Knifflige Fälle, eine kluge alte Dame, ein genervter Inspektor und eine Kulisse mit viel ländlichem Flair. Zutaten, die schon Agatha Christie in ihren Mrs. Marple-Büchern erfolgreich verwendet hat und die Ben Sachtleben und Maureen Butcher gekonnt in drei neuen Episoden mit Mimi Rutherfurt einfließen lassen, einer Hobbydetektivin, die bei genauerem Hinhören viel mit Mrs. Marple gemeinsam hat.

Tödliches Rot
Ein gemütlicher Abend bei einem Glas Wein und eine vom Gastgeber angekündigte Überraschung erwarten Mimi Rutherfurt, als sie sich gemeinsam mit Freunden in das Haus des Museumsdirektors Charles Meredith begibt. Doch anstelle eines wertvollen Diamanten befindet sich in der geheimnisumwobenen Schachtel eine gefährliche Schlange, die dem stolzen Gastgeber einen tödlichen Biss versetzt. Im Museum eingeschlossen, beginnt Mimi zu ermitteln und sieht sich schon bald einem Phantom gegenüber, das einen perfiden Plan verfolgt.

Sein oder Nichtsein
"Mit blanker Klinge" heißt das Theaterstück, das Mimi Rutherfurt gemeinsam mit ihrer Freundin Helen Simkins besucht. Ein spannender Abend, der ein jähes Ende findet, als einer der Schauspieler durch eine abgefeuerte Kanone regelrecht hingerichtet werden. Mimi Rutherfurt, die das grausame Geschehen aus nächster Nähe beobachten konnte, nimmt sofort die Ermittlungen auf. Eine Tatsache, die sich Inspektor Brewster gerne zunutze macht. Denn als unmittelbare Zeugin der grausamen Tat ist sie dem Profi diesmal eine gute Nasenlänge voraus. Während Brewster noch im Trüben fischt, hat die Hobbydetektivin bereits eine Spur, die allerdings in eine völlig ungewöhnliche Richtung weist.

Flammentod
Es gibt kaum ein Event in Salisbury, bei dem Mimi Rutherfurt nicht zugegen ist. Und so wundert es niemanden, die alte Dame bei einer Protestaktion des Gemeindeschutzkomitees vorzufinden, bei der es darum geht, den Abriss einer alten Schule zu verhindern. Doch bevor die Aktion ins Rollen kommt, erscheint Inspektor Brewster auf der Baustelle und erklärt das gefährdete Gebäude zum Tatort. Eine Maßnahme, die daraus resultiert, dass zwei Mitarbeiter der Abrissfirma kurz zuvor auf einem abgelegenen Feld auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Als Brewster einer Spur nachgeht, gerät auch er in die Fänge des Mörders und es scheint aussichtslos, ihn noch rechtzeitig zu retten.

Ungewöhnliche Fälle und gut konstruierte Plots zeichnen die drei Hörspielepisoden aus, in denen die betagte Hobbydetektivin erneut auf der Jagd nach Verbrechern ist. Mit viel Charme und klugen Sprüchen geht sie dabei zu Werke und überspielt gekonnt ihre behäbige Art, die ab und an dazu führt, dass der Spannungsbogen etwas abflaut. Dass es trotzdem nicht langweilig wird, dafür sorgen gut durchdachte Dialoge und wendungsreiche Handlungsabläufe, in denen Mimi vorzugsweise mit Inspektor Brewster auftritt. Ein Team, das sich durch viele, gemeinsam geführte Ermittlungen einander annähert, trotz allem aber amüsant geführte Wortgefechte nicht lassen kann. Aber auch ohne Brewster versteht es die betagte Dame für gute Unterhaltung zu sorgen - so geschehen in dem ersten Fall der Box, in dem Mimi in einem verschlossenen Gebäude agiert und, von Überlebensangst getrieben, einen ungewöhnlichen Fall löst.

Gesprochen wird Mimi Rutherfurt von Gisela Fritsch, die es mit ihrer markanten Stimme gut versteht, der betagten Dame einen adäquaten Ausdruck zu verleihen. Aber auch Bernd Vollbrecht als Inspektor Brewster weiß zu überzeugen und spricht den trottelig wirkenden Inspektor mit viel Humor, aber auch einer glaubwürdigen Unsicherheit. Weitere Sprecher sind unter anderem Helmut Krauss als Museumsdirektor Charles Meredith, Ingeborg Christiansen als Mimis Freundin Helen Simkins und Stefan Staudinger als griesgrämiger Dr. Mervyn Ellis. Eine angenehme Musikuntermalung ergänzt die gediegene Atmosphäre und lässt den Hörer drei Hörkrimis erleben, die, mit nostalgischem Flair versehen, gut zu unterhalten wissen.