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 Die beste Welt

Autoren: Karen Lord
Übersetzer: Irene Holicki
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Cygnus Beta ist seit Generationen eine Welt des Asyls, auf der die Vertriebenen und Heimatlosen der bekannten Galaxis eine neue Heimat finden, um dort in Frieden mit all den anderen zu leben.

Dass nun auch die Sadiri zu ihnen gehören, war jedoch für alle eine Überraschung. Sadiri galten immer als unbestechlich, besonders intelligent und nutzten ihre telepathischen Begabungen nie zu ihrem eigenen Vorteil, sie waren ein Vorbild für andere. Doch ihr Planet ist unbewohnbar geworden und eine Gruppe von Überlebenden soll auf Cygnus Beta nach Siedlungen ihrer Vorfahren suchen, mit denen sie ihre Blutlinie erhalten können. Keine leichte Aufgabe, da die überlebenden Sadiri einen Überschuss an Männern vorzuweisen haben, da diese vorzugsweise ihren Planeten verlassen und Frauen und Kinder auf ihrem Heimatplaneten zurück bleiben, ein Umstand, der sie nun um ihr Überleben bangen lässt.

Um den Sadiri bei ihrer Suche zu helfen, wurde die Cygnianerin Grace Delarua von der Regierung Cygnus Betas ihnen zugeteilt. Sie soll Ratsherr Dllenahkh von Sadiri dabei unterstützen, die verloren gegangene Mitglieder ihrer Kultur wieder aufstöbern oder solche zu finden, die eventuell geeignet wären, den genetischen Pool der Sadiri zu bereichern, ohne ihn zu sehr zu verwässern.

Keine leichte Aufgabe zumal Grace und Dllenahkh nicht unterschiedlicher sein könnten, er ist aufgrund seiner Kultur und Erziehung ruhig, beherrscht und nachdenklich, während Grace impulsiv und fast schon als laut bezeichnet werden kann. Ein Umstand, der ihre Zusammenarbeit mehr als interessant gestaltet, aber ihre Mission steht über allen Differenzen, es geht immerhin darum, ein Volk vor dem Aussterben zu retten!

Mit "Die beste Welt" führt einen die Autorin Karen Lord in die Zukunft - oder doch vielleicht in die Gegenwart?

Der Leser wird von der Autorin auf einen anderen Planeten namens Cygnus Beta geführt, eine Welt für die Vertriebenen und Heimatlosen aller bekannten Kulturen, die dort mehr oder weniger friedlich zusammenleben. Bei den Völkern handelt es sich ausschließlich um humanoide Völker, sogar das Volk der Menschen wird erwähnt, doch die Bewohner der Erde gelten als geschützt, weil sie noch nicht weit genug entwickelt sind, um über die Grenzen ihres Planeten hinaus schauen zu können.

Aber zurück zu Karen Lords Cygnus Beta, hier wird der Leser Zeuge wie sich eine neue Gruppe von Heimatlosen auf dieser Welt nieder lassen muss, weil ihr eigener Heimatplanet unbewohnbar gemacht wurde. Die Sadiri, gelten als ruhiges, beherrschtes Volk von hohem Intellekt und daher eher nachdenklich als spontan veranlagt. Genauso überlegt gehen sie daher auch die Rettung ihrer Art und die ihrer Kultur an, eine Forschungsmission auf Cygnus Beta soll helfen, die genetische und geistige Kompatibilität mit den Sadiri ergründen, damit sie potenzielle, hauptsächlich weibliche, Wesen ausmachen können, die bei der Erhaltung ihrer Art helfen können.

Das Buch zeichnet sich durch einen eher nüchternen Schreibstil auf, der aber speziell zu den sadirischen Figuren gut passt, blöd nur, dass meistens die Cygnianerin Grace Delarua im Mittelpunkt der Handlung steht, die zwar auch Wissenschaftlerin ist, sich aber trotzdem ihre Lebendigkeit erhalten hat.

Obwohl das Buch eher futuristisch anmutet, entführt es den Leser doch auch in die Vergangenheit der Menschheit, so werden zum Beispiel alte Mythen aufgegriffen so wie die der Elfenhöfe, mit denen sich einige der abgelegenen Siedlungen identifiziert haben und diese Geschichte nachspielen, sie zu ihrem Leben gemacht haben. Und auch Themen wie Missbrauch, Sklaverei, Fremdenhass, Manipulation und Intrigen werden behandelt, wobei jeder Mensch eigentlich darauf hofft, das es uns möglich sein könnte irgendwann über solchen Dingen zu stehen.

Um nicht zu vergeistigt zu wirken, lässt die Autorin auch eine zarte Liebesgeschichte einfließen, zwischen den beiden Hauptfiguren. Beide stammen aus unterschiedlichen Kulturen und müssen erst mal ein Verständnis füreinander ermitteln, zumal die Sadiri von Anfang an nicht für Offenheit, speziell, was Gefühle angeht, bekannt sind. Aber irgendwie gelingt es ihnen trotzdem eine gemeinsame Basis aufzubauen, aus der auch mehr werden kann und wird.

Damit ist "Die beste Welt" definitiv mal etwas anderes, sie kommt auch ohne große Action aus und bedient sich kleiner Spannungsmomente und dezenter Überraschungen, die sich aber nicht als weniger wirkungsvoll erweisen. Es ist ein beschauliches ruhiges Buch, was den Leser am Ende auch zum Nachdenken anregt und vielleicht einen kleinen Grundstein für ein besseres miteinander legt.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 10. März 2014 | ISBN: 978-3453314863 | Originaltitel: The Best of all Possible Worlds | Preis: 9,99 Euro | 400 Seiten | Sprache: Deutsch

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