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 Gawain und die Grüne Dame

Autoren: Anne Eliot Crompton
Verlag: Piper

Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis


Als Gwyn aufwacht, ist sie allein. Gawain, den sie liebt und deshalb retten wollte, ist fort. Er hat ihr Pony genommen, ihr Messer und sie allein zurückgelassen. Für ihn, den noblen Ritter aus dem Süden von König Arturs Tafelrunde, hat sie ihr Dorf verraten. Jetzt jedoch ist er fort und hat nun sie verraten. Er hatte ihr versprochen, sie mitzunehmen auf die Burg und sie zu heiraten. Stattdessen lässt er sie zurück, zurück in Schande, ohne die Chance, sich zu verteidigen. Doch dafür, dass er sie verraten hat und ihr Dorf durch seine feige Flucht dem Hungertod überlässt, wird er büßen.

Es ist gar nicht so lange her, dass der Ritter Gawain in ihr Dorf gekommen ist. Vor einigen Monaten, zum Maifest, kam ein zerzauster, halb verhungerter Mann angeritten. Ihn krönte man zum Maikönig und er wurde mit Wein und Fleisch empfangen. Gawain, der aufgrund seiner christlichen Erziehung wenig von den heidnischen Bräuchen wusste, willigte ein und lag ab da jede Nacht neben der Maikönigin, die er "Grüne Dame" nannte. Ihre roten Haare und ihre lachenden Augen empfingen ihn jede Nacht. Doch während der Monate verliebte sich Gwyn, die Maikönigin, in ihren Ritter, der so wenig von der Natur und der Welt der Götter wusste.

Er sprach von sonderlichen Dingen, seinem seltsamen Gott und den wunderlichen Bräuchen des Südens. Weder kannte Gawain den Sinn des Maifestes, noch wusste er um die Rituale, mit denen man die Göttin besänftigen und das Korn zum wachsen bringen kann. Dann jedoch kam der Tag, an dem auch Gawain bekannt wurde, welches Schicksal den Maikönig am Ende des Sommers erwartet, um für eine reiche Ernte auf den Feldern zu sorgen. Als dem Ritter der Tafelrunde dies bekannt wurde, plante er seine Flucht. Er versprach Gwyn die Heirat, sofern sie ihm helfen würde, zu entkommen. Dabei jedoch dachte er nie wirklich daran, sein Versprechen jemals zu halten.

Artus und die Tafelrunde, sowie die vielen Geschichten um seine Ritter, sind bekannt und wurden schon auf unzählige Arten geändert und niedergeschrieben. Dieser Erzählung um den Ritter Gawain liegt das Gedicht "Gawain und der Grüne Ritter" zugrunde. Doch dieser Roman erzählt die überlieferten Ereignisse nicht nur nach. Hier wird mit poetischen und sanften Worten eine wunderbare Welt um die Ereignisse gesponnen, die ihren eigenen Zauber enthält. Die Geschichte und die Charaktere sind so mit Leben erfüllt, dass sie ihre ganz eigene Welt schaffen, die mehr ist, als nur ein Abklatsch einer alten Legende.

Die Worte, mit denen die Autorin die Geschichte beschreibt, erzählen nicht nur. Märchenhaft, fabelhaft, führt uns ihre Sprache in ein verwunschenes Reich. Durch zauberhafte Worte und Wesen erweckt sie eine Erzählung zum Leben, die fast märchenhafte Züge aufweist. Nur zu schnell sind die Seiten gelesen und das Buch zu Ende. Doch von der Autorin gibt es zum Glück zwei weitere Romane, die sich um die Artussage drehen: "Merlins Tochter" und "Percival und die schöne Elfe".

Leser, die sich für Artuslegenden interessieren, kommen an den Büchern von Anne Eliot Crompton nicht vorbei. Die Bücher sind einfach nur zauberhaft und schlagen den Leser in ihren Bann.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. Oktober 2003 | ISBN: 9783492265140 | Preis: 8,90 Euro | 243 Seiten | Sprache: Deutsch

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