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 Smoke City, Band 1: Smoke City

Serie: Smoke City, Band 1
Autoren: Benjamin Carré, Mathieu Mariolle
Illustratoren: Benjamin Carré
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Smoke City" ist eine düstere Stadt voller Kriminalität und üblen Machenschaften. Es ist die Stadt, in der Cole und Carmen leben. Beide haben eine Verbrecherkarriere hinter sich, haben sich aber seit sechs Jahren nicht gesehen. Sie haben in einem Team gearbeitet, aber das ist längst in alle Winde zerstreut. Deswegen ist Cole mehr als erstaunt, als Carmen bei ihm auftaucht und ihm eröffnet, es müssten sich alle Mitglieder wieder zusammenfinden. Ihr aktueller Auftraggeber bestehe darauf, dass es genau die gleiche Truppe sei wie früher. Eigentlich will Cole nicht mitmachen, als ihm jedoch die Polizei auf den Fersen ist, hat er keine andere Wahl. Allerdings ist dem Mann klar, dass die schöne Carmen oder ihr Auftraggeber dahinterstecken müssen, an Zufälle glaubt er nicht.

Tatsächlich gelingt es der attraktiven Frau mit ihrem Charme, alle wieder zusammenzuführen. Die einen kommen freiwillig, wie Moe, der nur, um seinen eigenen Arsch zu retten, für die Polizei gearbeitet hat, aber froh ist, dass er wieder in die Unterwelt eintauchen kann. Andere werden mit Gewalt dazu geholt oder werden aus dem Irrenhaus oder Gefängnis befreit, ob sie wollen oder nicht. Doch als sich die Truppe dann ins Museum begibt, wo sie eine wertvolle Mumie stehlen sollen, scheint nichts so zu laufen, wie es soll. Oder ist doch alles ein geschickter Plan?

Der erste Band der Comic-Serie "Smoke City" ist eine ganz klassische Kriminalgeschichte. Sie wird erzählt aus der Sicht eines der Teammitglieder, die einen großen Coup planen. In der ersten Hälfte wird ausschließlich beschrieben, wie die insgesamt sechs Teammitglieder wieder zusammenfinden. Das wäre wenig spektakulär, wenn es nicht Kämpfe, Befreiungsaktionen und Tricks gäbe. Besonders interessant wird es durch die zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Personen, denn als Freunde haben sie sich vor sechs Jahren nicht getrennt. Es gibt die eine oder andere Unstimmigkeit und eine Menge Misstrauen, was es für den Leser besonders spannend macht. Spätestens als man erfährt, dass es in der Gruppe einen Verräter gibt, wird es noch interessanter.

Der Coup scheint allerdings nur als Rahmenhandlung zu dienen, am Anfang der Geschichte wird man nämlich ebenso wie im letzten Panel auf etwas Mystisches hingewiesen. Was genau man da im zweiten Band zu erwarten hat, wird allerdings weder verraten noch überhaupt angedeutet. Klar ist nur, dass die gestohlene Mumie, die auch auf dem Cover zu sehen ist, hierfür der Schlüssel ist.

Die Zeichnungen sind durchweg dunkel und in Grautönen gehalten. Das soll die Düsternis in Smoke City betonen. Dadurch, dass man sich ausschließlich in dieser Farbwelt bewegt und nichts anderes als Profiverbrecher bei ihrer Arbeit zu sehen bekommt, ergibt sich ein stimmiges, aber bedrückendes Setting. Die Personen sind zwar recht gut gezeichnet, manchmal fehlt es ihnen aber an Tiefe und Detailreichtum. Ebenso wirken manchmal einige Einzelheiten in den Gesichtern nicht gut ausgearbeitet oder leicht verschoben. Im Gegensatz dazu stehen die sehr genau ins Detail gehenden Hintergründe. Selbst kleinste Feinheiten werden hier oft sehr genau gezeigt. Das ist beeindruckend, wirkt aber im Kontrast zu den Personen ein wenig seltsam.

Für Krimiliebhaber ist "Smoke City" auf jeden Fall interessant. Es bleibt aber abzuwarten, ob der zweite Teil sich ebenfalls so intensiv dem finsteren Noir-Genre widmet oder ob es dann deutlich mystischer wird, wie man anhand des offenen Endes vermuten kann.

Der Splitter-Verlag hält auf seiner Webseite eine ausführliche Leseprobe bereit.

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 27. Januar 2011 | ISBN: 978-3868692891 | Originaltitel: Smoke City: Tome 1 | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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