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 James Bond 007, Band 14: Octopussy

Serie: James Bond 007, Band 14
Autoren: Ian Fleming
Übersetzer: Anika Klüver, Stephanie Pannen
Verlag: Cross Cult

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ein Major im Ruhestand mit einer besonderen Vorliebe für einen lebenden Oktopus, die Verbindung zwischen einem russischen Spion und einem wertvollen Fabergé-Kunstwerk, der Fluchtversuch eines britischen Agenten aus Ost-Berlin sowie ein nachdenklicher Besuch in New York - dies sind die Zutaten der vier Kurzgeschichten, die sich in "Octopussy" versammeln. Mit dem 160 Seiten umfassenden Buch liegt die James-Bond-Reihe aus der Feder des Original-Autors Ian Fleming nun in deutscher Neubearbeitung bei Cross Cult komplett vor.

Octopussy
Major Dexter Smythe ist ein pensionierter Offizier der britischen Marine, der seinen Lebensabend in der Karibik verbringt. Doch der angekündigte Besuch eines englischen Besuchers weckt in ihm die Erinnerungen an die unlauteren Methoden, mit denen er sich seinen Lebensabend finanziert hat.
Die Kurzgeschichte "Octopussy" stellt insofern eine Besonderheit dar, als nicht James Bond als Protagonist im Mittelpunkt steht, sondern Major Smythe. 007 taucht nur am Rande auf, allerdings füllt die Erzählung eine wichtige Lücke in Bonds Jugend, die in leichter Abwandlung auch in dem Film "Spectre" aufgegriffen wurde.

Der Hauch des Todes
Dieser Auftrag führt 007 in das geteilte Berlin, wo ein englischer Agent über den Grenzstreifen aus der DDR zurück in den Westen fliehen will. Dem Geheimdienst ist bekannt, dass ein Scharfschütze des KGB auf den Überläufer angesetzt ist. Bond soll dessen Flucht während des Konzerts eines russischen Frauenorchesters decken und den Attentäter dabei eliminieren.
Interessant an dieser Geschichte ist die fast schon widerwillige Geisteshaltung Bonds, mit der dieser an seinen Auftrag herangeht. So lässt Fleming seinen Protagonisten in "Der Hauch des Todes" sogar mit dem Gedanken spielen, seinen Beruf an den Nagel zu hängen beziehungsweise eine Entlassung aus dem Dienst zu riskieren. Der Plot dieser Geschichte wurde in dem gleichnamigen Film mit Timothy Dalton als Einstiegsszene verwendet.

Der Besitz einer Dame
James Bond soll einen russischen Diplomaten der Spionage überführen. Diesem wurde hierzu eine Falle gestellt, die während der Auktion im renommierten Auktionshaus Sotheby's zuschnappen soll.
Interessant an dieser Geschichte ist weniger der Plot an sich, sondern der Einblick in die Arbeit von Sotheby's, in dessen Auftrag Fleming die Geschichte auch geschrieben hat. Insgesamt handelt es sich jedoch um einen relativ belanglosen Einsatz Bonds.

007 in New York
James Bond wurde nach New York geschickt, um eine dort stationierte Angestellte des englischen Geheimdienstes davor zu warnen, dass ihr neuer Freund ein KGB-Agent sei. Auf seinem Weg durch die Metropole am Hudson hängt Bond allerlei Gedanken nach, so unter anderem seiner bevorzugten Zubereitungsmethode von Rührei.
So banal, wie diese Zusammenfassung klingt, ist auch die Geschichte an sich. Die Handlung umfasst den Zeitraum zwischen Bonds Ankunft bis zum Gespräch mit seiner Kontaktperson, welches jedoch nachträglich kurz aufgegriffen wird. Im Zentrum der Erzählung stehen auch hier vielmehr Bonds Gedanken, die "007 in New York" zwar zu einem angenehm zu lesenden Charakterisierungsversuch machen, den Leser jedoch etwas unbefriedigt zurücklassen.

"Octopussy" erschien 1966 zwei Jahre nach Flemings Tod und umfasst dessen bis dato unveröffentlichte Kurzgeschichten um den englischen Geheimagenten. Da die Beiträge teilweise als Auftragsarbeiten entstanden, fehlt der Sammlung ein inhaltlicher roter Faden, der das Buch zu einem geschlossenen Ganzen gemacht hätte. Ein paar der Geschichten, wie beispielsweise "007 in New York", wirken seltsam unausgegoren und passen so gar nicht zu den übrigen Romanen Flemings. Allerdings ist der vorliegende Band auch kein Totalausfall, da er durchaus lesenswerte Passagen wie "Octopussy" enthält. Insgesamt muss man jedoch feststellen, dass sich die Figur des James Bond sowie der gesamte Spionagehintergrund besser für Romane als Kurzgeschichten eignen.

Mehr zum Roman auf der Webseite von Cross Cult

Markus Goedecke



Taschenbuch | Erschienen: 17. März 2014 | ISBN: 9783864250965 | Originaltitel: Octopussy and The Living Daylights | Preis: 12,80 Euro | 180 Seiten | Sprache: Deutsch

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