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 Frida - Ein Leben zwischen Kunst und Liebe

Autoren: Vanna Vinci
Illustratoren: Vanna Vinci
Übersetzer: Christine Schnappinger
Verlag: Prestel

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Wer kennt sie nicht, die mexikanische Malerin Frida Kahlo? Ihre Selbstbildnisse mit der volkstümlichen Flechtfrisur und den zusammengewachsenen Augenbrauen sind wohl jedem Kunstinteressierten ein Begriff. Ihr Leben dagegen, so faszinierend es auch war, ist dagegen nur wenigen bekannt. Zeichnerin Vanna Vinci ist es nun gelungen, Frida Kahlos Leben in einer Graphic Novel zu erzählen und ihren Lesern diese außergewöhnliche, starke Frau nahe zu bringen.

Erzähl mir eine Geschichte, Frida.


Mit dieser Bitte beginnt diese Graphic Novel und welche Geschichte wäre wohl besser geeignet, erzählt zu werden, als Frida Kahlos eigene Lebensgeschichte? Die Künstlerin entsprang der Ehe eines deutschen Vaters und einer mexikanischen Mutter und war schon früh ein willensstarkes, außergewöhnliches Kind. Ein Unfall, den sie mit achtzehn Jahren erlitt, bildete den Grundstein für ihre Karriere als Künstlerin, da sie, monatelang ans Bett gefesselt zu malen begann.

In kräftigen Pinselstrichen portraitiert Vanna Vinci Zeichnerin und Autorin Vanna Vinci die mexikanische Malerin und übernimmt dabei teilweise die für Kahlo so typischen Motive und ihren Farbkatalog. Gleichwohl bleiben Vincis Farben etwas reduzierter und sie nähert sich Frida Kahlo zwar, kopiert sie aber nicht. Dazu finden sich jede Menge Schwarz-Weiß Zeichnungen, sepiafarbene Bilder und Sprechblasen, die teilweise die Seiten dominieren, erklären und verdeutlichen. Mitunter wirken die Bilder von den Texten sogar etwas erdrückt.

Doch egal, ob die Bilder sich über die komplette Seite erstrecken, oder ob unzählige Sprechblasen in den Vordergrund rücken, immer schafft die Zeichnerin es, Faszination für Frida Kahlo zu wecken, deren unbändiger Lebenswille einerseits und deren Krankheiten und Verletzungen andererseits ihr Leben bestimmten.

Frida Kahlo, verheiratet mit dem wesentlich älteren Maler Diego Rivera war immer auch eine politische Figur, die zahlreiche bekannte Persönlichkeiten ihrer Zeit traf und mit einigen auch Affären pflegte. So kommt der Leser der Graphic Novel nicht nur in den Genuss, viel Neues über Frida Kahlo zu erfahren, auch der aufkeimende Kommunismus und die politischen Ereignisse in der Welt sind Thema dieses Buchs.

Erst ganz zum Schluss der Geschichte erfährt der Leser, wem Frida da eigentlich so detailliert über ihr Leben erzählt und so bekommt die Handlung eine melancholische und doch schöne Note, denn dieser langjährige Begleiter hat so seine ganz eigene Sicht auf die Dinge und gibt dem Buch noch mal eine besondere Wendung. Für diesen Kunstgriff verdient Vanna Vinci ein Kompliment, denn es rundet die Geschichte ab und gibt ihr ein gelungenes Ende.

Ein Blick ins Buch ist auf der Verlagsseite möglich.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 28. August 2017 | ISBN: 9783791383873 | Originaltitel: Frida: Operetta amorale a fumetti | Preis: 22,00 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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