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 The Dead Outside

Produzenten: Kris R. Bird
Regisseure: Kerry Anne Mullaney
Schauspieler: Sarah Louise Douglas, Alne Milne, Sharon Osdin
Verlag: MIG

Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Spannung
Seit einigen Jahren feiert das fast schon vergessen geglaubte Zombie-Genre seine Wiederauferstehung, und neben verschiedenen groß herausgestellten Projekten versuchen sich auch verschiedenste unabhängige Filmemacher immer wieder an solchen Werken, da sie mit relativ geringem Aufwand zu bewerkstelligen sind.
Mit wie wenig Aufwand, kann man an dem Film "The Dead Outside" sehen.
Wer übrigens noch vorhat, diesen Film zu sehen, sollte die folgende Rezension vielleicht besser nicht lesen, denn es erscheint kaum möglich, die spärliche Handlung einigermaßen zusammenzufassen, ohne etwas zu verraten oder die Geschichte völlig beliebig zu lassen.

Sechs Monate nach dem Ausbruch einer ansteckenden Krankheit, die Menschen in rasende Wahnsinnige verwandelt, befindet sich ein Mann namens Daniel (Alton Milne), offenbar einer der letzten Überlebenden, im ländlichen Schottland auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Auf einer einsamen Farm wird er scheinbar fündig, doch das Gebäude wird auch von einem jungen Mädchen (Sandra Louise Douglas) bewohnt, das ihn nachts mit der Waffe bedroht. Obwohl es ihn zuerst wieder vertreiben will, gibt es ihm schließlich doch Obdach, und auch die kurz darauf auftauchende Krankenschwester Kate (Sharon Osdin) findet zunächst hier Unterschlupf. Die beiden älteren Flüchtlinge merken recht bald, dass April allem Anschein nach immun gegen den Virus ist. Doch auch wenn sie damit vielleicht eine Möglichkeit bietet, ein wirkungsvolles Heilmittel zu erschaffen, sie weigert sich standhaft, ihre Heimat zu verlassen. Kate beschließt sie zu entführen, doch dieser Versuch scheitert kläglich.

"The Dead Outside" ist ein seltsames Gemisch aus Billig-Film und versuchter Psychostudie.
Eigentlich gibt es nur drei Darsteller, die sich fast während des ganzen Films auf einem Bauernhof aufhalten. Im Grunde genommen passiert also nicht viel mehr, als dass einige Überlebende der Apokalypse sich irgendwo verbarrikadieren und sich anschließend ihren eigenen Problemen widmen. Die Bedrohung von außen bleibt dabei seltsam gesichtslos und austauschbar. Die "Zombies", wenn man die Erkrankten so nennen möchte, könnten genauso gut feindliche Soldaten, Aliens oder tollwütige Tiere sein. Sie tauchen nur sporadisch auf und bleiben meistens im Dunkel, so dass man sie kaum erkennen kann. Wenn sie mal zu sehen sind, scheint ihre "Maske" vor allem aus etwas aufgeschmiertem Blut zu bestehen, ist also nicht wirklich aufwändig gemacht.

Das Drehbuch reißt immer wieder Handlungselemente an, ohne sie jedoch zu Ende zu führen. In verschiedenen Rückblenden wird zwar klar, dass April wohl ihre Familie getötet hat, ob diese aber infiziert waren oder ob die Ermordung aus Aprils Verwirrung resultierte, erscheint zumindest fragwürdig. Selbst das Ende ist offen und macht nicht klar, welche Position der Film hier bezieht. Hat Daniel sich dem Wahnsinn seiner jungen Gastgeberin ergeben, oder hat er die Wahrhaftigkeit ihres Handelns erkannt? Auch die Frage, ob das Medikament, das Daniel sich immer wieder spritzt, nun wirklich gegen die Krankheit wirkt oder nur ein Placebo ist, bleibt unbeantwortet.

Leider hat "The Dead Outside" auch filmisch nicht viel zu bieten. Das Bild ist fast durchgängig so grau und düster, dass an manchen Stellen der DVD - vor allem bei Nachtaufnahmen - kaum zu erkennen ist, was passiert. Farben tauchen fast gar nicht auf, manchmal scheint der Film gar in Schwarz-Weiß gedreht zu sein, und wenn man dies auch als Stilmittel durchgehen lassen kann und muss, so ist die latente Unschärfe des Bildes doch ganz klar ein nicht notwendiger Makel.
Zum Ton lässt sich wenig sagen, da der Film kaum Musik oder Effekte beinhaltet, sondern vor allem Dialog und immer wieder Stille.

Diesen Film als Horrorfilm zu bezeichnen ist eigentlich irreführend, da er trotz des zugrundeliegenden Themas keine wirklichen Horror-Elemente bietet. Auch die enthaltenen Konflikte zwischen den Charakteren sind nur halbfertig ausgearbeitet und werden durch die behäbige und langatmige Erzählweise bis jenseits der Grenzen der Erträglichkeit gedehnt.
Von daher kann man diesem Film leider nur attestieren, dass er mit den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln noch weniger erreicht hat.

Ralf Sandfuchs



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4009750256411 | Erschienen: 9. Dezember 2010 | FSK: 16 | Laufzeit: 84 Minuten | Originaltitel: The Dead Outside | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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