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 Gnome von Troy, Band 2: Drecksgören

Serie: Gnome von Troy, Band 2
Autoren: Christophe Arleston
Illustratoren: Didier Tarquin
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Was kann man nicht alles an einem schönen Sommertag anstellen. In einen Baum klettern und auf den unten Schlafenden pinkeln, mit Eisbumerangs jemanden köpfen, einen Ritter zerquetschen, kleine, süße Fluppies mit dem Hammer plattschlagen, um sie wenig später zu heilen oder auch einen riesigen Petauren mit Dynamit in die Luft sprengen. Man muss nur viel Zeit haben, keinerlei Skrupel gegen Mitmenschen oder Tiere hegen und keine Konsequenzen dieses üblen Tuns zu spüren bekommen.
Das Leben in Glinin könnte herrlich sein für die Gnome. Leider gibt es einige wenige Erwachsene, die Lanfeusts, Bastors, Stagas und Cixis Streiche nicht tolerieren und drakonische Maßnahmen ersinnen, um sie zu guten Menschen zu erziehen. Mit mäßigem bis keinem Erfolg natürlich.

Der Titel des zweiten Bandes der Serie "Gnome von Troy" ist Programm. "Drecksgören" sind diese kleinen Gnome wirklich. Und nicht immer lässt sich das, was Arleston ersonnen und Tarquin illustriert hat, in die Rubrik "guter Geschmack" einordnen. Eher kann man die kleinen ein- oder zweiseitigen Geschichten als schwärzesten Humor, gespickt mit Grausamkeiten, Sexismen und perverser Quälerei bezeichnen.

Wären nicht die wunderschönen Bilder Tarquins und die immer wieder genialen Einfälle Arlestons, dieser Comic säße zwischen allen Stühlen. Lanfeust-Fans finden wenig von den Heldenepen, die Arleston und Tarquin sonst erschaffen. Fans guter und humoriger Comics wie Gaston, Cubitus oder Calvin und Hobbes schütteln sich sogar angewidert. Die Zielgruppe ist demzufolge dünn, müssen sie doch wenigstens einiges von Troy kennen, um dieser Vorgeschichte eines großen Helden irgendetwas abgewinnen zu können.
Allein, witzig sind die meisten Abenteuer, die die Gnome zu bestehen haben schon, nur für Kinder oder Zartbesaitete sind sie definitiv nichts. Dafür ist die "Moral" der Geschichten viel zu eindeutig zu Lasten der Schwachen, Tiere oder Frauen. Die nämlich, so die Botschaft der Gnome (und der Autoren), gehören zur eigenen Gaudi gequält, totgeschlagen und ausgezogen – in dieser Reihenfolge!

Wer fiese Witze mag, Humor jenseits des schwarzen Humors der Briten sucht und die Kuh nicht bei den Hörnern sondern am Euter packen will – und den Stier bei den Eiern – sollte diesen Gnomen eine Chance geben. Und wer den ersten Teil mochte, wird diesen Band lieben – er ist in jeder Hinsicht eine Steigerung. Verlassen Arleston und Tarquin diesen steilen Pfad nicht, kann man sich auf den im Sommer 2012 erscheinenden dritten Band freuen – oder schon mal seinen Angstschweiß abwischen.


Für besonders Mutige und Unerschrockene sei hier der entsprechende Link zur Leseprobe!

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 18. Dezember 2011 | ISBN: 9783868694208 | Originaltitel: Gnomes de Troy: Sales Mômes | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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