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 Monopoly Junior

Verlag: Hasbro

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Monopoly ist auch mehr als siebzig Jahre nach seiner Erfindung durch den arbeitslosen Heizungsbau-Ingenieur Charles Darrow fester Bestandteil eines gemütlichen Spieleabends. Mit der vorliegenden Ausgabe "Monopoly Junior" können auch Kinder ab vier Jahren an diesem Spaß teilhaben.
Die Packung enthält eine Spielanleitung, das Spielbrett aus dicker Pappe, einen Würfel, vier Plastik-Autos sowie jeweils zwölf Kassenhäuschen in den Farben blau, gelb, grün und rot, 24 Ereigniskarten und Spielgeld im Wert von ein bis fünf Euro.
Nachdem jedes Kind eine bestimmte Menge Euroscheine und zehn Kassenhäuschen erhalten hat, geht es schon los. Ziel ist es, seine Kassenhäuschen auf so vielen Attraktionen wie möglich aufzustellen. Sonderfelder gibt es wenige, entweder muss man eine Ereigniskarte ziehen, noch mal würfeln oder Geld in die "Wundertüte", eines der vier Eckfelder, einzahlen.
Wenn alle Attraktionen vergeben sind, beginnt die zweite Phase des Spiels. Erhält man eine Ereigniskarte, auf der die freie Wahl eines Kassenhäuschens angeboten wird, kann man ein beliebiges Häuschen eines anderen Kindes "übernehmen". Nur wenn die je zwei gleichfarbigen Attraktionen, die nebeneinander liegen, bereits im Besitz eines Kindes sind, kann man nicht mehr sein eigenes Häuschen dort aufstellen. Nun wird solange gewürfelt und eine Attraktion des Rummelplatzes nach der anderen besucht, wie das Geld reicht. Denn der aufgedruckte Kaufpreis (ein bis fünf Euro) muss auch beim Besuch entrichtet werden. Wenn ein Kind kein Geld mehr hat, ist das Spiel beendet. Einnahmequellen sind also die eigenen Attraktionen, das Startfeld, das bei jeder Überquerung zwei Euro Taschengeld bedeutet und die "Wundertüte". Hier kann ein Kind alles eingezahlte Geld an sich nehmen, wenn es der Würfel dorthin verschlägt.
Die äußerst einfachen Regeln sind auch für vierjährige Kinder leicht verständlich und schnell begriffen. Rechnen ist kaum erforderlich, da die Geldscheine farbig sind und die Anweisung: "Gib mir einen blauen Schein!" ausreicht. Auffällig ist allerdings, dass die dem ursprünglichen Monopoly zugrundeliegende Dynamik, Spannung und Taktik völlig fehlt. Welche Felder man in Besitz nimmt, wie sich das Spiel entwickelt und wer schließlich verliert, ist reiner Zufall. Sieger ist das Kind, das im Moment des Ausscheidens eines Kindes das meiste Geld gesammelt hat - auch das ist reiner Zufall.
Zwar macht es den Kleinen einen Riesenspaß "Monopoly Junior" zu spielen, vor allem gemeinsam mit den Eltern und Geschwistern und die Chancengleichheit wird wohltuend bemerkt, aber das absolute Vorherrschen des Zufalls ist auf die Dauer eher weniger förderlich.
Interessant ist die Beobachtung, dass die Kleineren sehr viel mehr der Spielidee folgend Geld hergeben und mitfiebern, die Älteren hingegen einzig Interesse zeigen, Geld zu horten und Häuschen aufzustellen. Für sie ist das Spiel ein reiner Gelderwerb, der Rummelplatz und die Attraktionen um die es doch eigentlich gehen sollte, spielen fast keine Rolle!
Mein Fazit fällt eher durchwachsen aus. Kleinen Kindern unter sechs Jahren macht das Spiel und seine kommunikative Seite einen Riesenspaß, sie sind stolz mit den Erwachsenen gemeinsam spielen zu können und sogar gewinnen zu können. Ältere Kinder spielen dieses Spiel ebenfalls gerne, beachten aber die Bilder, Attraktionen und die Idee des Spiels kaum, sie sind einzig an der Konkurrenzsituation interessiert und der Sieg steht im Vordergrund. Erwachsenen macht das Spiels nur Spaß, wenn sie ihre Kinder beobachten und lernen, wie ihre Kinder dieses Spiel aufnehmen und welche Interessen sie verfolgen, das Spiel selbst ist ob des reinen Zufalls wenig interessant.
Den Kauf kann man jeder Familie empfehlen, die der Altersstruktur nach Kinder zwischen vier und zehn Jahren gemeinsam an dieses Spielbrett bringen können. Das macht wirklich allen Spaß. Und die Kleinsten, die eigentliche Zielgruppe dieses Spiels, bekommen ein für sie fantastisches Spiel. Nur ein winziges bisschen Taktik oder Planung hätte dem Spiel gut getan. So entscheidet nur der Würfel über Sieg oder Niederlage.

Stefan Erlemann



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