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 Odyxes, Band 1: Odyxes Bd 1: Schiffbrüchiger der Zeit

Serie: Odyxes, Band 1
Autoren: Christophe Arleston
Illustratoren: Steven Lejeune
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Oscar Rimbaud ist Medizinstudent der Pariser Universität. Eines Tages erwacht er plötzlich auf einem Schiff, mitten in einem Sturm auf hoher See. Die Menschen um ihn herum sprechen eine Sprache, die er nicht verstehen kann, das Schiff ist antik, die Kleidung, die er trägt, ebenso. Noch während er versucht, sich zu orientieren, trifft ihn ein durch die Luft geschleudertes Tauende am Kopf und er fällt bewusstlos auf das Deck. Für einen kurzen Augenblick scheint er erneut an einem fremden Ort, diesmal wohl auf dem Olymp. Eine Göttin tritt zu ihm und segnet ihn mit einem Geschenk, dann erwacht Oscar wieder auf der antiken Triere, auf sturmbrausender See. Doch etwas hat sich geändert: Plötzlich versteht er, was die Männer um ihn herum ihm zurufen und mit wachsendem Schrecken stellt er fest, sie glauben er sei ihr Anführer, ihr Kapitän, und sie warten auf seine Befehle. Völlig überfordert versucht Oscar sich mit Alkohol zu beruhigen und endet in einem unruhigen Schlaf. Sein Traum führt ihn zurück in seine Realität, in ein Pariser Krankenhaus, indem er gerade erst sein Praktikum begonnen hat. Dort war ihm vor Kurzem eine junge Frau begegnet und ein kleiner Flirt wurde schnell zu einer innigen Nacht, die jedoch äußerst seltsam endete. Und nun, nachdem er wieder erwacht, scheint Oscar tatsächlich in der Antike festzusitzen. Und Dutzende Männer mit mehreren Schiffen folgen jeder seiner Anweisungen. Doch hat der Sturm starke Schäden hinterlassen und die Kassen sind leer, sodass Oscar, hier von allen Odyxes genannt, einen Plan braucht, als er und seine Mannschaft an der Küste Ägyptens landen.

Autor Christopher Arleston erzählt in "Odyxes. Schiffbrüchige der Zeit" die Geschichte eines jungen Mannes, der aus seiner Realität gerissen wird und sich ganz plötzlich in einer fremden Kultur, weit entfernt von zu Hause, lange vor der ihm vertrauten Epoche wiederfindet. Eben noch war Oscar im Krankenhaus in Paris, ein sorgloser junger Erwachsener. Auf einmal befindet er sich in der Antike und muss sich nicht nur in einer fremden Umgebung, sondern auch in der Rolle eines Anführers zurechtfinden und Dutzende Männer befehligen. Er lernt, mit einer fremden Kultur umzugehen und die Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Scheinbar hat die Göttin Athene, in Gestalt einer jungen Frau, ihn für eine Aufgabe auserwählt. Weshalb und was genau von ihm erwartet wird, bleibt im ersten Band des neuen Zweiteilers aus dem Hause Splitter jedoch unklar.
Anfangs ist die Geschichte etwas wirr erzählt, die Zeitsprünge oder Rückblenden erscheinen sehr unsystematisch eingebaut. Es fällt als Leser daher schwer, sich einen Reim auf die Erzählung zu machen. Einzelne Anhaltspunkte verweisen jedoch auf eine größere Geschichte hinter den Ereignissen, die in diesem ersten Band teils noch zufällig wirken. So stellt Oscar in der Antike fest, dass er gar nicht der einzige Zeitreisende ist und verschiedene Sequenzen verweisen auf ein göttliches Eingreifen. Die anfängliche Verwirrung verwandelt sich beim Lesen daher nach und nach in Neugier, die im Laufe des Bandes immer weiter zu nimmt. Doch bleiben Antworten in "Odyxes. Schiffbrüchige der Zeit" noch aus. Alles, inklusive des Cliffhangers am Ende, verweist auf den zweiten Band.
Doch bis zur Fortsetzung bleibt dem Leser erst einmal nichts anderes übrig, als den ersten Band erneut durchzublättern. Dies ist jedoch eine wahre Freude, denn die Illustrationen sind herausragend. Der reduzierte Stil der kantigen Figuren wirkt an manchen Stellen ähnlich einem Comicstrip aus der Fun-Ecke. Zeichner Steven Lejeune kontrastiert diesen jedoch durch detaillierte Hintergründe. Stadtpanoramen sind ebenso eine Augenweide, wie auch unterhaltsames Suchbild zugleich. Die Farben der Kolorierung sind hell und klar, jedoch nicht zu knallig und passen perfekt zum Stil der Figuren.

"Odyxes. Schiffbrüchige der Zeit" lässt für sich allein genommen zu viele Enden offen, und präsentiert dem Leser zu wenig Hintergrund zu der ablaufenden Handlung. Die Erwartungen in die Auflösung im zweiten Band sind daher hoch. Bildsprache, Zeichenstil und Kolorierung dagegen sind eine Freude, sodass der Band insgesamt es zwar versteht, Neugier auf die Fortsetzung zu wecken, vor allem aber optisch überzeugt.

Eine Leseprobe findet sich auf der Homepage des Splitter Verlags

Claudia Heinzelmann



Hardcover | Erschienen: 1. September 2015 | ISBN: 9783958390751 | Preis: 14,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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