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 Nemo's Secret: Die Nautilus

Verlag: Astragon

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton
Boston, 1912: Syrus, ein alter Freund von Kapitän Nemo, erhält von diesem einen Hilferuf. Die Nautilus, das sagenumwobene U-Boot, ist auf Grund gelaufen und der Kapitän sitzt in einer tödlichen Falle. Da Syrus jedoch ein alter Mann ist und seine Möglichkeiten beschränkt sind, schickt er seine Enkelin Alice auf den Weg, um dem legendären Kapitän der Nautilus beizustehen.

"Nemo's Secret - Die Nautilus" ist ein Wimmelbild-Spiel von BigFish im Vertrieb von Astragon.

Story und Spieldesign

[PIC]Die Nautilus, das legendäre Unterseeboot von Jules Verne, bietet hier den Handlungshintergrund für das Spiel. Kapitän Nemo ist auf die Hilfe von Syrus' Enkelin angewiesen, welche der Spieler übernimmt, um sich durch unzählige Wimmelbilder erst auf das U-Boot und dann zum Kapitän durchzuarbeiten. Ein schön gestaltetes Logbuch, welches jederzeit einsehbar ist, bietet parallel zum Spiel eine ausführlichere Abhandlung der Ereignisse.

Das Spiel ist ein mehr oder weniger reines Wimmelbild-Spiel. Das bedeutet, dass der Spieler durch das Klicken mit der Maus von Bild zu Bild geschoben wird, ohne sich in der Welt frei durch die Szenen oder gar innerhalb der einzelnen Räume bewegen zu können. Glitzernde Elemente können bewegt, geöffnet oder angesteuert werden, um die gestellten Aufgaben zu bewältigen.

[PIC]Grafisch ist das Spiel durchaus gelungen und kann einige sehr ansehnliche Akzente setzen. Die gezeichnete Welt bietet viele animierte Stellen, wie beispielsweise Wellenbewegungen, fliegende Möwen, fahrende Schiffe oder wehende Banner. Sehr stark sind hierbei unter anderem auch die Sonneneinstrahlung oder aufsteigender Rauch, welcher in den Wimmelbildern ab und an die Sicht etwas erschwert.

Eine generelle Tippfunktion bietet die Möglichkeit, meist sinnfreie Hilfetexte einzublenden, welche den Spielverlauf voranbringen sollen. Da die Handlung aber derart gelenkt wird, ist die Funktion einfach nur überflüssig. Für die Wimmelbilder hingegen sind zwei Hilfestellungen vorhanden, welche auch vernünftig genutzt werden können. Zum einen ist es möglich, durch einen Klick auf einen Begriff sich dessen Schattenbild anzusehen. Zum anderen bietet die Hilfsfunktion die Option, sich einen vergeblich gesuchten Gegenstand einfach im Wimmelbild anzeigen zu lassen.

Sprache und Musik

Das Spiel beinhaltet keine Sprachausgabe, sondern arbeitet nur mit einer deutschen Textausgabe, welche sämtliche Aufträge, Hilfen und Tipps ausgibt. Musik und Effekte sind thematisch passend und ansprechend gewählt und erzeugen eine angenehme und authentische Spielatmosphäre.

Wimmelbilder, Minispiele und Aufgaben

[PIC]Die Suchbilder bieten dem Auge eine gelungene Mischung aus Ästhetik und Abenteuer und schaffen es zugleich, einen mittelmäßigen Schwierigkeitsgrad vorzuweisen. Einige Objekte sind jederzeit auffindbar, andere sind in grüner Farbe in der Suchleiste dargestellt und nur nach dem Ausführen einer Aktion sichtbar. Beispielsweise müssen hierzu Objekte verschoben oder geöffnet werden.
Interessant ist der Umgang mit den gefundenen Gegenständen. Diese werden nicht, wie so oft, aus dem Bild entfernt, sondern auf dem Bild (wieder) an ihren richtigen Platz gebracht. Pflanzen, Hausnummern - jedes Objekt wird an einem bestimmten Ort (immer noch anklickbar) wieder abgelegt.
Ebenfalls sehr elegant gelöst ist die Vorgehensweise bei den zu suchenden Gegenständen. Es werden immer nur acht davon zeitgleich angezeigt. Wird davon ein Abbild entdeckt, rutscht ein neuer Begriff nach, welcher dann auch erst im Bild angeklickt werden kann. So schalten sich während einer Runde nach und nach neue Aktionen frei, beispielsweise kann ein Deckel erst angehoben werden, wenn explizit nach dem Fisch im Topf gefragt ist.

[PIC]Etliche verschiedene Minispiele sind in den Spielverlauf eingestreut worden, um für Abwechslung zu sorgen. Das Repertoire reicht hierbei von Puzzles über das Herstellen von Verbindungen bis (kleinen) Denksportaufgaben. Die Spiele können je nach Belieben auch übersprungen werden.
Zwischendurch erwarten den Spieler auch Aufgaben wie das Suchen von benötigen Objekten und das anschließende Zusammensetzen und Benutzen der Gegenstände. So müssen Spulen und Birnen gesammelt werden, ebenso wie Teile des Antriebs oder ähnliches.

Kritik

[PIC]Dieses Spiel vereint einige positive und innovative Ansätze, aber auch einige Problemzonen in sich. Es ist eben "nur" ein reines Wimmelbild-Spiel und dort liegt auch (nur) der Fokus. Viele andere Produkte aus diesem Genre sind bereits zwei Schritte weiter und erlauben eine mehr oder weniger freie Bewegung durch die Spielwelt und bieten Aufgaben, welche kleinen Adventure-Abenteuern nahe kommen.

Das Einsortieren der gefundenen Objekte in das Bild ist wirklich ein interessanter Ansatz, welcher im Spielverlauf allerdings zu Problemen führen kann. Gerade wenn mehrere gleiche/ähnliche Objekte (Schrauben, Zahnräder) gefunden werden müssen und diese wieder im Bild ausgelegt werden, steigt die Chance, dass der Spieler den Überblick verliert. Die Verwirrung erfolgt bei einigen Bildern zwangsläufig, da das Bild sich immer wieder verändert.

Bei den Minispielen sind einige Aktionen einfach nur Zeitverschwendung. Beispielsweise müssen Elemente erst zusammengesetzt werden, um anschließend einzeln verschweißt zu werden. Hierbei muss der Spieler jedes einzelne Teil noch einmal anklicken und sich den Bewegungsablauf des Brenners ansehen. Wofür? Die eigentliche Aufgabe ist bereits gelöst.

[PIC]Einige der gestellten Aufgaben verlangen dem Spieler eine Menge Geduld ab, da nur eine konkrete Reihenfolge als die richtige angesehen wird. Zum Beispiel darf der Spieler ein Essen auf der Nautilus zubereiten und hat dabei das Inventar gut gefüllt. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, aber egal ob zuerst der Ofen eingeschaltet oder Wasser in den Topf gefüllt wird, beide Vorgehensweisen sollten richtig sein. Ein wenig mehr Entscheidungsfreiheit hätte den Spielfluss an diesen Stellen nicht so enorm ausgebremst. Das ist kein anspruchsvolles Rätsel, das ist einfach nur nervig.

Insgesamt ist "Nemo's Secret - Die Nautilus" ein nettes Wimmelbild-Spiel, welches jedoch im direkten Vergleich zu den derzeit auf dem Markt vorherrschenden Spielen keine Chance hat, da eben "nur" Wimmelbildszenen aneinander gereiht sind. Minispiele und kleine Aufgaben sorgen für Abwechslung, besitzen jedoch ihre ganz eigenen Tücken und Lustkiller. Somit fällt das Spiel gerade noch ins Mittelmaß. Bleibt abzuwarten, wie die angekündigte Fortsetzung gestaltet werden wird ...

Nicolas Gehling



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 15. Juni 2011 | FSK: 0 | Originaltitel: Nemo's Secret: The Nautilus | PC | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Windows XP (SP3)/Vista/7
Prozessor mit 600 MHz
128 MB Arbeitsspeicher
227 MB Festplattenspeicher

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