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 Virals, Band 1: Tote können nicht mehr reden

Serie: Virals, Band 1
Autoren: Kathy Reichs
Übersetzer: Knut Krüger
Verlag: cbj

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Tempe Brennan ist so manchen Krimifans ein Begriff. In der Serie "Bones" ermittelt die forensische Anthropologin in allen möglichen Mordfällen der Vergangenheit. Ihre Erfinderin, die Autorin Kathy Reichs, hat jetzt den ersten Band ihrer Jugendbuchserie veröffentlicht, der die Nichte der berühmten Tempe Brennan zur Hauptperson hat.

Tory Brennan ist erst vor kurzem zu ihrem Vater auf eine Insel gezogen, auf der außer ihnen nur noch andere Forscher und ihre Familien wohnen. Zum Glück gibt es auf dieser Insel zumindest noch drei andere Jugendliche, mit denen sich die 14jährige schnell anfreundet. Tory, Ben, Shelton und Hi sind unzertrennlich, auch in der Schule, wo sie von den anderen Schülern gemobbt werden. Alle anderen sind die Sprösslinge reicher Eltern und blicken demnach ziemlich auf die Stipendiaten hinab.
Doch die Probleme an der Schule treten schnell in den Hintergrund, als Tory die Freunde in einen Kriminalfall verwickelt. Sie finden ein altes Skelett, mutmaßlich das einer Frau, die vor vierzig Jahren verschollen ist. Doch irgendwas an dieser Leiche wühlt Dreck in der Vergangenheit auf, der seine Schatten bis in die Gegenwart der Jugendlichen wirft. Auf der Suche nach Hinweisen auf den Mörder werden die vier auch in medizinische Experimente verwickelt, die weitreichende Folgen für sie haben.

Tory Brennan verehrt ihre Tante Tempe. Und so ist es kein Wunder, dass die Jugendliche eifrig ihr Werkzeug benutzt und versucht, in die Fußstapfen ihrer berühmten Tante zu treten. Dabei entdecken sie und ihre Freunde sogar einen echten Kriminalfall, aber dieser wird schnell zu ernst und gefährlich für sie.
Genau diese Steigerung hat Kathy Reichs wunderbar dargestellt. Die Jugendlichen schlittern aus Neugier in eine Sache, der sie eigentlich nicht gewachsen sind. Doch danke einiger verbotener medizinischer Experimente findet sich sogar hierfür eine Lösung. Obwohl diese Entwicklung etwas weit hergeholt erscheint, leidet das Buch nicht darunter. Dann werden hier eben nicht-menschliche Kräfte entwickelt, was soll's. Dafür bekommt der Leser noch eine Ergänzung zum Krimi, denn die vier Freunde müssen zunächst lernen, mit ihren neuen Eigenheiten umzugehen - während sie versuchen, zu überleben.

Die Handlung wird fast durchgehend aus Torys Sicht erzählt, nur sehr selten erhält man Einblick in andere Situationen. Dadurch bleibt lange die Spannung erhalten, da man einerseits von Torys Wissenstand aus überhaupt nicht ahnt, was passiert, aber andererseits sicher ist, dass da noch mehr im Hintergrund lauert. Dies erhöht die Spannung noch mehr, so dass man schon bald vom Buch gefangen ist und eine Seite nach der anderen umblättert.

Dazu trägt bei, dass es sich hier nicht nur um einen Krimi handelt, sondern dass es zugleich ein Jugendbuch ist. Hier geht es um erste Verliebtheiten, Mobbing an der Schule, den Horror, von der Freundin des Vaters in eine Rolle gedrängt zu werden, die man nicht will, Freundschaft, Trauer um die Mutter und viel, viel mehr. So halten sich "normale" Jugendprobleme die Waage mit spannenden Ermittlungen.

Die Handlung wird abgeschlossen in diesem Band, auch wenn klar ist, dass noch so einige Abenteuer auf die Virals, wie sie sich selbst nennen, warten.

Anja Thiemé

Probe


Hardcover | Erschienen: 21. März 2011 | ISBN: 978-3570152881 | Originaltitel: Virals | Preis: 18,99 Euro | 477 Seiten | Sprache: Deutsch

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