und bringt sie mit an den Tisch. Wenig später gehen die zwei jungen Frauen, Harumi und Kiwako, mit ihren Begleitern, Kunio und Masahiko, zum Strand. Kiwako geht noch einmal schwimmen, ihr Verlobter Masahiko bleibt am Strand, denn er kann nicht schwimmen. Da schreit die Badende plötzlich auf, sie scheint zu ertrinken. Der zu Hilfe eilende Kunio rettet sie, aber Kiwako ist merkwürdig schlaff in seinen Armen. Da bemerkt Ran an der Unglücksstelle eine fortschwimmende Seeschlange. Nur Conans sofortige Nothilfe rettet Masahiko vielleicht das Leben.
Alle warten im Krankenhaus voller Sorge, ob sie den Biss heil übersteht. Nur Conan hat andere Sorgen. Er glaubt nicht an einen Unfall.
Im dritten Fall besuchen Conan und seine Freunde Kogoro Mori. Er liegt mit gebrochenem Bein im Krankenhaus. Der Besucher des Mannes im Nachbarbett benimmt sich sehr seltsam und Conan beobachtet ihn genau. Er muss dem Mann helfen, ein Verbrechen zu verhindern.
Im vierten Fall erhält Kogoro einen seltsamen Auftrag. Er soll in einem großen, alten Haus eines verstorbenen Urmachers herausfinden, wo das Erbe versteckt ist. Verrückte Dinge geschehen in dem Haus und nur Conan behält die Übersicht.

Wieder ist dieser Band, der mittlerweile siebzehnte der Manga-Reihe rund um den kleinen Detektiv Conan, eine seltsame Mischung. Die ersten beiden Fälle sind elegant gezeichnete und wohldurchdachte Kleinode der Manga-Kunst. Sie vollführen die Gratwanderung zwischen Wortwitz und Situationskomik versus tragischer Geschichte so traumwandlerisch sicher, dass es ein Genuss ist, der Handlung zu folgen und die Auflösung präsentiert zu bekommen.
Sowohl der Mord an der Schwiegertochter des Kunsttöpfers als auch der Mordversuch an der Braut durch eine Giftschlange sind klug ersonnen und perfekt in Szene gesetzt. Sie werden durch die amüsante Nebenhandlung des Ehekriegs zwischen Kogoro und seiner Frau aufgelockert und abgerundet.
Fall Drei hingegen ist schlicht schwachsinnig. Die Geschichte ist unlogisch, die Auflösung eine Beleidigung an den Verstand des Lesers.
Fall Vier ist noch ein Stück weit schlechter. Eine absurde und unsinnige Grundidee wird durch zahllose Hinweise und Indizien zu einem undurchdringlichen Dschungel. Die Geschichte hat weder Motiv noch Atmosphäre und ist einer der schwächsten Fälle der bisherigen siebzehn Bände.

Fazit: Die erste Hälfte dieses Bandes ist grandios und lohnt den Kauf. Allerdings ist Fall eins zum Teil in Band 16 erzählt, eine kurze Zusammenfassung am Anfang des Bandes schafft aber Abhilfe. Über Fall Drei und Vier sollte man hinwegsehen, sie sind allenfalls für glühende Fans von Conan interessant.
Wieder ist der Leser verwundert über die enormen Unterschiede in der Qualität der Geschichten. Aoyama mixt, sicher bewusst, tiefgründige und tragische Geschichten mit albernen und rein effektorientierten Episoden. Diese sind eher als Fingerübungen des Autors in Sachen Humor zu sehen und dienen augenscheinlich der Auflockerung. Denn nur Tragödien und deprimierende Schicksale zu präsentieren, liefe dem Anspruch des Autors, unterhalten zu wollen, zuwider.
Letztlich ist es diese Mischung, die zum Erfolg der Reihe beiträgt, denn Leser jeglicher Couleur werden dadurch angesprochen.

Stefan Erlemann



Taschenbuch | Erschienen: 01. September 2003 | ISBN: 3898853985 | Preis: 5 Euro | 192 Seiten

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