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 Der rosarote Panther


Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Während des entscheidenden Halbfinales zwischen China und Frankreich wird der ungeliebte Trainer der "Èquipe Tricolore" durch einen Giftpfeil ermordet. Der wertvolle Diamant, den er als Talisman am Finger trägt - der legendäre Rosarote Panther - verschwindet spurlos.
Chefinspektor Dreyfus setzt den unfähigsten Polizisten ganz Frankreichs auf den Fall an: Inspektor Clouseau. Während dieser Tolpatsch von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt, plant Dreyfus eine geheime Ermittlung und einen glänzenden Auftritt seinerseits, um nach sechs Nominierungen endlich die Goldmedaille als bester Polizist Frankreichs zu ergattern.
Clouseau scheint ganz im Sinne von Dreyfus zu agieren. Er verdächtigt offensichtlich Unschuldige, verfolgt lächerliche Spuren und benimmt sich so ungeschickt, dass die Spur der Verwüstung, die er hinterlässt, gigantische Ausmaße annimmt. Sogar New York muss unter seinen "Ermittlungen" leiden. Doch zum Ensetzten seines Vorgesetzten Dreyfus, gelingt es Clouseau dennoch, immer beliebter zu werden und sogar ebenso wie Dreyfus nominiert zu werden. Auch der auf ihn angesetzte Ponton vermag nicht zu verhindern, dass Clouseau dem Täter immer näher rückt.

Kann man einen Kult-Film neu verfilmen und erfolgreich sein? Der unvergessene Peter Sellers ist Inspektor Clouseau, Herbert Lom ist Inspektor Dreyfus. Der Film von Blake Edwards gilt als brillante Komödie und Start der Weltkarriere von Peter Sellers. Mehr als vierzig Jahre später versucht sich Shawn Levy an diesem Stoff. Er versicherte sich der Hilfe erstklassiger Schauspieler. Steve Martin, Jean Reno, Kevin Kline und als "Zuckerl" Beyoncé Knowles geben ihr Bestes, doch leider können sie in dieser absolut unkomischen, langweiligen und öden Inszenierung nicht zeigen, was sie können.
Die Langeweile, die der Film verbreitet ist fast unerträglich, kaum ein einziger Gag zündet, die Dialoge sind hölzern bis spröde und der französische "Akzent" in der deutschen Synchronisation ist grauenhaft. Leider ist auch das englische Original kaum besser. Hier näseln die Schauspieler ebenso "französisch" - eine Unsitte, die Gott sei Dank in sehr wenigen Filmen mehr Verwendung findet.
Zwar beweist der Regisseur Shawn Levy, Len Blum und Steve Martin, die das Drehbuch verfassten, am Ende des Films, dass sie durchaus in der Lage sind, den Figuren Leben einzuhauchen, sogar Steve Martin und Jean Reno wissen in den letzten Filmsequenzen durchaus zu gefallen, aber das reicht bei Weitem nicht aus, um diesen Film erträglich zu machen. Zu viele handwerkliche Fehler, zu viele sinnlose Szenen, zu viel Leerlauf.
Einzig die Filmmusik - hier verwendet der Regisseur dankenswerterweise die wundervolle "Paulchen Panter"-Musik von Henry Mancini - und die launige Darstellung Pontons durch Jean Reno erheben sich aus dem grauen Einerlei zu annehmbaren Mittelmaß.

Dieser Film krankt an dem verzweifelten Versuch, Inspektor Clouseau anzupassen an den klamaukhaften Typ Humor, für den Steve Martin steht. Seine nervösen Zuckungen, seine völlig amimische Darstellung eines Tolpatsches nerven gewaltig. Hinzu kommen idiotische Dialoge, eine episodenhafte Geschichte ohne roten Faden, eine fürchterliche Synchronisation und hilflose Darsteller. Wäre nicht die Musik, einige wenige Nebendarsteller und der annehmbare Schluss, man müsste vor diesem Film warnen. So ist er wenigstens für Fans des dämlichsten und liebenswertesten Inspektors der Filmgeschichte eine Reminiszenz an ihr Idol, den unvergessenen Peter Sellers.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. September 2006 | FSK: 6 | ISBN: B000GYJUTC | Laufzeit: 89 Minuten | Originaltitel: Pink Panther | Preis: 22,49 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch, Türkisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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