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 Hui Buh- Das Schlossgespenst, Folge 22: Hui Buh und die Irrlichter im Moor

Hui Buh das Schlossgespenst, Folge 22


Cover
Gesamt ++++-
Brutalität
Humor
Spannung
Ton


Mit der Produktion "Hui Buh und die Irrlichter im Moor" liegt dem Hörer nicht nur die zweiundzwanzigste Folge der beliebten Hörspiel-Reihe vor, sondern auch die nunmehr vorletzte. Denn mit Folge dreiundzwanzig ("Hui Buh und das furchtbare Phantom") endet auch die Reihe um die Abenteuer des tollpatschigen Schlossgespenstes, die seit jeher zu Klassikern der Hörspiel-Literatur zählen. Und da mittlerweile nicht nur Eberhard Alexander-Burgh, sondern auch Hans Paetsch und Hans Clarin leider verstorben sind, wird es ja sicherlich keine weitere Fortsetzung in der altbekannten Konstellation mehr geben.

Stunden warten König Julius der 111., seine Gemahlin Konstanzia und der alte Kastellan nun bereits auf die Ankunft der Mutter Konstanzias, die ihren Besuch für diesen Abend angekündigt hat, doch bisher ist die hoheitliche Kutsche nicht auf Schloss Burgeck angekommen. Selbst als die Fledermausturmuhr Mitternacht schlägt, fehlt von der Schwiegermutter König Julius’ noch immer jede Spur. Dafür taucht nun Hui Buh, das einzige behördlich zugelassene Gespenst auf Schloss Burgeck, bei den drei Schlossbewohnern auf - gerade als diese eine wankende Gestalt in der Ferne erblicken! Der Schlossgeist möchte zwar gleich zur Abwehr dieses Feindes übergehen und ihn in einer seiner grausigen Gestalten davonjagen, doch der König und dessen Gemahlin bitten Hui Buh, damit zu warten, bis sie erkennen könnten, um wen es sich handele. Nach Hilfe rufend nähert sich die Gestalt - und entpuppt sich schließlich als Kutscher der königlichen Schwiegermutter! Verängstigt berichtet dieser, dass die Kutsche von einem Irrlicht - das der Kutscher fälschlicherweise für den Kastellan hielt, der ihnen mit einer Lampe entgegengeeilt sei - tief in das düstere Moor hineingeführt worden und plötzlich im Morast versunken sei. Lediglich er hätte sich retten können. Schnell steht fest: Man muss sich hinab ins Moor begeben, um nach der königlichen Schwiegermutter zu suchen; allen voran spukt übermütig Hui Buh, der sich den Irrlichtern axtschwingend entgegenstellen will - doch das ist leichter gesagt als getan ...

Nach der sehr schwachen einundzwanzigsten Folge um "Hui Buh das Schlossgespenst" präsentiert sich dem Hörer mit der vorliegenden Produktion, "Hui Buh und die Irrlichter im Moor", wieder ein sehr ansprechendes und überzeugendes Hörspiel der Reihe. Während die vorangegangene Folge, "Hui Buh in der Gruselgruft", aufgrund einer sehr platten Konstruktion und einer vorhersehbaren Handlung nur bedingt spannend und kein bisschen abwechslungsreich war, hat der Autor Eberhard Alexander-Burgh für die nunmehr zweiundzwanzigste Folge einen Plot entworfen, der nicht nur durch mehr Handlungstiefe, sondern auch durch eine abwechslungsreichere Personenkonstellation erfreuen kann. Auch steht in "Hui Buh und die Irrlichter im Moor" erfreulicherweise das Schlossgespenst selbst wieder im Mittelpunkt und sorgt durch seine vorlauten und amüsanten Kommentare dafür, dass die vom Verlag als Werbespruch mehrfach abgedruckte Versprechung "Ein spannendes und lustiges Hörspiel" tatsächlich eingelöst wird.
Die Sprecher wissen, wie nicht anders von ihnen gewohnt, auch in dieser Hörspielfolge zu überzeugen - allen voran wie immer Hans Paetsch als Erzähler und Hans Clarin in der vergnüglichen Rolle des Schlossgeistes. Allein der Vorspann, mit welchem jedes "Hui Buh"-Hörspiel beginnt und in dem Paetsch und Clarin die Vorgeschichte Hui Buhs erzählen - nämlich die Verwünschung des glücklichen Ritters Balduin in das Schlossgespenst - und das vorlaute Gespenst dem Erzähler dabei ständig ins Wort fällt, lohnt bereits das Hören. Ein Makel, den alle "Hui Buh"-Folgen haben - die eine mehr, die andere weniger -, ist die bedauerliche Tatsache, dass der Erzähler - der hier zudem mit einem brillanten Sprecher besetzt wurde - nicht öfter eingesetzt wird, sondern im weiteren Verlauf des Hörspiels in den Hintergrund tritt und die erzählende Rolle auf die anderen Charaktere aufgespaltet wird. Während der vorliegenden Folge stört dies jedoch weniger, sondern trägt im Gegenteil zeitweise zur Spannung der Geschichte bei. Einzig das sich ständig wiederholende Gejammer des Kutschers geht nach dem dritten oder vierten Mal dann doch auf die Nerven.
Die unterlegende Musikbegleitung zeichnet zwar ein düsteres Szenario, wird aber an vereinzelten Stellen ungeschickt eingesetzt und erfüllt dadurch nicht immer ihre Aufgabe, nämlich die Sprecher zu unterstützen und die Spannung zu steigern. Die Geräuscheffekte hingegen können bei dieser Folge meist überzeugen und klingen real und glaubwürdig.

Fazit:
"Hui Buh und die Irrlichter im Moor" ist ohne Zweifel eine der besseren Folgen um das starrköpfige Schlossgespenst. Kleinere Makel des Hörspiels werden hier durch eine spannende, abwechslungsreiche Geschichte, passende Geräuscheffekte sowie überzeugende Sprecher überdeckt.

Valentino Dunkenberger



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. September 2005 | ISBN: B000ANXMDE | Laufzeit: 34 Minuten | Preis: 9,99 Euro

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