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 Aschenputtel


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Nichts ist schlimmer als ein verschwundenes Kind. So jedenfalls sehen es die Ermittler der schwedischen Polizei, die genau mit einem solchen Vorkommnis konfrontiert werden. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, mobilisieren sie alle zur Verfügung stehenden Kräfte und versuchen, die kleine Lilian wiederzufinden. Doch das Unfassbare geschieht. Das entführte Mädchen wird unbekleidet und mit abgetrennten Haaren tot aufgefunden, nachdem ein kranker Psychopath der Mutter die vermissten Sachen zugeschickt hat

Kommissar Alex Recht und seine Partnerin Fredrika Bergman ermitteln auf Hochtouren und glauben schon bald eine erste Spur gefunden zu haben. Doch diese verläuft im Sand, als plötzlich eine weitere Leiche auftaucht. Denn diesmal handelt es sich um ein Baby, das auf die gleiche Art und Weise sterben musste, wie die sechsjährige Lilian und egal wie sehr die Ermittler das Umfeld der zurückgebliebenen Familien beleuchten, es gibt keinen Zusammenhang zwischen ihnen.

Zwei tote Kinder innerhalb nicht mal einer Woche, eine Menge an häuslicher Gewalt und eine Fremde, die unter dem Einfluss eines Psychopathen steht. "Aschenputtel" ist das Debüt der Schwedischen Politikwissenschaftlerin und Autorin Kristina Ohlsson, der es mit diesen grausigen Zutaten gelungen ist, einen abwechslungsreichen Thriller zu konstruieren. Dabei erzählt sie die ergreifende Geschichte einer ungewöhnlichen Mordermittlung aus verschiedenen Perspektiven heraus und versteht es so, die Ereignisse lebensecht darzustellen. Allerdings geschieht es bisweilen, das sie sehr viel Gewicht auf die Ausarbeitung einzelner Figuren legt oder ihre Ermittler in ausufernden Diskussionen die vorliegenden Fälle erörtern lässt. Passagen, die den Spannungsfluss mehr als einmal unterbrechen, dafür aber überraschend viele Informationen liefern. Eine Gratwanderung, die nicht jeden Geschmack treffen wird.

Gelesen wird "Aschenputtel" von Uve Teschner, der mit seiner angenehmen Stimme dem unfassbaren Geschehen Leben einhaucht. Dabei gelingt es ihm, den einzelnen Figuren einen passenden Ausdruck zu verleihen und ihre Handlungen und Beweggründe stimmlich darzustellen. Egal ob er den legendären Kommissar Alex Recht spricht, dessen Ermittlungen überraschend erfolglos verlaufen oder die eigensinnige und sachlich argumentierende Fredrika Bergman verkörpert, die sich nur schwer in das Team einfügt. Seine Lesung vermittelt ein gutes Bild der beteiligten Figuren und stellt ihr Zusammenspiel in dem ergreifenden Thriller nachvollziehbar dar.

Fazit:
"Aschenputtel" ist ein vielversprechendes Debüt, das trotz einiger Längen zu überzeugen weiß. Eine Empfehlung für alle Thrillerfans, die es gewohnt sind, tief in menschliche Abgründe zu schauen.

Dorit Wiebke



CD | CD-Anzahl: 6 | Erschienen: 31. Oktober 2011 | ISBN: 978-3837111125 | Laufzeit: 422 Minuten | Originaltitel: Askungar | Preis: 19,99 Euro | Sprache: Deutsch

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