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 Der Mann, der keine Feuerwaffen mochte, Band 2: Der Weg nach Madison


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Achtung: Im zweiten Teil der Serie "Der Mann, der keine Feuerwaffen mochte" kommen Geschehnisse zu Tage, die erst zum Ende des Bandes "Blaue Bohnensuppe" offenbart werden. Wer den vielversprechenden Auftaktband noch nicht kennt, sollte die folgende Inhaltsangabe nicht lesen.

Margot de Garine sah sich fast am Ziel. Unermesslicher Reichtum, Zutritt zur Oberschicht, Männer, die ihr zu Füßen liegen, das Vergangene hinter sich lassen und ein neues, selbstbestimmtes Leben beginnen. Doch die wohlverdienten Millionen – immerhin hat sie es dafür auf sich genommen, ihren Mann fast zu ermorden, ihren Liebhaber zu durchlöchern, einen Gauner und seine Bande über die Klinge springen zu lassen und unzählige Mühen über sich ergehen zu lassen – sind wieder in weite Ferne gerückt.
Ausgerechnet ein alter, trotteliger, von allen verachteter Indianer hat die Verträge an sich genommen und ist in die Wüste geflohen. Die Verträge, die sie Hoggaard und Peck abgenommen hat, wegen denen sie Hitze, Schweiß und Männer ertragen hat, duldsam und ergeben, fügsam und devot – und mordend, wenn man ihr nicht gibt, was ihr zusteht. Dumm nur, dass ihr Ehemann, der Anwalt Byron Peck, und ihr Liebhaber, der Däne Knut Hoggaard, ihr immer noch auf den Fersen sind und partout nicht aufgeben wollen.

Was für ein Spaß! Was Wilfrid Lupano hier ersonnen hat und Paul Salomone illustriert hat, ist absolut einmalig. Ein Western, ein Rachedrama, eine traurige Lebensgeschichte, ein Gleichnis über Moral und Geld, über Liebe und Hass, Vergebung und Rache, das seinesgleichen sucht. Humor, Brutalität, Slapstick und Erotik, Glamour und Elend so dicht beieinander, dass dem Leser Hören und Sehen vergeht. Vor allem Sehen, denn Salomone lässt es krachen. Seine Charaktere sind ebenso schillernd wie faszinierend, seine detailreichen Panoramen ebenso elegant wie lebensecht.

So sollte die Wiederbelebung eines Genres aussehen. Eine verschlungene Story, zahlreiche Wendungen, spannende Action-Szenen, pure Erotik, packende Dramen, gekleidet in das glänzende Format der Splitter-Alben, das zum Standard in der deutschen Comic-Szene geworden ist.

Wer sich davon überzeugen will, dass der zweite Teil dieser Trilogie das Zeug zum Klassiker hat, sollte hier nachschlagen und staunen.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. August 2013 | ISBN: 9783868694864 | Originaltitel: L'Homme qui n'aimait pas les armes à feu: Sur la piste de Madison | Preis: 13,80 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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