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 Don't Starve

Verlag: Astragon

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton
In dem Open-World-Survival-Game "Don't Starve" schlüpft der Spieler in die Rolle von Wilson, der plötzlich in einer bizarren Umgebung aufwacht, und zwar ohne jede Ausrüstung. Wilsons Forschergeist erwacht, wird aber rasch auf eine harte Probe gestellt, die sich bald zu einem erbitterten Kampf ums nackte Überleben entwickelt. Zwar bietet die neue rätselhafte Welt allerlei Rohstoffe wie Grasbüschel, Zweige, Steine, Feuerholz, Beeren und Karotten, aber vor allem ist sie feindselig.

Und Wege zu sterben gibt es viele, wie Wilson bald am eigenen Leib erfahren muss: Wenn nicht gerade der Magen knurrt und ein langsamer Hungertod droht, sind ihm bösartige Hunde, giftige Spinnen oder gigantische Baummonster auf den Fersen. Auch eisige Temperaturen im Winter, giftige Pilze oder schlicht ein übergeschnappter Verstand aufgrund der vielen seltsamen Erlebnisse machen ihm das (Über-)Leben schwer. Obendrein naht natürlich jeden Abend aufs Neue die Dämmerung mit Riesenschritten: Wenn es Nacht wird, muss Wilson sich einen sicheren Rückzugsort geschaffen haben, sonst ist sein Tod unausweichlich ...

[PIC]Was, schon drei Stunden rum?

"Don't Starve" ist eines dieser Spiele, bei denen man sich fest vornimmt, nur ein halbes Stündchen damit zu verbringen - und wenn man auf die Uhr sieht, sind Stunden vergangen. Das kleine, feine Spiel, das komplett in Englisch vorliegt, hat einen extrem hohen Suchtfaktor. Zwar existieren im Web zahllose Anleitungen, Tipps und Wikis rund um "Don't Starve", aber man meisten Spaß bringt der Sprung ins kalte Wasser. Das Spielziel ist im Titel bereits klar angegeben: nicht verhungern, oder besser gesagt nicht sterben, und das möglichst lange. Nach dem Spielstart erwacht der Spieler als Wilson in einer riesigen, eigenwillig gezeichneten isometrischen Welt, die er nach und nach erkundet. Dabei läuft am oberen rechten Bildschirmrand stets eine Uhr mit und zeigt, wie weit der Tag fortgeschritten ist. Ein Spiel-Tag dauert knapp 10 Minuten. Naht der Abend, wird Wilson unruhig, und ist es dann stockdunkel, muss er sich zwingend eine Feuerstelle gebaut haben, sonst wird er von unaussprechlichen Dingen in der Dunkelheit sofort dahin gemeuchelt.

[PIC]Das Ziel: nacktes Überleben

Neben den Rohstoffen zum Bau einer Feuerstelle muss der Spieler sich aber auch um zahlreiche andere Dinge kümmern - und diese herauszufinden, bringt extrem viel Spaß und viele überraschende und schwarzhumorige Momente. Wilson muss essen (eine Anzeige auf dem Bildschirm zeigt den Füllstand seines Magens an), er will aber auch beschäftigt und besänftigt werden, um nicht durchzudrehen in dieser Welt voller bizarrer Dinge und Monster (eine weitere Anzeige symbolisiert den Zustand von Wilsons Verstand; eine dritte seine körperliche Gesundheit). Die Möglichkeiten sind endlos: Nach und nach bastelt Wilson sich Waffen, Baumaterialien, Werkzeuge und Kleidung, erlegt Beutetiere, springt in Wurmlöcher, erkundet unterirdische Höhlen, rasiert Büffel, sammelt gute und schlechte Erlebnisse mit diversen Pilzen, erlernt sogar Magie. Nicht alles, was essbar wirkt, tut dem armen Forscher wirklich gut: Manches Essen füllt den Magen, greift aber den Verstand an oder kostet Gesundheit.

[PIC]Der Tod lauert an jeder Ecke

Der Tod lauert an allen Ecken und Enden und verblüfft den Spieler oft durch sein unvorhergesehenes Eintreten. Einen Bienenstock, ein Spinnennest, einen Froschteich schlecht bewaffnet angreifen? Tot. Dabei benötigt Wilson aber Honig, Spinnenseide und Fleisch! Einen Baum in einem dichten Wald fällen und damit den Unmut eines Baummonsters auf sich ziehen? Tot. Aus Versehen eins der riesigen, normalerweise sehr sanften "Beefalos" angreifen: tot. Irrtümlich den halben Wald in Brand setzen und selbst in die Flammen geraten: seufz ... tot.

Dem Tod von der Schippe springen

In begrenztem Maße kann Wilson dem Tod aber ein Schnippchen schlagen: An den rar gesäten "Touchstones" wird er genau einmal wieder zum Leben erweckt, sobald er diese aktiviert hat. Aus seinen Barthaaren und anderen Zutaten kann er sich eine Art Voodoo-Puppe basteln, die ihn ebenfalls von den Toten zurückholt. Und in manchen Gräbern, die er ausbuddelt, finden sich wertvolle lebensspendende Amulette - oder möglicherweise auch aggressive Geister, die zum Angriff übergeben. Hat man keine dieser Möglichkeiten zur Wiederbelebung, dann ist der Tod der Spielfigur endgültig, das Spiel ist vorbei und es muss eine komplett neue Runde gestartet werden. Die Herausforderungen sind dabei aber immer anders, denn die Welt generiert sich jedes Mal neu nach dem Zufallsprinzip. Wer möchte, kann auch von vorneherein eingreifen und an den Parametern schrauben - mehr Karotten, eine größere spielbare Landkarte, ein längerer Sommer oder mehr Blitz und Donner lassen sich vorab einstellen; dadurch wird das Spiel dann leichter oder wesentlich schwieriger.



Nachhaltigkeit und Strategie sind gefragt

In "Don't Starve" beeinflusst sich alles gegenseitig und nicht sinnloses Anhäufen von Ressourcen ist gefragt, sondern tatsächlich Nachhaltigkeit und sorgfältiges Nachdenken. Sonst kann es passieren, dass der Spieler den halben Wald abgeholzt, aber keine neuen Bäume gepflanzt hat, oder dass der Winter kommt und essbare Ressourcen nur noch sehr langsam nachwachsen.
Wilson ist übrigens nicht der einzige Charakter, der hier ums Überleben kämpft. Mit fortschreitender Erfahrung erhält der Spieler weitere Charaktere hinzu, die teilweise über hilfreiche Fähigkeiten verfügen - manche lassen sich von Feuer nicht beeinflussen, andere sind stärker, wenn ihr Magen gut gefüllt ist, wieder andere haben kampfkräftige Unterstützung in Form ihrer toten Schwester.

Düstere Tim-Burton-Optik - schräg und gut

Grafisch bietet "Don't Starve" trotz (oder gerade wegen) der skizzenhaften Optik im schrägen Tim-Burton-Stil sehr viel fürs Auge - bizarre Tierarten, seltsame Monster, rätselhafte und teils sehr wehrhafte Vegetation. Wilson und die anderen Charaktere geben auch zu allem und jeden ihren Senf dazu, wenn man auf etwas klickt, und benehmen sich auch sonst herrlich abgedreht.

Fazit: Großartiger, schwarzhumoriger Survival-Trip mit sehr hohem Suchtfaktor, vergleichbar mit "Minecraft", aber düsterer, schräger und viel lustiger. Köpfchen und Strategie sind gefragt, um möglichst lange zu überleben.

Hinweis: Steam ist nicht zwingend notwendig, sondern wird bei der Installation abgefragt. Mit Steam hat man Zugriff auf diverse Mods und selbst kreierte Welten, aber auch ohne ist ein langer Spielspaß garantiert.

Zur offiziellen Website zum Game: www.dontstarvegame.com

Christina Liebeck



DVD-ROM | Erschienen: 5. Februar 2014 | FSK: 12 | Originaltitel: Don't Starve | PC | Preis: 19,99 Euro | Systemanforderungen: Windows XP (SP3)/Vista/7/8
Prozessor mit 1,7 GHz
1 GB RAM
Grafikkarte: min. Radeon HD5450 mit 256 MB Video-Ram, (GMA-Karten werden nicht unterstützt)
DirectX 9.0
ca. 500 MB freier Festplattenspeicher
Internet-Anbindung

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