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 A Confession

Basierend auf einem wahren Kriminalfall


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
März 2011: Die zweiundzwanzig-jährige Sian kehrt nach einer Partynacht nicht nach Hause zurück und wird von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Die eingeschaltete Polizei, insbesondere in Person von Superintendent Stephen Fulcher, startet eine Suchaktion in der Hoffnung, dass das Mädchen lebend zu finden ist. Dann überschlagen sich die Ereignisse, denn ein Verdächtiger ist schnell ermittelt und er kann befragt werden.

Kann es sein, dass Sian noch lebt? Fulcher überschreitet die Grenzen der Legalität. Er ignoriert Dienstvorschriften und Gesetze in der Hoffnung Antworten zu finden und möglicherweise Leben zu retten. Wird er damit erfolgreich rein?



In nicht einmal fünf Stunden schafft es die Mini-Serie "A Confession" den Zuschauer in den Bann zu ziehen. Die Handlung basiert auf einer wahren Begebenheit, was noch einmal zusätzlich für Gänsehaut sorgt. Dabei ist die Geschichte schon packend genug erzählt. Recht und Gerechtigkeit sind hochtrabende Worthülsen, wenn es um das Leben eines Verschwundenen geht. Das erfahren Ermittler Fulcher, der hier grandios von Martin Freeman verkörpert wird, und die Zuschauer hautnah.

Mehr Drama lässt sich kaum in einer Serie unterbringen. Durchweg spannend und es rührt an den Grundängsten der Gesellschaft und das nicht einmal mit hohem Erzähltempo. Wie weit darf ein Polizist gehen, um ein Leben zu retten oder Antworten zu erhalten? Erinnerungen an den Anfang der 2000er, an Jakob von Metzler und den damaligen Ermittler Daschner werden wach. Diese moralische oder ethische Frage ist gelungen inszeniert und ein weiterer Beweis dafür, dass Krimi-Serien aus Großbritannien absolut mitreißend sein können. Gewisse Ähnlichkeiten zu "Broadchurch" (2016) sind zu erkennen und beides mal funktioniert das Konstrukt den Fokus auf die Personen und nicht auf eine schnelle Geschichte zu legen.


Die Polizei von Wiltshire hat aus ethischen Gründen beschlossen nicht weiter auf diese reißerischen und völlig haltlosen Behauptungen einzugehen, dabei ging es uns darum ein Medienspektakel zu verhindern.

Pressekonferenz der Polizei


Langsam, mitunter quälend langsam taucht der Zuschauer mit ein in die Gefühlswelt der Angehörigen und eben auch in die von Fulcher. Kein hochkarätiges Actionkino, sondern ein grundernstes, bewegendes und nachdenkliches Werk. Zumal die Besetzung überraschend stark ist. Neben Freeman ("Der Hobbit", "Sherlock Holmes") bereitet es, soweit das bei solch einem Thema geht, Vergnügen Siobhan Finneran ("Downtown Abby", "Benidorm") oder Imelda Staunton ("Harry Potter", "Vera Drake") in ihren Rollen aufblühen zu sehen.

Kurzum:
"A Confession" ist eine hervorragende Produktion. Sie zwingt den Zuschauer nebst der Protagonisten zu reflektieren, was in einem Rechtsstaat möglich ist und sein sollte. Sechs Folgen sehenswert inszeniert mit anschließender Zeit zum Nachdenken.

Nicolas Gehling



DVD | Disc-Anzahl: 2 | Erschienen: 30. Oktober 2020 | FSK: 12 | Laufzeit: 270 Minuten | Preis: 19,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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