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 John Sinclair, Folge 55: Fenris, der Götterwolf


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Nach dem tragischen Tod von Sinclairs "Liebelei" Nadine Berger in der vorherigen Folge ("Ein schwarzer Tag in meinem Leben") setzt die Handlung kurz vor der Beerdigung ein. John ist mit Suko angereist, um seiner langjährigen Freundin in Avoca die letzte Ehre zu erweisen. Doch nicht einmal an so einem schweren Tag kann sich der Geisterjäger um sich selbst kümmern, denn auf Avoca liegt ein Fluch und Fenris, der Götterwolf, eröffnet die Jagd auf Sinclair und die Bewohner.

"Fenris, der Götterwolf" ist die 55. Folge der Serie und bietet bei einer Spielzeit von knapp 55 Minuten starke Unterhaltung. Bereits zu Beginn des Abenteuers wird der Hörer in den Bann der Geschichte gezogen. Die Handlung setzt unmittelbar nach der letzten Folge ein und bleibt bis auf kurze Erwähnungen weit entfernt von den bisherigen Handlungssträngen rund um die bekannten Gegner des sympathischen Geisterjägers. Sinclair zeigt sich von seiner menschlichen Seite und wirkt verletzt und nahbar; ein ungewöhnlicher Zug für seinen Charakter, welcher aber absolut gelungen umgesetzt ist. Auch die Sprache reißt mit, die Worte haben eine tiefere Bedeutung und wirken beinahe poetisch.

Aber keine Angst, auch in dieser Folge wird geschossen, geflucht und alles vernichtet, was vernichtet werden kann, auch wenn das Ende etwas heraussticht. Die üblichen Methoden rutschen in den Hintergrund und deus ex machina erhalten John und Suko göttlichen Beistand. Damit ist der Fall durchaus elegant gelöst, auch wenn es bisweilen etwas übertrieben wirkt. Der Spannung und dem Spaß an dieser Folge tut es zumindest keinen Abbruch, zumal es nicht weniger "realistisch" erscheint als den Kampf gegen ein Dutzend Wölfe zu gewinnen.

Die Sprecher leisten eine lobenswerte Arbeit. Ob Joachim Kerzel als Erzähler, Frank Glaubrecht als Sinclair oder David Nathan als Götterwolf, allesamt können überzeugen und bieten, kombiniert mit starken Effekten und einer gelungenen Atmosphäre, ein tolles Hörspiel.
Gerade das plötzliche Umschalten in dieser Folge zwischen Dialog und Action sorgt zwischendurch für Herzrasen - kurzum: einfach stark umgesetzt.
Das Cover und das Inlay sind wie gewohnt gestaltet. Ein Wolf ist zwar weit und breit nicht auf dem Cover zu sehen, aber der Inhalt entschädigt für diesen Fauxpas. Neben den Sprecher- und Mitarbeiterlisten gibt es die Folgenübersicht. Stellt sich nur die Frage, ob bald etwas Neues dort auftaucht, da im Inlay wohl nur noch für zwei bis drei Folgen Platz ist, wenn das derzeitige Prinzip beibehalten wird. Eine Beschreibung von Charakteren oder ein Sinclair-Lexikon wären reizvoll.

Insgesamt ist auch "Fenris, der Götterwolf" eine gelungene Folge der Serie und lädt mit ungewohntem Tiefgang und unvertrauten Einblicken in Sinclairs Gefühlswelt dazu ein verschlungen zu werden. Auch das Abenteuer an sich ist knackig gestaltet, bietet Spaß und Unterhaltung und ist daher uneingeschränkt zu empfehlen.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 26. Februar 2010 | Laufzeit: 55 Minuten | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch

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