Valkyren sind mächtig und angeblich unsterblich. Sie sind Nachfahrinnen der nordischen Götter und sollen den Untergang der Menschheit aufhalten. Blairs Mutter ist eine Valkyre und ihre Schwester Fenja soll nun ihre Nachfolge antreten. Doch auf dem Weg zur Zeremonie kommt es zu einem folgenschweren Unfall, in dessen Verlauf Fenja und die Valkyre sterben. Eigentlich vollkommen unmöglich, doch außenstehenden Kräfte hatten hier ihre Finger im Spiel.
Nun macht Blair sich selbst auf den Weg nach Vancouver. Sie will Antworten auf all ihre Fragen finden. Aber plötzlich wird sie selbst ein Teil der ganzen Geschichte, denn sie hat die Fähigkeiten ihrer Mutter geerbt und ist nun selbst eine Valkyre. Wie kann sie die Arbeit ihrer Mutter fortsetzen und was hat ihr bester Freund Ryan mit der Sache zu tun? Für Blair beginnt eine aufregende Zeit voller Dramatik und Gefahren in einem Kampf um das Überleben der Menschheit.

Die deutsche Schriftstellerin Bianca Iosivoni ist für ihre Young-Adult-Werke bekannt. Neben der "Soul-Mates-Reihe" hat sie auch die "Sturmtochter-Trilogie" ins Leben gerufen. Mit dem Auftaktband "The Last Goddess - A Fate Darker Than Love" erzählt sie erneut eine fantasievolle Geschichte, die sich mit nordischen Mythologien und einer dramatischen Handlung beschäftigt.

Dieses Werk beschreibt die tragische und fantasievolle Geschichte der jungen Blair, die mit gerade einmal achtzehn Jahren Vollwaise wurde. Nun steht sie vollkommen allein da und hat nur noch ihren besten Freund Ryan an ihrer Seite. Seit einiger Zeit ist sie in den jungen Mann vernarrt, doch sie will die Freundschaft zu ihm nicht durch eine kurze Romanze zerstören. Als sie sich allein auf den Weg nach Vancouver macht, ahnt sie nicht, welche Erlebnisse noch auf sie warten werden. Sie ist eine aufgeschlossene und mutige junge Frau, die trotz aller Niederschläge versucht, weiter zu kämpfen.

Der Hauptanteil der Geschichte wurde aus Blairs Sicht beschrieben. Doch ein paar kurze Sequenzen lassen den Leser auch an Ryans Geschehnissen teilhaben. So wird verdeutlicht, dass auch sein Schicksal bereits besiegelt worden ist und er einen ähnlichen Weg wie Blair einschlagen muss. Obwohl sie auf verschiedenen Seiten stehen, hat Ryan das Herz am richtigen Fleck und würde für Blair alles geben. Er ist ein anständiger Mann, der ebenfalls Gefühle für seine beste Freundin entwickelt hat.

Durch eine fantasievolle und bildliche Erzählweise wird die Bedeutung der Handlung schnell klar. Bianca Iosivoni beschreibt die Vorkommnisse lebendig und authentisch. Sie verleiht ihren Protagonisten Ausdruck und lässt die Atmosphäre dramatisch erblühen. Alles wirkt gut durchdacht, strukturiert dargestellt und chronologisch vorgetragen. Insbesondere durch die vielen mythischen Aspekte hat die Schriftstellerin gezeigt, dass sie sich viele Gedanken über den Verlauf der Handlung gemacht hat.

Das Buch lässt sich in drei Bereiche einteilen. Zu Beginn wird Blair vorgestellt, es kommt zum plötzlichen Tod ihrer Mutter und Schwester und sie begibt sich auf die Reise nach Vancouver. Im Mittelteil lernt sie die Arbeiten der Valkyre kennen und begibt sich auf ihre eigene Reise nach Valhalla. Im dritten Bereich muss sie kämpfen und erkennen, was es heißt, eine Valkyre zu sein. Der erste und letzte Abschnitt wurden hervorragend ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Doch leider hat die Autorin die Mitte ein wenig zu kurz angeschnitten. Die Wochen in Valhalla sind doch ein wenig zu flott vorangeschritten, weshalb es dem Leser möglicherweise etwas zu surreal erscheint, wenn Blair plötzlich zu einer ganz neuen Persönlichkeit heranreift.

Bereits vor dem Lesen fällt dem Betrachter des Werks das stilvolle Cover auf. Damit ist dem Verlag ein richtiger Blickfang gelungen, der einfach zum Nachschlagen verführt. Hinzu kommen kurze Kapitel, die sich leicht und flott lesen lassen, wodurch sich ein zügiger und rascher Lesefluss einstellt. Aufgepeppt durch eine bezaubernde Lovestory wird aus diesem Jugendroman schnell ein wahrer Page-Turner, der sich nur schwer aus der Hand legen lässt.

Fazit: Dieses Werk liest sich lebendig und mitreißend. Es ist eine Geschichte, die für Dramatik und Spannung steht und durch die romantische Note etwas Besonderes erhält. Natürlich wurde hier nicht an Emotionen gespart, sondern die junge Protagonistin erleidet eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Einziger Kritikpunkt an der Erzählung ist der etwas zu schnell abgewickelte Mittelteil, der beim Leser vielleicht verstörend wirken könnte. Doch davon abgesehen wird in diesem Buch genau das geboten, was Cover und Inhaltsangabe versprechen: eine Geschichte voller Höhen und Tiefen, gepaart mit einer fantasievollen und romantischen Handlung, die zum Weiterlesen verführt. Leider hat Bianca Iosivoni nicht auf einen gemeinen Cliffhanger verzichtet, der die Wartezeit auf den nächsten Band endlos erscheinen lässt.