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 Das 7. Buch der Schatten, Band 1: Das Amulett

Das 7. Buch der Schatten

Serie: Das 7. Buch der Schatten, Band 1
Autoren: Harald Evers
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die junge und doch ewig alte Magierin Sharica versucht auf der Mondspitze, einem Berg inmitten der Insel Turmalin, ein altes und gefährliches Ritual zu wirken. Hierbei wird sie ohne ihr Wissen von ihrer unscheinbaren Zofe Marie begleitet, die um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Herrin fürchtet. Marie dient Sharica nicht nur treu, sondern zwischen den beiden Frauen ist mit der Zeit auch ein enges Band der Freundschaft entstanden. Deswegen konnte Marie nicht umhin, zu bemerken, dass ihre Herrin immer nachdenklicher und düsterer wurde. Doch das Ritual wird unterbrochen und Sharica wird hinterhältig von ihrem Rivalen Targhyen ermordet. Noch im Sterben überreicht die Magierin ihrer treuen Zofe ein besonderes Amulett. Durch eine wagemutige Tat kann Marie verhindern, dass es Targhyen in die Hände fällt.

Währenddessen weilt Sharicas Mann, Fürst Thoren von Turmalin, in der Stadt Iggdrazar auf dem Kontinent Myrandror. König Vender hat ihn um eine Audienz gebeten und er ist ohne zu zögern zu ihm geeilt. Als Vender von der gefährlichen Sekte erzählt, die sein Volk vergiftet, unterschreibt Fürst Thoren ohne zu zögern ein Dokument, mit dem er ihm einen Teil seiner Streitmacht zur Verfügung stellt. Nach einigen Tagen des höflichen Geplänkels reist Fürst Thoren zurück in sein Inselreich Turmalin, doch die Nachrichten, die ihn dort erwarten, sind mehr als erschreckend.

Seine geliebte Frau Sharica ist tot und es gibt keine Spur von ihrem Mörder. Hinzu kommt, dass König Vender mit einem Eilboten das Dokument vorausgeschickt hat und nun ein Großteil seines Heeres ins Land des Feindes unterwegs ist. Denn längst hat Thoren herausgefunden, dass es in Myrandror keine gefährliche Sekte gibt. Nun stellt Turmalin, eines Teils seines Heeres und seiner Flotte beraubt, betrogen um seine bedeutendste Magierin, eine reife Frucht dar, die König Vender nur noch pflücken muss. Marie hingegen, die junge Zofe der Magierin, überlebt ihre Flucht vor dem Magier Targhyen und versucht mithilfe des Amuletts, der geheimnisvollen Dryaden und des Tierdämons Yvven, Thoren dabei zu unterstützen, sein Reich zu verteidigen.

Hauptfigur dieses fantastischen Romans ist die kleine naive Zofe Marie, die im Laufe des Buches die Fähigkeiten für Magie entdeckt und eine ganze Menge neuer Freunde kennen lernt, die sie unterstützen. Fürst Thoren hingegen, aus dessen Sicht ebenfalls ein Teil des Romans beschrieben wird, verliert durch den Tod seiner Frau immer mehr den Verstand, wird gewalttätig und lässt sich aus Verzweiflung mit bösen Mächten ein.

Soweit die Geschichte, die den Leser durchaus fesseln könnte. Allerdings bleibt es bei der guten Idee, da ihre Ausführung deutliche Mängel besitzt. Schon allein die beiden Hauptcharaktere wirken gekünstelt und unecht. Werden sie auf einigen Seiten noch als unsicher oder schüchtern beschrieben, treten sie an anderer Stelle wieder herrisch und gebieterisch auf, nur weil es dem Fortlauf der Geschichte zugute kommt. Der ganze Roman wirkt wie von einem engagierten Jugendlichen geschrieben, der selbst einmal Fantasy aufs Papier bringen möchte. Nette kleine magische Gestalten und Effekte werden mit lächerlichen Liebes- und Sexszenen vermischt und alles in eine Geschichte gepresst, die gar nicht so schlecht sein müsste. Der Erzählstil der Geschichte ist sehr schlicht und naiv. Vielleicht können sich einige Jugendliche dafür begeistern, die noch nicht allzu viel Leseerfahrung haben, aber alle anderen Leser wenden sich mit Grauen davon ab. Schade, es hätte wirklich sehr spannend und faszinierend sein können, aber schon die einzelnen "erotischen" Szenen, in denen die Klischees des mehrfachen Orgasmus und des unbeschreiblichen ersten Mals im Detail beschrieben werden, bereiten den Leser auf das vor, was noch folgen wird.

Dieses Buch zeigt auf, dass doch nicht jeder die Begabung zum Geschichtenerzählen in sich trägt. Man muss dem Autor zugute halten, dass seine kreativen Ideen gut sind, allerdings ist die Form, in die sie gepresst werden, mehr als dürftig. "Das Amulett" ist jedoch nur der erste Teil der Reihe "Das 7. Buch der Schatten". Auch wenn es schwer sein sollte, den Stil zu verschlechtern, scheint es nicht geraten, darauf zu hoffen, dass der zweite Teil besser als der erste ist. Also besser Hände weg davon, wenn man Besseres lesen könnte.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2007 | ISBN: 9783453520592 | Preis: 8,95 Euro | 460 Seiten | Sprache: Deutsch

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