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 Moritz und der Dirigent

Autoren: Erich Weidinger
Illustratoren: Dorothea Tust
Verlag: Annette Betz Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Moritz’ Onkel Karl ist ein international bekannter Dirigent. Als er eines Tages in Moritz’ Stadt gastiert, darf Moritz mit seinen Eltern ins Konzert. Moritz findet das spannend; schließlich spielt er selbst schon ganz gut Trommel! Sogar den kratzigen, aber eleganten Anzug nimmt er da in Kauf.
Im Konzertsaal kommen Moritz viele Fragen in den Sinn. Warum fangen die Musiker schon an zu spielen, als der Dirigent noch gar nicht da ist - und dann auch noch so scheußlich falsch? Aus welchem Grund erscheint der Dirigent erst nach den anderen Musikern auf der Bühne, und warum schüttelt er nur einem von ihnen die Hand? Wieso wird nicht nach jedem Stück geklatscht? Und überhaupt, wozu braucht man eigentlich einen Dirigenten, wenn die Instrumentalisten doch in ihre Noten schauen müssen?
Am nächsten Tag ist Moritz’ Onkel zum Kaffee eingeladen. Gern beantwortet er alle Fragen rund um das gestrige Konzert und seine Aufgaben und erklärt Moritz auch, wie er dem Orchester Anweisungen vermittelt. Und wiederum am folgenden Tag darf Moritz an einer Probe teilnehmen und genau beobachten, wie das Dirigieren funktioniert. Er spielt sogar selbst einige Takte auf der Trommel mit.
Jetzt lernt Moritz auch, dass der Dirigent tatsächlich wichtig ist und mit wenigen durchdachten Gesten und etwas Mimik viel bewirken kann. Am liebsten möchte Moritz später einmal Orchestermusiker werden: natürlich mit Onkel Karl als Dirigent!
Der scheinbar vor dem Orchester herumturnende, mit einem Stock wedelnde Mann löst bei vielen Kindern zunächst Verwunderung aus. Moritz’ Frage, wozu man ihn braucht, ist also durchaus natürlich und berechtigt.
Dieses zugleich fröhlich-amüsante und sehr informative Buch vermittelt reichlich Wissen über die Zusammensetzung eines Sinfonieorchesters, über die einzelnen Instrumente und Instrumentengruppen, den Ablauf eines klassischen Konzerts und vor allem über die Funktion des Dirigenten und seine musikalischen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich jüngeren Kindern, wie erwähnt, nicht ohne weiteres von selbst erschließen. Die witzigen, sympathischen Illustrationen lockern den Text nicht nur auf, sondern sie enthalten auch weitere Informationen. Infokästen bieten kompaktes Wissen an, das über den Text hinausgeht, aber dennoch so anschaulich präsentiert wird, dass Kinder es gut verstehen, zumal beispielsweise die Erklärungen zu einzelnen Instrumenten immer mit beschrifteten Abbildungen der besprochenen Objekte versehen sind. Eine Doppelseite aus einer Partitur zeigt, wie kompliziert die Aufgabe des Dirigenten sein kann; schließlich muss er die Stimmen parallel verfolgen und alles zusammenhalten.
Die Aufmachung ist sehr ansprechend, auch hinsichtlich der übersichtlichen Anordnung von Erzähltext, Illustrationen und Infokästen. Außerdem macht das Buch einen robusten Eindruck - ein Qualitätsmerkmal, das Eltern jüngerer Kinder meist zu schätzen wissen.
Das Buch eignet sich vorzüglich für Kinder, die beispielsweise in der musikalischen Früherziehung oder im Musikunterricht der Grundschule neugierig auf die Möglichkeiten einzelner Instrumente, auf das Zusammenspiel im Orchester und auf Musik ganz allgemein geworden sind. Für die Vorbereitung eines Konzert- oder Opernbesuchs ist es ideal. Die kurzweilige Geschichte kann aber sicher auch dazu dienen, Neugier auf alles rund um die Musik erst zu wecken.
Kurzum, ein vorzüglich gelungenes Buch über den Dirigentenberuf und alles, was damit zu tun hat!

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2006 | ISBN: 3219112439 | Preis: 12,95 Euro | 32 Seiten | Sprache: Deutsch

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