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 Batman: Arkham Asylum

Madness

Serie: Batman
Autoren: Sam Kieth
Illustratoren: Sam Kieth
Übersetzer: Andreas Kasprzak
Verlag: Panini Comics

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Dieser Band ist all jenen gewidmet, die ihren Job hassen." Das schreibt Sam Kieth, der Autor und Zeichner von diesem Comic im Nachwort. Und mag das auf den ersten Blick auch etwas merkwürdig erscheinen, ist es doch ausgesprochen passend.
"Arkham Asylum – Madness" ist ein weiterer Comic, der die Leser tief in die düsteren Mauern der Irrenanstalt von Gotham City führt. Zwar ist er auch mit dem Namen "Batman" überschrieben, der taucht hier allerdings nicht auf, man sollte also wissen, worauf man sich einlässt. Die Geschichte ist düster und morbide und keine bunte und lustige Comicerzählung für zwischendurch.

Sabine ist noch recht neu in Arkham Asylum, hat sich bereits gut eingelebt. Sie gehört zu den Krankenschwestern, die sich um die ansässigen Kranken kümmern. Da sie nur die Tagschichten übernimmt, bleibt ihr aber viel von dem Elend hinter den Mauern noch verborgen. Sabine macht diese Arbeit nur, weil ihre Familie dringend das Geld benötigt, das sie hier verdienen kann, gerne macht sie das hier nicht. Ganz im Gegenteil denkt sie den ganzen Tag nur an ihren kleinen Sohn und würde am liebsten so schnell wie möglich nach Hause gehen. Das ist bei ihren Verpflichtungen jedoch nicht so einfach, erst recht nicht an diesem Tag.

Die riesige Uhr im großen Saal sorgt für Aufregung, denn plötzlich tropft Blut aus ihr. Doch woher er kommt, ist nur schwer herauszufinden, die die Uhr hängt so hoch oben an der Wand, dass man sie auch mit der größten Leiter nicht erreichen kann.
Außerdem gibt es da den riesigen Wassertank im obersten Stockwerk von Arkham Asylum, hier kann man auf Mr. Croc treffen. Das krokodilartige Wesen wird mit einer Art Maulsperre in Schach gehalten, die verhindert, dass bei etwas anderem als seinem Futter zubeißt.
Und dann ist da noch der Joker, der sich in der Anstalt einfach nur langweilt. Aber ist auch pfiffig und halt Geduld. Immer wieder zerstört er die Glühbirne, die in seiner Zelle von der Decke baumelt, und noch weiß niemand, was er damit bezweckt. Liebt er wirklich nur die Dunkelheit oder steckt mehr dahinter?

"Madness" entführt den Leser in tiefe psychische Abgründe in dem berühmtesten Irrenhaus der Comic-Geschichte. Man darf wirklich nicht zart besaitet sein, wenn man in diese bizarre Welt eintaucht, denn hier geht es deutlich hart zur Sache. Zwar gibt es keine echten Splatter-Szenen, aber trotzdem jede Menge Grausamkeiten und fließendes Blut. Dazu kommen der unterschwellige Horror und die tief sitzenden Ängste, die hier thematisiert werden.
Den Rahmen für die Handlung bietet die Figur von Sabine, der liebenden Mutter, der fröhlichen jungen Frau, die kaum in diese absurde Welt passt. Der Kontrakt zwischen ihr und zum Beispiel dem Joker ist so groß, dass man dadurch erst besonders stark auf das Böse aufmerksam wird. Zu Anfang wird man intensiv mit ihrer liebreizenden Art konfrontiert, sie wird sogar mit Blümchen dargestellt, die hinter ihr her wehen. Sobald sich die Tür hinter Arkham Asylum geschlossen hat, ist aber nur noch Platz für dunkle Bilder. Grau, Braun, Schwarz und ein schlammiges Grün sind hier die vorherrschenden Farben.

Was auffällt, ist, dass der Zeichenstil zwar gut, aber nicht konsequent ist. So gibt es wirklich großartige Bilder vom Auge Mr. Crocs oder Portraits vom Joker, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Es gibt aber auch solche Bilder, die fast wirken, als hätte ein unbeholfenes Kind hier Hand angesetzt. Zudem sehen sich viele Figuren auf unterschiedlichen Bildern schlicht nicht ähnlich, was besonders störend ist. Der Joker sieht auf nahezu jedem Bild anders aus, so dass man ihn nur anhand seiner grünen Haare und den knallroten Lippen wiedererkennen kann. Außerdem störend sind kleinere Logikfehler. Wer den Comic gelesen hat und noch mal mit aller Sorgfalt Revue passieren lässt, wird wissen, was gemeint ist. Hier soll nicht zu viel von der Handlung vorweg genommen werden. Aber man fragt sich an etwas zu vielen Stellen, warum etwas so und nicht anders ist.

Insgesamt ist "Arkham Asylum – Madness" ein Comic, der den Leser mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Auf der einen Seite ist es eine solide Horror-Geschichte, auf der anderen Seite weiß der Zeichenstil nicht vollkommen zu überzeugen und es gibt Logikfehler. Unterm Strich bekommt man also nur einen durchschnittlichen Comic. Er dürfte vor allen Dingen für echte Fans und Sammler interessant sein.

Bine Endruteit



Softcover | Erschienen: 17. Mai 2011 | ISBN: 978-3862011469 | Preis: 14,95 Euro | 116 Seiten | Sprache: Deutsch

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