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 Ein Monster kommt selten allein

Serie: Monster Hunter International, Band 3
Autoren: Larry Correia
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Earl Harbinger ist ein echter Haudegen. Nicht nur, dass er ein Werwolf ist, der seine Mordlust kontrollieren kann, nein, auch einen Dämon, der Erinnerungen frisst, hat er überstanden. Schon seit dem Zweiten Weltkrieg, dient er seinem Land und nun ist er einer der besten Jäger der "Monster Hunter International". Kurzum, mit ihm ist nicht zu spaßen. Als sich ein alter Freund bei ihm meldet und ihn vor einer Bedrohung warnt, steht es für Harbinger außer Frage, dass er sich dem Gegner stellt und die Menschen beschützt. Dieses Mal jedoch könnte es selbst für den mächtigsten aller Werwölfe eine zu große Aufgabe sein.

Freunde der "Monster Hunter International" Reihe werden den wortkargen Earl Harbinger kennen. Der knorrige Werwolf macht nicht viel Aufheben um seine Kämpfe, doch wer sich mit ihm anlegt, trifft auf einen unerbittlichen Gegner. Nun muss sich Earl mit mehr auseinandersetzen, als nur einem harten Kampf. Es gibt Dinge in seiner Vergangenheit, an die er sich nicht mehr erinnert, deren Folgen ihn aber heimsuchen. Alte Feinde wollen mit ihm abrechnen und als wäre das nicht schlimm genug, trifft ihn auch noch ein unerwarteter Fluch. Beste Voraussetzungen für Autor Larry Correia, um seine Hauptfigur durch Blut und Gewalt waten zu lassen.

Anders als in den Vorgängerbänden verzichtet der Autor hier auf die Ich-Perspektive und erzählt den Roman in der dritten Person, mit der Ausnahme der Erinnerungen, die Harbinger in seinem Tagebuch vermerkt hat. Auch ist er nicht die einzige Hauptperson. Mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit bekommt die junge Polizistin Heather, deren Heimat unversehens von Werwölfen heimgesucht wird. Sie hat nicht die geringste Ahnung, was gespielt wird und ist doch fest entschlossen, ihren Eid zu halten und die Einwohner der kleinen Stadt zu schützen, anders als der von der Regierung gesandte Agent Stark, oder eine kleine Konkurrenzorganisation von Monsterjägern, die einfach nur das große Geld machen wollen und an die Menschen, die zu Schaden kommen könnten, keinen Gedanken verschwenden.

Hier zeigt sich eine kleine Schwäche des Romans, denn nicht nur muss der Leser auf bekannte Gesichter, wie Owen Pitt und seine Crew, verzichten, nein bei der Einführung der neuen Charaktere wird auch ganz tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Es wäre ja schlimm genug, dass Harbingers Gegner skrupellos und gierig sind, doch nein, sie müssen auch noch dumm, feige und illoyal sein, damit auch der letzte Leser mitbekommt, wer hier der Held ist. Da wäre weniger eindeutig mehr gewesen, denn ganz so schwarz-weiß hätte die Beschreibung der Charaktere nicht ausfallen müssen.

Zugegeben, es handelt sich hierbei um Jammern auf hohem Niveau, denn trotz dieses kleinen Mankos bleibt der Roman ungemein unterhaltsam, was auch der Gewaltorgie geschuldet ist, die Correia inszeniert. Zwar sind Werwölfe nicht ganz so waffenverliebt wie die menschlichen Monsterjäger, doch sie haben eine mindestens ebenso heftig ausgeprägte Neigung zur Gewalt, was sich in der Anzahl der abgerissenen Gliedmaßen, verbrannten Feinden und Kugelhageln niederschlägt, bis hin zu einer ganzen Masse an geschredderten Zombies.

"Ein Monster kommt selten allein" ist keine Geschichte für zarte Gemüter, doch wer Spaß an handfesten Prügeleien, übermächtigen Monstern und harten Kerlen hat, der muss einfach einen Blick ins Buch werfen.

Möglich ist dies durch eine Leseprobe auf der Verlagsseite.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 15. April 2016 | ISBN: 9783404208401 | Originaltitel: Monster Hunter Alpha | Preis: 14,99 Euro | 543 Seiten | Sprache: Deutsch

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